SachsenUmfassende Digitalisierung des ÖGD

[14.11.2024] In Sachsen soll ein Fachverfahren für die Gesundheitsämter entstehen, das Daten einheitlich erfasst und sicher zugänglich macht. In die Entwicklung des webbasierten Verfahrens fließen über 50 zuvor erarbeitete, standardisierte Prozesse ein.
Illustration: Paar mit zwei Kindern steht vor einer stilisierten Fieberkurve mit Kreuzen (symbolisiert Gesundheitswesen)

Durch Bundesmittel unterstützt will das Sächsische Sozialministerium die Digitalisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes im Land voranbringen.

(Bildquelle: yupiramos/123rf.com)

Im Rahmen des Paktes für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) hat das Bundesministerium für Gesundheit mit dem Förderprogramm „Digitales Gesundheitsamt 2025“ den Ländern insgesamt 800 Millionen Euro für die Digitalisierung des ÖGD im Zeitraum von 2021 bis 2026 zur Verfügung gestellt. Auf den Freistaat Sachsen entfallen davon insgesamt rund 20 Millionen Euro. Mit diesen Mitteln will das Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt in enger Abstimmung mit den Gesundheitsämtern der Landkreise und Kreisfreien Städte die umfassende Digitalisierung des ÖGD umsetzen.

Besser vernetzt, einheitliche Daten

Nach Angaben des Sozialministeriums soll eine moderne Fachsoftware für die Gesundheitsämter mit allen notwendigen Tools und Schnittstellen etabliert werden, daneben sind auch einzelne Digitalisierungsmaßnahmen in den Gesundheitsämtern vorgesehen. So soll sichergestellt werden, dass Daten einheitlich und sicher erfasst und behördenübergreifend zugänglich gemacht werden. „Mit dem modernen Fachverfahren und weiteren Maßnahmen stärken wir die digitale Zukunftsfähigkeit des Freistaates und schaffen die Grundlagen für eine Vernetzung des ÖGD, in der alle beteiligten Akteure gleichermaßen von den Chancen der Digitalisierung profitieren können und ebenso perspektivisch eine Anbindung des sächsischen Fachverfahrens an die IT-Plattform des Bundes ermöglicht werden kann“, sagte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping.

Unterstützt werden die Entwicklung und Etablierung des Fachverfahrens nach Ausschreibung vom Unternehmen T-Systems International mit den Unterauftragnehmern Deutsche Telekom MMS Dresden und easy-soft Dresden.

Standardisierte Prozesse erarbeitet

Für die umfassende Digitalisierung des ÖGD in Sachsen setzte das Sozialministerium außerdem weitere Teilprojekte um – immer in enger Abstimmung mit den Gesundheitsämtern. Dazu zählt beispielsweise die Erstellung einer Digitalisierungsstrategie für den ÖGD sowie eine Prozessanalyse in Vorbereitung auf die Ausschreibung. Insbesondere im zuletzt genannten Teilprojekt konnten im Ergebnis insgesamt 53 harmonisierte, so genannte Soll-Prozesse erarbeitet werden. Dies sind Prozesse, die in den Gesundheitsämtern standardisiert ablaufen sollen wie beispielsweise eine Schulaufnahmeuntersuchung oder die Belehrung für Tätigkeiten im Lebensmittelbereich. Diese Soll-Prozesse stehen nun als Grundlage für die Entwicklung des Fachverfahrens ÖGD, welche als Webanwendung zentral gehostet werden soll, zur Verfügung.





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