Mecklenburg-VorpommernZukunftspläne für den digitalen ÖGD

[04.12.2024] In Mecklenburg-Vorpommern wird der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) digitaler: Mit einer neuen Strategie und Bundesförderung hat das Land Fortschritte erzielt, darunter eine moderne IT-Infrastruktur und Vernetzung. Ziel ist ein effizienter, krisenfester ÖGD bis 2025.
Rotes Stethoskop liegt auf einer Laptop-Tastatur.

Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie wird die Digitalisierung des ÖGD vorangetrieben.

(Bildquelle: gballgiggs/123rf.com)

Der öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) steht vor vielfältigen Herausforderungen: Fachkräftemangel, Auswirkungen des demografischen Wandels, aber auch gegenwärtige Bedrohungen. Das Gesundheitsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat daher eine Digitalisierungsstrategie für den ÖGD entwickelt und diese im Oktober vorgestellt. Nun hat sich Gesundheitsministerin Stefanie Drese positiv über bereits erreichte Fortschritte geäußert. „Der ÖGD spielt eine zentrale Rolle im Schutz der Gesundheit unserer Bevölkerung. Insbesondere die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine effektive, schnelle und gut vernetzte Gesundheitsverwaltung ist. Um auch zukünftig auf Krisen und Pandemien vorbereitet zu sein, ist eine nachhaltige Stärkung des ÖGD unerlässlich“, verdeutlichte Stefanie Drese. Die Grundlage für diese Modernisierung bilde die Digitalisierungsstrategie des Landes. Ziel ist, den ÖGD unter dem Leitbild Digitales Gesundheitsamt 2025 effizienter und zukunftsfähiger zu gestalten. Wie das Landesministerium für Soziales, Gesundheit und Sport berichtet, wird dieses Vorhaben durch den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst gestützt, ein Förderprogramm des Bundes mit einem Volumen von 800 Millionen Euro, das bis 2026 läuft. Mecklenburg-Vorpommern profitiert von diesen Mitteln und ergänzt sie durch eigene Kofinanzierungen.

Neue digitale Tools

Insgesamt wurden bisher rund 1,28 Millionen Euro in die Modernisierung der Gesundheitsämter investiert. Neben Hardware wie Monitoren und Notebooks zählen dazu über 100 neue Softwarelösungen, welche die Arbeit der Gesundheitsämter optimieren sollen. Besonderes Augenmerk liegt auf der besseren Vernetzung der Gesundheitsämter und der Integration moderner IT-Strukturen. Ein Vorzeigeprojekt ist das Hafen-Informationssystem HIS-NORD, das in Rostock und den Landkreisen Nordwestmecklenburg, Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald ausgebaut wird. Dieses System ermöglicht eine effiziente Koordinierung von Maßnahmen im Infektionsschutz. Zu den zentralen digitalen Tools gehört außerdem das ÖGDnet, eine modulare IT-Plattform, welche die Arbeit der Gesundheitsämter vernetzt und zentralisiert. Ergänzend werden Projekte wie EMIGA (elektronisches Melde- und Informationssystem für Gesundheitsämter) und das weiterentwickelte DEMIS (Deutsches Elektronisches Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz) vorangetrieben. Letzteres habe sich bereits während der Corona-Pandemie als unverzichtbar erwiesen.

Die Fortschritte der Digitalisierung des öffentlichen Gesundheitsdiensts in Mecklenburg-Vorpommern wurden auch durch Evaluationen zwischen 2021 und 2023 bestätigt. Viele Gesundheitsämter haben in mehreren Dimensionen der digitalen Reife, darunter Prozessdigitalisierung und IT-Sicherheit, deutliche Verbesserungen erzielt. Laut Ministerin Drese sind diese Entwicklungen essenziell, um den ÖGD langfristig krisenfest und effizient zu gestalten.





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