eIDUngenutztes Potenzial

[03.11.2020] Der Bitkom hat eine repräsentative Umfrage zur Nutzung des elektronischen Personalausweises durchgeführt. Demnach kommt die eID-Funktion trotz der generellen Aufgeschlossenheit der Bürger hierzulande kaum zum Einsatz.

Zehn Jahre nach der Einführung des elektronischen Personalausweises ist das Interesse an der Online-Funktion grundsätzlich groß. Sieben von zehn Bundesbürgern (69 Prozent) würden den elektronischen Personalausweis nutzen, um sich bei digitalen Behördengängen zu identifizieren. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Unabhängig vom Wohnort und des Alters gebe es in allen Bevölkerungsgruppen eine klare Mehrheit, die den elektronischen Personalausweis zur Authentifizierung bei digitalen Behördengängen nutzen würde, so der Bitkom. Laut Bitkom-Präsident Achim Berg müsse die Politik durch die Gestaltung entsprechender Angebote dafür sorgen, dass dieses Potenzial endlich ausgeschöpft werden kann. „Die sichere, digitale Identifizierung für Verträge, Behördengänge oder Kontoeröffnungen muss unser neues Normal werden“, so Berg.

Mehr nützliche Funktionen

Bis Ende 2020 sollen seit der Einführung insgesamt 75 Millionen elektronische Personalausweise ausgegeben worden sein. Seit 2017 ist die eID-Funktion bei der Ausgabe standardmäßig aktiviert, zuvor lag die Einschaltquote für den Online-Ausweis bei etwa einem Drittel. Bürger können sich damit für verschiedene Dienste elektronisch ausweisen, etwa in Behörden, Banken, Versicherungen, bei der Deutschen Bahn und der Deutschen Post. Der Datenzugriff erfolgt dabei per Zwei-Faktor-Authentifizierung und kann auch über eine Smartphone-App genutzt werden. Nach den Plänen des Bundes soll die Online-Funktion des Personalausweises auch im Zuge der OZG-Umsetzung einfacher gestaltet und an den Nutzer-Bedürfnissen ausgerichtet werden. Laut Achim Berg haben die ersten zehn Jahre gezeigt, dass eine gute Idee nicht funktioniere, wenn sie schlecht umgesetzt werde. Jetzt müsse es darum gehen, „den Online-Ausweis und weitere bereits verfügbare Fern-Identifizierungsmethoden mit intuitiver Anwendung, vielen nützlichen Funktionen und weiterhin hohen Sicherheitsanforderungen zum neuen Standard zu machen“.

Europaweite Harmonisierung

Der Bitkom will die Potenziale der Fern-Identifizierung schnellstmöglich in die Breite bringen. Dafür müssten jetzt vor allem die Mittel der europäischen eIDAS-Verordnung in Wirtschaft und Behörden zur Anwendung kommen. Zudem sollten die Anwendungsbereiche im alltäglichen Leben stark ausgebaut werden. Denn mit Blick auf die Corona-Krise fordert der Verband, durchgängig digitale Workflows zu etablieren, die auch dann funktionieren, wenn Behörden geschlossen sind. Ein positiver Nebeneffekt sei, dass dadurch die Kosteneffizienz bei den eingesetzten Fachverfahren steige.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Digitale Identität
Blick über die Schulter einer Person, die ein Smartphone hält. Auf dem Screen ist das EUDI-Wallet-Logo.

BMI: Schwung für Digitale Identitäten

[14.11.2024] Aus der Arbeitsgruppe GovLabDE Digitale Identitäten wird der Interministerielle Ausschuss Digitale Identitäten (IMA DI). Ziel ist die ressortübergreifende Weiterentwicklung digitaler Identitäten, auch im Hinblick auf die Umsetzung der eIDAS-Verordnung bis 2027. mehr...

Hand hält Smartphone horizontal, grau-violetter Hintergrund, Abstraktion durch starkes Bokeh.

Bund: Staatliche EUDI-Wallet kommt

[02.10.2024] Die Bundesregierung wird eine staatliche Brieftasche für das Smartphone entwickeln, mit der sich Bürgerinnen und Bürger künftig EU-weit digital ausweisen können. Eine entsprechende Entscheidung hat die Bundesregierung jetzt gefällt. Dabei ist auch eine Anerkennung von nicht-staatlichen Lösungen vorgesehen. mehr...

Veridos: Neues Gerät für ID-Authentifizierung

[25.09.2024] Das Unternehmen Veridos hat jetzt ein All-in-One-Gerät auf den Markt gebracht, das sowohl physische als auch digitale ID-Dokumente authentifizieren kann. Der VeriCHECK M500+ soll eine flexible und zukunftssichere Identitätsprüfung ermöglichen, die in zahlreichen Branchen Anwendung finden kann. mehr...

Thüringen: BundID löst Servicekonto ab

[04.09.2024] Die BundID, das bundesweit einheitliche Servicekonto für Bürgerinnen und Bürger, löst das Thüringer Servicekonto ab. Ab sofort können im Servicekonto des Freistaats keine neuen Nutzerkonten mehr angemeldet werden. mehr...

Symbolbild: Blauer Hintergrund, davor Binärcode-Zahlenreihen und ein Ring aus gelben Sternen (EU-Flagge)

eIDAS-2.0-Verordnung: Wie ist der Umsetzungsstand?

[21.08.2024] Seit Mai 2024 ist die novellierte eIDAS-Verordnung in Kraft. Damit werden EU-weit neue Anforderungen für die elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste formuliert. In einer Kleinen Anfrage erkundigte sich die CDU/CSU-Fraktion nach dem Umsetzungsstand. Die Antwort des Bundestages liegt jetzt vor. mehr...

Gelbes Schild mit der aufschrift Passkontrolle/Passport Control

Veridos: Passkontrolle – wenigstens ein bisschen digital

[25.07.2024] Viele Urlauber werden in diesem Sommer nicht ohne Reisepass auskommen. Die Digitalisierung reduziert aber inzwischen die Schritte, die auf Reisen für die Überprüfung der Pässe notwendig sind. Veridos zeigt, wie moderne Technologien dabei für mehr Komfort und kürzere Warteschlangen sorgen können. mehr...

Das Bild zeigt Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit.

Bundesagentur für Arbeit: Zugang zu eServices mit BundID

[23.07.2024] Leistungen der Arbeitsagenturen, Jobcenter und Familienkassen können jetzt mit der BundID beantragt werden. mehr...

Eine junge Frau hält ihr Smartphone in die Kamera, auf dessen Bildschirm ihr Führerschein zu sehen ist.

VeriGO MobileID: Zugriff auf mobile Ausweisdokumente

[12.07.2024] Personalausweise, Führerscheine, Krankenkassenkarten und andere Ausweisdokumente können die Bürgerinnen und Bürger auch in digitaler Form auf dem Smartphone bei sich tragen. Das ermöglicht eine neue mobile Anwendung von Veridos. mehr...

Personalausweis der Bundesrepublik Deutschland auf einer Tastatursteuerung liegend

eGovernment Monitor 2024: Immer mehr Menschen nutzen eID

[11.07.2024] In allen Bevölkerungsgruppen nutzen immer mehr Menschen die eID des Personalausweises. Das geht aus einer Vorabveröffentlichung des eGovernment Monitors 2024 hervor, bei der insbesondere die Nutzung und Akzeptanz staatlicher digitaler Identitäten ermittelt wurden. 
 mehr...

Smartphone liegt mit dem Bildschirm nach unten auf einem Tisch.

Österreich: Digitaler Identitätsnachweis gestartet

[21.06.2024] In Österreich können sich die Bürgerinnen und Bürger ab sofort per Smartphone gegenüber Dritten oder der Exekutive ausweisen. In der eAusweise-App des Landes können sie dafür den digitalen Identitätsnachweis aktivieren. mehr...

Blick über die Schulter einer Person, die ein Smartphone hält. Auf dem Screen ist das EUDI-Wallet-Logo.

EUDI-Wallet: Innovations-Teams stehen fest

[04.06.2024] Die Bundesagentur für Sprunginnovationen hat einen Innovationswettbewerb zur Entwicklung von Prototypen für EUDI-Wallets gestartet. Nun stehen die Entwickler-Teams für die erste Wettbewerbsrunde fest. Darunter befindet sich auch das Unternehmen Governikus. mehr...

Drei Männer stehen vor einem Messestand, im Hintergrund ein Monitor. Mans ieht das Branding der AKDB.

AKDB: BundID trifft auf EUDI-Wallet

[22.04.2024] Die European Digital Identity Wallet wird kommen. In Berlin fand nun eine Workshop-Reihe statt, bei der die Weiterentwicklung der BundID in Zusammenhang mit der künftigen EUDI-Wallet im Fokus stand. Die AKDB präsentierte drei konkrete Anwendungsfälle der EUDI-Wallet. mehr...

adesso: ODIS für digitale Identitätsprüfung

[17.04.2024] Die eID-Funktion des Personalausweises wird bisher eher wenig genutzt. Das Unternehmen adesso bietet nun eine Lösung, mit der Unternehmen und Organisationen die Online-Ausweisfunktion komfortabel und sicher in ihre Kundendienste einbinden können. Das Angebot richtet sich vorrangig an die Privatwirtschaft, eignet sich aber auch für die öffentliche Verwaltung. mehr...

Hand hält Smartphone horizontal, grau-violetter Hintergrund, Abstraktion durch starkes Bokeh.

BMI/SPRIN-D: E-Wallet-Prototypen gesucht

[16.04.2024] Eine digitale Brieftasche soll es bald erlauben, sich europaweit digital auszuweisen. Daneben sollen auch der digitale Führerschein, der Reisepass oder wichtige Dokumente wie Abschlusszeugnisse gespeichert werden können. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen startet nun einen Innovationswettbewerb für Prototypen dieser European Digital Identity Wallet. mehr...

Das Bild zeigt eine Person mit Smartphone in der Hand vor einem Laptop mit geöffneter Website zur BundID.

BMI: Zentrales Bürgerpostfach realisiert

[03.04.2024] Fast vier Millionen BundID-Postfächer wurden auf die neue Infrastruktur des Zentralen Bürgerpostfachs migriert. Dieser neue Dienst ermöglicht allen Bundesbürgern die digitale Kommunikation mit Behörden über ein einziges Postfach. mehr...