DataVaultsSicherer Datenmarktplatz
An einer vertrauenswürdigen Plattform für den Austausch und die gemeinsame Nutzung personenbezogener Daten wurde im EU-Projekt DataVaults geforscht. Wie das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS berichtet, haben 17 Partner an der Infrastruktur gearbeitet. Gestartet ist das Horizon 2020-Projekt vor drei Jahren. Nun sei das Vorhaben erfolgreich abgeschlossen. Die zentrale Komponenten des Projekts stehen zur Nachnutzung bereit.
„Mit DataVaults haben wir Technologien für einen Datenmarktplatz erforscht und entwickelt, die den vertrauensvollen, effizienten und DSGVO-konformen Austausch von personenbezogenen Daten ermöglichen“, erklärt Yury Glikman, Projektleiter und stellvertretender Leiter des Geschäftsbereichs Digital Public Services bei Fraunhofer FOKUS. „DataVaults erlaubt es Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen, einen sicheren Kanal zur Datenerfassung für Privatpersonen einzurichten. Zugleich schafft unser Ökosystem Transparenz für Privatpersonen und ermöglicht ihnen die vollständige Kontrolle darüber, welche Daten sie unter welchen Bedingungen teilen.“
Daten souverän teilen
Konkret haben die Projektpartner unter der Leitung des Fraunhofer FOKUS eine Architektur entwickelt, die es Privatpersonen erlaubt, ihre personenbezogenen Daten aus verschiedenen Quellen – etwa aus sozialen Netzwerken – an einem sicheren Ort zu sammeln und über eine persönliche App zu verwalten. Nach benutzerdefinierten Richtlinien können sie diese Daten teilen, erklärt das Fraunhofer-Institut. Organisationen können Zugang zu diesen Daten beantragen und diese auf Basis intelligenter Verträge kaufen. Die cloudbasierte DataVaults-Plattform stelle dabei Services für die Sammlung, Aufbereitung, Indizierung und Veröffentlichung von Daten bereit. Werkzeuge für die Verknüpfung von Daten und innovative Analysemethoden sollen es den beteiligten Organisationen ermöglichen, tatsächliche Mehrwerte aus den Daten abzuleiten. Die Entscheidungshoheit liege dabei jederzeit bei den Privatpersonen, die für das Teilen ihrer Daten fair vergütet werden.
Unter realen Bedingungen getestet wurde DataVaults von fünf Demonstratoren, heißt es im Bericht des Fraunhofer-Instituts außerdem. Demnach wurde die Lösung in den Bereichen Verwaltung, Tourismus, Energie, Mobilität und Gesundheitswesen erprobt. Angestrebt worden sei beispielsweise eine Verbesserung von Verwaltungsleistungen, die Gestaltung einer effizienteren Verkehrsplanung oder die Entwicklung personalisierter Touristikdienstleistungen.
Bestmöglich bewertet
Die jetzt nachnutzbaren Komponenten stehen Open Source zur Verfügung. Die Mitglieder des Projektkonsortiums wollen die Plattform in unterschiedlichen Bereichen nutzen. Sie prüfen laut Fraunhofer FOKUS derzeit, in welchen neuen Projekten sie eingesetzt werden kann.
Das Projekt hat die bestmögliche Bewertung seitens der EU-Kommission erhalten, berichtet das Institut des Weiteren. Demnach verknüpft die Methodik von DataVaults erfolgreich etablierte Sicherheits- und Datenschutzstandards, datenschutzfreundliche Analysen, Kontrollmöglichkeiten und Mechanismen für den Datenaustausch zu einer einheitlichen Lösung, die mit den aktuellen EU-Regularien und ethischen Standards übereinstimme. Daneben sei DataVaults durch das Innovation Radar der EU-Kommission analysiert und als ausgereifte Innovation mit hohem Marktpotenzial anerkannt worden.
Der Geschäftsbereich Digital Public Services (DPS) beim Fraunhofer FOKUS hat insbesondere das Architekturdesign der Plattform sowie das Design und die Implementierung von Komponenten für die Sammlung, Indizierung, Verknüpfung und Veröffentlichung der Daten verantwortet. Die Werkzeuge basieren auf PIVEAU, einer bei DPS entwickelten Software für die Aufbereitung, Integration, Veröffentlichung und Katalogisierung von Daten.
BMBF/disy Informationssysteme: Gewalt im öffentlichen Dienst erfassen
[20.11.2024] Das Forschungskonsortium InGe hat einen Prototyp einer digitalen Meldeplattform für Gewaltvorfälle im öffentlichen Dienst vorgestellt. Erfasst werden können auch nichtstrafbare Vorfälle, um eine fundierte Datenbasis für Prävention zu schaffen. Grundlage ist die Software disy Cadenza. mehr...
DIN-Prozess: Mehr Qualität für digitale Services
[19.11.2024] Auf Initiative des Bundesinnenministeriums trafen sich Beschäftigte aus Verwaltung und Wirtschaft zu einem Auftaktworkshop beim Deutschen Institut für Normung (DIN). Ziel des Treffens war es, den Grundstein für verbindliche, einheitliche Qualitätsstandards für digitale Verwaltungsleistungen zu legen. mehr...
Open Data Forum: Offen für die Zivilgesellschaft
[19.11.2024] Das Open Data Forum öffnet sich ab sofort für die Zivilgesellschaft. Bürgerinnen und Bürger können sich nun beteiligen und über die Nutzung und Bereitstellung offener Daten austauschen. Bisher war die Plattform nur für Behörden zugänglich. mehr...
Hamburg: Umfrage zur digitalen Teilhabe
[18.11.2024] Laut einer repräsentativen Umfrage der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz sowie der Verbraucherzentrale Hamburg nutzen die meisten Hamburgerinnen und Hamburger regelmäßig digitale Dienstleistungen. mehr...
Hamburg/Schleswig-Holstein: Auszeichnung für das Projekt KERN
[12.11.2024] Im Kooperationsprojekt KERN entwickeln Hamburg und Schleswig-Holstein ein Open-Source-basiertes Baukastensystem für digitale Verwaltungslösungen, das allen Bundesländern zur Verfügung steht. Die Zusammenarbeit erhielt nun den Preis für gute Verwaltung 2024. mehr...
Breitenbrunn: Mobilfunkmast in Betrieb gegangen
[12.11.2024] In Breitenbrunn wurde jetzt ein neuer Mobilfunkmast offiziell in Betrieb genommen, der durch das bayerische Mobilfunk-Förderprogramm mit 327.000 Euro unterstützt wurde. mehr...
Rheinland-Pfalz: Schriftform auf dem Prüfstand
[11.11.2024] Der Ministerrat von Rheinland-Pfalz hat einen Gesetzentwurf zur Förderung elektronischer Kommunikation in der Verwaltung verabschiedet. In über 200 Einzelnormen soll die Schriftform entfallen oder durch digitale Optionen ergänzt werden. mehr...
Datawin: Bund bestellt 60 Dokumentenscanner
[07.11.2024] Die Bundesrepublik Deutschland hat im Rahmen einer neuen Ausschreibung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat 60 Dokumentenscanner des Typs InoTec SCAMAX 611 bestellt. mehr...
Aufenthalt: Breitenwirkung in der Fläche
[06.11.2024] Vier Jahre nach der ersten Pilotierung sind die federführend von Brandenburg entwickelten OZG-Onlinedienste Aufenthalt in über 250 Ausländerbehörden in 14 Bundesländern im Einsatz. Die Entwicklung geht kontinuierlich weiter. mehr...
Sovereign Tech Fund: Open-Source-Initiative fest etabliert
[06.11.2024] Bisher hatte der Sovereign Tech Fund, der das Open-Source-Ökosystem stärken soll, den Status eines Pilotprojekts. Nun wird die Initiative in eine selbstständige Tochtergesellschaft der Bundesagentur für Sprunginnovationen – SPRIND – eingegliedert. mehr...
Luftfahrt-Bundesamt: Drohnenregistrierung in Sekunden
[04.11.2024] Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) stellt für die Drohnenregistrierung eine vollautomatisierte Lösung zur Verfügung. Künftig können die jährlich rund 115.000 UAS-Betreiberregistrierungen sowie 56.000 Kompetenznachweise für Fernpiloten jeweils in wenigen Minuten bearbeitet werden. Bisher dauerte der Prozess rund zwei Wochen. mehr...
ITZBund: Leitungsstab mit neuer Spitze
[31.10.2024] Frauke Greven ist die neue Leiterin des Leitungsstabs beim Informationstechnikzentrum Bund und wird künftig das Direktorium des zentralen IT-Dienstleisters der Bundesverwaltung bei seinen vielfältigen Aufgaben unterstützen. mehr...
disy: Datengestütztes Wassermanagement
[24.10.2024] Klimawandelbedingte Trockenheit und Niedrigwasserphasen stellen eine zunehmende Herausforderung für zahlreiche Sektoren dar. Das BMDV-Forschungsprojekt NieTro² hat ein datengestütztes Entscheidungssystem entwickelt, das öffentliche Akteure mit aktuellen Informationen unterstützt, um nachhaltige Maßnahmen zu koordinieren. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Starkregenschutz aus der Hosentasche
[23.10.2024] Auch als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe 2021 hat der Wasserverband Lippeverband eine App entwickelt, die Bürgern helfen soll, den Überflutungsschutz ihrer Häuser zu überprüfen. Die Flood Check-App, bisher nur in ausgewählten Städten verfügbar, wird nun landesweit in Nordrhein-Westfalen ausgerollt. mehr...
BMI: GovTalk 2024
[22.10.2024] Beim GovTalk 2024, organisiert vom BMI, diskutierten Expertinnen und Experten aus Bund, Ländern und Kommunen über zentrale Themen der Verwaltungsdigitalisierung. Anlass der Veranstaltung war die Vorstellung des eGovernment MONITOR 2024. Im Fokus standen digitale Identitäten und die Herausforderungen der föderalen Strukturen. mehr...