Zukunftspanel Staat & VerwaltungStudienergebnisse liegen vor

[18.08.2021] Die Ergebnisse des Zukunftspanels Staat & Verwaltung 2021 liegen vor. Demnach besteht weiterhin starker Handlungsbedarf bei der Digitalisierung der Behörden. Die Akzeptanz für Bring-Your-Own-Device-Modelle nehme zu, gleichzeitig gilt es, die IT-Sicherheit zu stärken.
Zukunftspanel Staat & Verwaltung 2021 zeigt weiterhin viel Handlungsbedarf bei der Digitalisierung der Verwaltung auf.

Zukunftspanel Staat & Verwaltung 2021 zeigt weiterhin viel Handlungsbedarf bei der Digitalisierung der Verwaltung auf.

(Bildquelle: flynt / 123rf.com)

Virtual Solutions hat nun die Ergebnisse des Zukunftspanels Staat & Verwaltung 2021 vorgestellt. Das Unternehmen ist neben wegweiser und der Hertie School of Governance Unterstützer der Untersuchung, die sich mit den zentralen Herausforderungen und daraus resultierenden Forderungen auf Behördenebene in Deutschland befasst. Die Studie beleuchte die überragende Bedeutung der Digitalisierung bei der Verwaltungsoptimierung und zeige gleichzeitig die wichtigsten Hemmnisse und Handlungsfelder auf. Demnach stehen verwaltungsinterne Maßnahmen zur Digitalisierung, wie beispielsweise die E-Akte, mit weitem Abstand bei fast der Hälfte der Befragten (48 Prozent) ganz oben auf der Prioritätenliste. Nehme man die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) mit 31 Prozent auf Platz vier knapp hinter einer demografieorientierten Personalpolitik (34 Prozent) und der Attraktivität als Arbeitgeber (32 Prozent) als weitere Themenfelder mit dazu, so werde der immense Handlungsbedarf bei der Digitalisierung deutlich. Diese Befunde korrelieren laut Virtual Solution mit den Antworten auf die Frage nach den wichtigsten Verbesserungsansätzen auf Behördenebene selbst. Dabei gaben 49 Prozent der Studienteilnehmer die Digitalisierung interner Verfahren und Entscheidungsprozesse als vorrangiges Maßnahmenpaket an. Die Digitalisierung der Leistungen für Bürger und Unternehmen folge mit 44 Prozent auf Platz drei, hinter der Stärkung der Attraktivität der Behörde als Arbeitgeber (48 Prozent). Die Umsetzung der aktuell verfolgten Initiativen wird laut Virtual Solution dagegen kritisch gesehen. So bewerten jeweils rund die Hälfte der Befragten den Stand der Digitalisierung von 575 Verwaltungsleistungen gemäß OZG, den flächendeckenden Ausbau der digitalen Infrastruktur und den Aufbau eines behördenübergreifenden Portalverbunds mit Nutzerkonten negativ. Die Zustimmung zu den Digitalisierungsfortschritten in der jeweils eigenen Behörde steige dagegen von 27 Prozent im Jahr 2019 auf 48 Prozent.

Nutzerfreundlichkeit und IT-Sicherheit

Zusätzlicher Druck werde durch die weiter angespannte Budgetlage aufgrund der Corona-Pandemie erwartet. So gehen 40 Prozent der Studienteilnehmer von Einnahmerückgängen aus, während 38 Prozent, respektive 34 Prozent zugleich eine Steigerung der Digitalisierungsausgaben und -Investitionen erwarten. Der wachsende Kostendruck steigere die Akzeptanz für Bring-Your-Own-Device-Modelle (BYOD). Sie werden bei 21 Prozent der Behörden eingesetzt. Meistgenannte Gründe dafür seien die höhere Nutzerfreundlichkeit durch die Nutzung nur eines Smartphones für dienstliche und private Belange (55 Prozent), die höhere Zufriedenheit von Mitarbeitern (44 Prozent) und die Kosteneinsparungen bei der Anschaffung und Verwaltung von Mobilgeräten (44 Prozent). Gleichzeitig machen sich 81 Prozent der Befragten bei BYOD Sorgen um die Datensicherheit und 57 Prozent um die Einhaltung der Vorgaben durch die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Hier wird laut Virtual Solution der größte Handlungsbedarf gesehen. Die hohe Relevanz von IT-Sicherheit zeige sich auch in der generellen Forderung nach verbindlichen und klaren behördenübergreifenden Standards und Lösungen im Bereich Cyber-Sicherheit: 76 Prozent der Studienteilnehmer stimmen dem zu und weisen damit auf das größte zu nehmende Hindernis bei der weiteren Digitalisierung von Behörden und Behördendienstleistungen hin. „Die Studie belegt eindrucksvoll die Zwänge und Herausforderungen, denen sich Behörden bei der Digitalisierung stellen müssen“, sagt Sascha Wellershoff, CEO bei Virtual Solution. „Die Verbindung von Nutzerfreundlichkeit und IT-Sicherheit ist die wichtigste Voraussetzung für produktivitätsfördernde Konzepte wie BYOD. Sie muss bei sämtlichen Digitalisierungsmaßnahmen von Anfang an mitgedacht und gelöst werden.“

Zahlen zur Studie

Die nun vorgelegten Ergebnisse des Zukunftspanels Staat & Verwaltung 2021 basieren auf einer Vollerhebung der allgemeinen öffentlichen Verwaltung in Deutschland bei 1.346 Behörden aller Verwaltungsebenen. Befragt worden seien die obersten Entscheidungsträger und Behördenleiter von Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden. Das Panel wird als Langzeitstudie seit 2002 durchgeführt.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Montage: ein aufgeklappter Laptop, er Monitor enthält Karteischubladen, eine davon ist ausgezogen und ragt aus dem Bildschirm heraus.

: Digitalisierung findet in der Fachlichkeit statt

[20.12.2024] Das BVA berichtet über die Rolle der Fachministerkonferenzen für die Registermodernisierung. In Erprobungsprojekten geht es auch darum, den Weg für die Anbindung der Fachverfahren an die Komponenten der Registermodernisierung zu ebnen. mehr...

Weißes Paragrafenzeichen (dreidimensional) lehnt an einer blau-grauen Wand

Gesetzgebung: Migrationsverwaltung wird digitaler

[19.12.2024] Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf zur Digitalisierung der Migrationsverwaltung beschlossen. Geplant sind effizientere Abläufe durch verbesserten Datenaustausch, digitale Verfahren und eine zentrale Speicherung relevanter Informationen. mehr...

Außenansicht des Ministeriums des Innern und für Kommunales in Potsdam, ein weißes, klassizistisches Gebäude

Brandenburg: Digitalisierung kommt voran

[18.12.2024] Brandenburg hat im Jahr 2024 deutliche Fortschritte bei der Verwaltungsdigitalisierung gemacht: Insgesamt sind jetzt 650 digitale Verwaltungsdienste verfügbar. Die vom Land federführend entwickelten Dienste im OZG-Themenfeld Ein- und Auswanderung finden weitere Verbreitung. mehr...

Staatssekretär Torsten Weil und Digitalminister Steffen Schütz stehen gemeinsam auf den Stufen vor dem Ministerium.

Thüringen: Steffen Schütz ist Minister für Digitales

[18.12.2024] Steffen Schütz wurde zum neuen Thüringer Minister für Digitales und Infrastruktur ernannt. Der Nachfolger von Susanna Karawanskij will die Digitalisierung vorantreiben, um die Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung des Freistaats zu stärken. mehr...

martin-Hagen_bremen
interview

Digitalisierung: IT-Budgets zusammenziehen

[17.12.2024] Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen in der Freien Hansestadt Bremen, spricht über seine Vorschläge zur Registermodernisierung und fordert mehr Zentralisierung bei der Steuerung und Budgetierung von IT-Großprojekten. mehr...

Markus Richter

CIO Bund: IT-Entscheidungen zentralisieren

[17.12.2024] Bundes-CIO Markus Richter fordert eine stärkere Zentralisierung der IT-Steuerung im Bund. Fehlende Entscheidungsbefugnisse und langwierige Prozesse behinderten die Digitalisierung der Verwaltung. Ein zentrales Gremium und Budget sollen Effizienz und Interoperabilität sichern. mehr...

Symbolbild Digitalstrategie

Bitkom: Digitalministerium als Antreiber nötig

[16.12.2024] Der Bitkom kommentiert den Abschlussbericht zur Digitalstrategie und schließt sich dabei der Kritik des Beirats an. Die Digitalpolitik der Ampel sei Stückwerk geblieben. Für echten Fortschritt brauche es nun ein eigenständiges Digitalministerium mit klaren Kompetenzen und einem eigenen Budget. mehr...

Symbolbild: Hand balanciert Deutschland-Silhouette, davor ein netzwerk aus Linien und Punkten.

Once Only: Staatsvertrag schafft vernetzte Verwaltung

[13.12.2024] Mit einem Staatsvertrag haben Bund und Länder die Grundlage für das National-Once-Only-Technical-System (NOOTS) geschaffen. NOOTS soll Verwaltungsdaten vernetzen – ein wichtiger Baustein, um Nachweise künftig nur einmal zu erbringen. mehr...

Blick auf das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (MELH) aus dem Paul-Löbe-Haus (PLH). Im beleuchteten Anhörungssaal findet eine Sitzung statt.

Bundestag: Open Source in der Verwaltung

[12.12.2024] In einer Anhörung des Bundestages zum Thema Open Source wurde das bisherige Engagement der Bundesregierung als unzureichend bewertet. Experten unterstrichen die Chancen von Open-Source-Software für digitale Souveränität, Innovation und Kostensenkung und forderten mehr gesetzliche Maßnahmen und Investitionen. mehr...

Cover „Aktionskonzept Digitalisierung der Berliner Verwaltung für die Wirtschaft 2024-2026”

Berlin: Verwaltungsdigitalisierung für die Wirtschaft

[03.12.2024] Berlin will die Digitalisierung der Verwaltung gezielt auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausrichten. Mit dem Aktionskonzept 2024-2026 sollen digitale Behördendienste ausgebaut, Unternehmen durch DIWI entlastet und die Stadt als Innovationsstandort gestärkt werden. mehr...

Gruppe von Personen in formeller Kleidung, auf einer Treppe zum Gruppenfoto aufgestellt.

NKR: Erstes Bund-Länder-Treffen zum Digitalcheck

[02.12.2024] Der Digitalcheck stößt zunehmend auch auf Interesse in den Bundesländern. Beim ersten Bund-Länder-Treffen in Berlin diskutierten die Teilnehmenden über rechtliche Verankerung, Anwendungsbereiche und weitere Pläne zur Umsetzung. mehr...

Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing und der israelische Botschafter Ron Prosor.

BMDV: Deutschland und Israel starten Digitaldialog

[29.11.2024] Deutschland und Israel verstärken die digitale Zusammenarbeit: Bundesdigitalminister Wissing und Botschafter Prosor haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Austausch in Bereichen wie KI, Quantencomputing und Start-up-Kooperationen zu intensivieren. mehr...

Cover der Open-Source-Strategie des Landes Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein: Open-Source-Strategie veröffentlicht

[26.11.2024] Schleswig-Holstein hat seine Open-Innovation- und Open-Source-Strategie vorgestellt. Geplant sind unter anderem konkrete Schritte hin zum digital souveränen IT-Arbeitsplatz der Landesverwaltung und die Beteiligung an der Deutschen Verwaltungscloud. mehr...

Das Bild zeigt Bayerns Digitalminister Fabian Mehring.

Bayern: Neue Digitalisierungsinitiativen

[26.11.2024] Der bayerische Digitalminister Fabian Mehring stellte in München neue Initiativen zur Digitalisierung der Verwaltung vor. Außerdem forderte er ein eigenes Digitalministerium auf Bundesebene, um zentrale Vorhaben gezielt umzusetzen. mehr...

Berlin: Eckpunkte für Digitalcheck

[21.11.2024] Die Eckpunkte für die Einführung eines Digitalchecks hat der Berliner Senat beschlossen. Der Geschäftsbereich der Chief Digital Officer soll jetzt ein Konzept inklusive eines vorgeschalteten Pilotvorhabens erarbeiten. mehr...