HamburgZuwachs für das Schiffsregister
Das Amtsgericht Hamburg führt das größte Schiffsregister in Deutschland – seit Sommer 2020 wird es digital geführt. Gut 8.000 Schiffe und Schiffsbauwerke sind dort bisher eingetragen. Nun wächst das Register weiter, wie die Hamburger Behörde für Justiz und Verbraucherschutz mitteilt. Nachdem die Länder Berlin, Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg und Teile von Hessen ihre Schiffsregister nach Hamburg übertragen haben, will nun Rheinland-Pfalz folgen. „Es freut mich sehr, dass wir hier ein digitales Angebot geschaffen haben, das auch immer mehr andere Länder überzeugt. Sechs Länder sind schon dabei. Zum einen stärkt das den Wirtschafts- und Justizstandort Hamburg. Zum anderen nutzen wir hier gemeinsam ein hochmodernes digitales Register, das ein Land entwickelt hat“, sagte Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina.
Rheinland-Pfalz überträgt sein Schiffsregister zum 1. Februar 2024 nach Hamburg. Dann tritt der entsprechende Staatsvertrag in Kraft. Im Bestand des Landes befinden sich rund 850 Schiffe und Schiffsbauwerke. Mit der Übertragung nach Hamburg können künftig auch Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz die Vorteile der Digitalisierung dieser gerichtlichen Verfahren nutzen.
Das Schiffsregister in Hamburg geht bis ins 19. Jahrhundert zurück, es dokumentiert Eigentumsverhältnisse und Hypotheken größerer See- und Binnenschiffe. Die Digitalisierung war 2018 als agiles IT-Vorhaben ins Leben gerufen worden. Vor der Digitalisierung mussten Einträge und Änderungen in den Akten von Hand vorgenommen werden – ein umständlicher und teurer Vorgang in einem Bereich wie der Schifffahrt, der weltweit an unterschiedlichen Zeitzonen ausgerichtet ist. Inzwischen werden Registerausdrucke und Schiffspapiere elektronisch und automatisiert erzeugt. Zudem können Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger Registerausdrucke online beantragen. Das Hamburger IT-Projekt wurde bereits ausgezeichnet: Im E-Government-Wettbewerb 2021 belegte das Digitalisierungsprojekt den 2. Platz, auch beim Publikumspreis war das Register erfolgreich und erhielt den 3. Platz.
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