Baden-WürttembergStart der Digitalisierungsstrategie im Justizvollzug
n der Justizvollzugsanstalt Heilbronn beginnt die Pilotierung der elektronischen Verwaltungsakte (E-Verwaltungsakte). Gleichzeitig wird damit der offizielle Start der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie für den Justizvollzug in Baden-Württemberg markiert, so das Ministerium der Justiz und für Migration. Ziel der umfassenden Initiative ist es, die Arbeitsprozesse im Justizvollzug moderner, effizienter und zukunftsorientiert zu gestalten. „Die Digitalisierungsstrategie ist ein entscheidender Meilenstein, um den Justizvollzug kontinuierlich weiterzuentwickeln, die Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten und unsere Bediensteten bei ihrer täglichen Arbeit durch moderne Technologien zu unterstützen. Die E-Verwaltungsakte ist dabei ein zentraler Bestandteil dieses umfassenden Zukunftskonzepts,“ erklärte Ministerialdirektor Elmar Steinbacher.
Informationen schnell an der richtigen Stelle
Prozesse, die bisher auf Papier ausgeführt wurden, werden mit der E-Verwaltungsakte vollständig durch digitale Abläufe ersetzt. Mussten zuvor physische Unterlagen und Laufmappen zwischen Abteilungen oder Einrichtungen transportiert werden, ermöglicht die E-Verwaltungsakte nun einen schnellen, sicheren und standortunabhängigen Zugriff auf relevante Informationen. Alle wichtigen Dokumente können zentral in der digitalen Akte eingesehen und bearbeitet werden. Zeitaufwändige Suchvorgänge nach Papierunterlagen entfallen, da die digitale Akte eine effiziente und strukturierte Ablage mit leistungsstarken Suchfunktionen bietet. Neu eingehende Dokumente können direkt digital verarbeitet werden, wodurch die Bearbeitung beschleunigt wird. Und auch bei standortübergreifenden Vorgängen bildet die E-Verwaltungsakte die Grundlage für eine schnelle Übergabe der relevanten Informationen an die zuständigen Stellen.
Landesweiter Rollout bis Ende 2025
Nach der Pilotierung in den Justizvollzugsanstalten Heilbronn und Offenburg soll die E-Verwaltungsakte sukzessive bis Ende 2025 in allen 22 Justizvollzugseinrichtungen des Landes eingeführt werden. Rund 550 Mitarbeitende in den Verwaltungsbereichen sollen direkt mit der neuen Technologie arbeiten.
Zur Modernisierung des Justizvollzugs sind aber auch noch weitere Maßnahmen geplant, darunter die elektronische Gefangenenpersonalakte und ein Haftraum-Mediensystem sowie die Weiterentwicklung bestehender digitaler Lösungen wie Videodolmetschen, Telemedizin und digitale Lernplattformen. Auch KI-gestützte Assistenzsysteme sind für die Zukunft vorgesehen. Diese sollen Routineaufgaben übernehmen und die Bediensteten entlasten, sodass mehr Zeit für Kernaufgaben bleibt, insbesondere die Resozialisierung der Gefangenen. Der Fokus liegt hier zunächst auf der Entwicklung und Erprobung einer KI-Anwendung zur Aktendurchdringung. Nach Angaben des Landes sollen bei der weiteren Umsetzung der Digitalisierungsstrategie insgesamt künftig etwa 4.200 Bedienstete von effizienteren Arbeitsabläufen profitieren.
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