SachsenTausende Cyberattacken auf Landesbehörden

[02.12.2024] Der Jahresbericht Informationssicherheit bilanziert den Stand der Cybersicherheit in der sächsischen Verwaltung. Angriffe auf Behörden nehmen demnach zu – so wurde rund die Hälfte der eingehenden Mails blockiert. Maßnahmen wie die NIS2-Umsetzung und eine 24/7-Bereitschaft beim SAX.CERT stärken den Schutz.
In Blautönen gehaltenes 3D-Rendering eines Vorhängeschlosses mit Schlüsselloch, überlagert von einer Schaltplan-Struktur.

Auch Sachsens Verwaltung ist Cyberangriffen ausgesetzt.

(Bildquelle: Peachayatanomsup/stock.adobe.com)

Die Angriffe aus dem Internet nehmen zu – und auch Sachsens Behörden sind betroffen. Das geht aus dem Jahresbericht zur Informationssicherheit in der öffentlichen Verwaltung im Freistaat Sachsen für das Jahr 2024 hervor, den Landes-CIO Thomas Popp jetzt vorgestellt hat. Von den über 110 Millionen E-Mails, die von August 2023 bis Juli 2024 eingegangen sind, wurde demnach mehr als jede zweite E–Mail aussortiert, weil sie in Verdacht stand, mit Schadsoftware infiziert zu sein. Über sechs Millionen E-Mails wurden als Spam und knapp zwei Millionen E-Mails als unseriös markiert. Zusätzlich wurden gut 18.000 Viren im Mailverkehr und 3.000 Viren im Internetverkehr erkannt und blockiert. „Die Angriffe aus dem Netz nehmen zu und werden immer komplexer. So registrieren unsere Schutzsysteme neben Cyberangriffen per Mail oder im World Wide Web immer wieder gezielte Überlastungsangriffe auf die IT-Systeme sächsischer Behörden. Die Angriffe wurden erfolgreich abgewehrt. Dennoch müssen wir wachsam bleiben und unsere Schutzsysteme ständig anpassen“, so Popp.

Zahlreiche Maßnahmen

Um die Sicherheit weiter zu stärken, hat Sachsen als erstes Bundesland die europäische Cybersicherheits-Richtlinie NIS2 in Landesrecht umgesetzt. Dafür wurden Änderungen am Sächsischen Informationssicherheitsgesetz in den Sächsischen Landtag eingebracht und im Juni 2024 vom Parlament beschlossen. Zudem wurde beim Sicherheitsnotfallteam SAX.CERT – dem zentralen Sicherheitsnotfallteam des Freistaates Sachsen – eine 24/7-Rufbereitschaft eingeführt: Zehn Fachleute kümmern sich nun rund um die Uhr um die erfolgreiche Abwehr von Cyberangriffen. Angesiedelt ist das SAX.CERT beim landeseigenen IT-Dienstleister Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste (SID). Überdies wurde verstärkt in die Fortbildung der Mitarbeitenden investiert. In vier Sensibilisierungsveranstaltungen wurden mehr als 1.600 Beschäftigte über die Gefahren im Internet und bei der E-Mail-Korrespondenz aufgeklärt.





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