Corona-Warn-AppVerhaltene Hoffnung auf Wirkung
Rund 17 Millionen Menschen in Deutschland nutzen die Corona-Warn-App des Bundes (wir berichteten). Das sind mehr Bürger als im Juni 2020 angegeben haben, die App zu nutzen. Insgesamt ist es jedoch nicht gelungen, in größerem Umfang Personen für die App zu gewinnen, die ihr vorher unentschlossen oder ablehnend gegenüberstanden. Rund die Hälfte bezweifelt die Wirksamkeit zur Eindämmung der Pandemie. Das Vertrauen in die Funktionsweise und den Datenschutz der App hat sich dennoch erhöht. Das ergab eine Erhebung der Initiative D21 und der Technischen Universität München für den eGovernment MONITOR 2020, den das UnternehmenKantar durchgeführt hat. Die komplette Studie zu Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsangebote soll am 20. Oktober 2020 veröffentlicht werden.
Seit dem Erscheinen ist das Vertrauen der Bevölkerung in die Corona-App laut der Befragung gestiegen, die Bedenken hinsichtlich staatlicher Überwachung und Datenschutz sind dagegen gesunken. Insgesamt zeige die deutsche Bevölkerung allerdings nach wie vor Skepsis gegenüber den Funktionen der App: Zu viel Überwachung würden gegenwärtig 44 Prozent befürchten, im Juni seien es noch 57 Prozent gewesen. Angst vor Datenmissbrauch hätten aktuell 51 Prozent (im Juni: 58 Prozent). Nach wie vor sei nur eine Minderheit der Meinung, dass die jetzige Lösung geltende Datenschutzregelungen einhält und die Daten gut aufgehoben sind. Allerdings ist die Tendenz steigend: im Juni waren es 35 Prozent, im August 40 Prozent. Von den App-Nutzern finden zwölf Prozent, dass ihre Privatsphäre gefährdet ist.
Dazu sagt der Bundes-CIO und Schirmherr des eGovernment MONITOR Markus Richter: „Die Corona-Warn-App arbeitet umso zuverlässiger, je mehr Menschen sie nutzen. Das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer ist daher für ihren Erfolg entscheidend. Mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik werden wir den Betrieb der App weiterhin eng begleiten und zu IT-Sicherheitsfragen beraten. Ich wünsche mir, dass noch mehr Bürgerinnen und Bürger die App nutzen und damit dazu beitragen, das Ansteckungsrisiko für uns alle zu senken.“
Mehrheit bewertet Bedienung als einfach
Bürger, die der Corona-Warn-App einen positiven Effekt auf ein Ende der Pandemie in Deutschland zuschreiben, sind laut Erhebung in der Minderzahl – es sind sogar weniger als noch im Juni. Eine Reduzierung der Neuinfektionen würden nur noch 23 Prozent erwarten (im Juni: 29 Prozent). Die Hälfte der deutschen Bevölkerung geht demnach davon aus, dass die Corona-Warn-App nichts ändern wird. Dabei handelt es sich laut Kantar um einen Anstieg um zehn Prozentpunkte, im Juni waren es noch 41 Prozent und im August 51 Prozent. Die Befürchtung, dass der Staat die App nutzen könnte, um das Verhalten zu sanktionieren, sei dagegen auf 15 Prozent gesunken (im Juni: 18 Prozent). Wer sich für die App entschieden hat, ist damit überwiegend zufrieden. 88 Prozent der Nutzer bewerten die Bedienung der App als einfach. Über zwei Drittel haben durch die Verwendung der Corona-Warn-App das Gefühl, dass sie einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten, berichtet das Unternehmen. „Die Corona-Warn-App hat international positive Anerkennung gefunden. Das ist selten für ein deutsches E-Government-Angebot und ein Erfolg“, sagt Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21. „Ihre Wirkung hängt allerdings von der kritischen Masse an Nutzerinnen und Nutzern ab. Um diese Mannschaftsleistung der Menschen muss der Staat mit Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit aktiv werben – gerade auch bei den weniger digital-affinen Menschen.“
https://www.kantardeutschland.de
https://initiatived21.de
https://www.tum.de
Initiative D21: Vertiefte Zusammenarbeit mit FITKO
[16.12.2024] Die FITKO ist neues Fördermitglied der Initiative D21. Gemeinsam wollen die Organisationen die bürgerorientierte Verwaltungsdigitalisierung voranbringen. Die Kooperation soll technologische Innovationen und die föderale Umsetzung stärken. mehr...
GovTech Campus: Fabian Mehring neu im Präsidium
[13.12.2024] Der bayrische Staatsminister und Landes-CIO Fabian Mehring wurde in Berlin einstimmig in das neue Präsidium des GovTech Campus Deutschland gewählt. Gemeinsam mit Bund, Ländern und Kommunen will er den Ausbau digitaler Verwaltungsinnovationen steuern und dabei für mehr Tempo sorgen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Workout macht fit für BIM
[11.12.2024] Um die Kommunen des Landes fit zu machen für das digitale Bauen und Planen, hat das nordrhein-westfälische Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung die Schulungsreihe „Kommunal.BIMsprint NRW“ aufgesetzt. mehr...
Nachnutzung: Dienst „W@ffenrechtliche Erlaubnisse“ in der Fläche
[10.12.2024] Der Onlinedienst für waffenrechtliche Erlaubnisse ist bundesweit verfügbar: In 80 Waffenbehörden von elf Ländern beschleunigt er Antragsverfahren erheblich. Bayern und das Saarland koordinierten die Entwicklung, den Betrieb übernimmt die AKDB. Ein weiteres Land plant nun die Einführung. mehr...
Digitale Dachmarke: Kleine Elemente mit großer Wirkung
[06.12.2024] Die Digitale Dachmarke für Deutschland startet: Mit verschiedenen Elementen soll sie Einheitlichkeit und Vertrauen in föderalübergreifende Online-Angebote stärken. Erste Websites setzen die Kennzeichnungselemente bereits ein. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Zukunftspläne für den digitalen ÖGD
[04.12.2024] In Mecklenburg-Vorpommern wird der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) digitaler: Mit einer neuen Strategie und Bundesförderung hat das Land Fortschritte erzielt, darunter eine moderne IT-Infrastruktur und Vernetzung. Ziel ist ein effizienter, krisenfester ÖGD bis 2025. mehr...
Bitkom-Studie: Rechenzentrumsmarkt in Deutschland
[29.11.2024] Laut einer aktuellen Bitkom-Studie liegt Deutschland bei Rechenzentren zwar weiterhin in Europa vorn, doch beim globalen Markt verliert das Land an Boden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, fordert der Bitkom eine umfassende politische Unterstützung. mehr...
Niedersachsen/Hamburg: ÖGD wird digitaler
[26.11.2024] Die Erfahrungen der Corona-Pandemie haben die Notwendigkeit einer digitalen Transformation im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) verdeutlicht. Niedersachsen und Hamburg nutzen ein Bundesprogramm, das bis 2026 insgesamt 800 Millionen Euro zur Verfügung stellt, um ihre digitalen Strukturen zu stärken. mehr...
Thüringen: Besuch aus Österreich
[26.11.2024] Eine Delegation aus Österreich, bestehend aus den sechs CIOs der österreichischen Regierung und dem Gruppenleiter für Digitalisierung und E-Government, hat sich im Thüringer Landesrechenzentrum über die Verwaltungscloud des Freistaats informiert. mehr...
BMBF/disy Informationssysteme: Gewalt im öffentlichen Dienst erfassen
[20.11.2024] Das Forschungskonsortium InGe hat einen Prototyp einer digitalen Meldeplattform für Gewaltvorfälle im öffentlichen Dienst vorgestellt. Erfasst werden können auch nichtstrafbare Vorfälle, um eine fundierte Datenbasis für Prävention zu schaffen. Grundlage ist die Software disy Cadenza. mehr...
DIN-Prozess: Mehr Qualität für digitale Services
[19.11.2024] Auf Initiative des Bundesinnenministeriums trafen sich Beschäftigte aus Verwaltung und Wirtschaft zu einem Auftaktworkshop beim Deutschen Institut für Normung (DIN). Ziel des Treffens war es, den Grundstein für verbindliche, einheitliche Qualitätsstandards für digitale Verwaltungsleistungen zu legen. mehr...
Open Data Forum: Offen für die Zivilgesellschaft
[19.11.2024] Das Open Data Forum öffnet sich ab sofort für die Zivilgesellschaft. Bürgerinnen und Bürger können sich nun beteiligen und über die Nutzung und Bereitstellung offener Daten austauschen. Bisher war die Plattform nur für Behörden zugänglich. mehr...
Hamburg: Umfrage zur digitalen Teilhabe
[18.11.2024] Laut einer repräsentativen Umfrage der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz sowie der Verbraucherzentrale Hamburg nutzen die meisten Hamburgerinnen und Hamburger regelmäßig digitale Dienstleistungen. mehr...
Hamburg/Schleswig-Holstein: Auszeichnung für das Projekt KERN
[12.11.2024] Im Kooperationsprojekt KERN entwickeln Hamburg und Schleswig-Holstein ein Open-Source-basiertes Baukastensystem für digitale Verwaltungslösungen, das allen Bundesländern zur Verfügung steht. Die Zusammenarbeit erhielt nun den Preis für gute Verwaltung 2024. mehr...
Breitenbrunn: Mobilfunkmast in Betrieb gegangen
[12.11.2024] In Breitenbrunn wurde jetzt ein neuer Mobilfunkmast offiziell in Betrieb genommen, der durch das bayerische Mobilfunk-Förderprogramm mit 327.000 Euro unterstützt wurde. mehr...