Deutsche VerwaltungscloudSchlüssel zur Digitalen Souveränität
Die Deutsche Verwaltungscloud-Strategie (DVS) ist ein entscheidender Schritt für die digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung in Deutschland. Auf der 33. Sitzung des IT-Planungsrates (IT-PLR) im Oktober 2020 wurde ein Konzeptpapier zur DVS verabschiedet. Die Strategie ist ein zentraler Baustein zur Stärkung der Digitalen Souveränität der IT der öffentlichen Verwaltung. Digitale Souveränität wird dabei als die Fähigkeit von Individuen und Institutionen verstanden, ihre Rollen in der digitalen Welt selbstbestimmt und sicher zu gestalten.
Gemeinsame Standards und offene Schnittstellen
Mit der Strategie soll eine föderale Cloud-Infrastruktur geschaffen werden, die sich durch gemeinsame Standards und offene Schnittstellen auszeichnet, um eine interoperable und modulare Nutzung von Cloud-Lösungen über die verschiedenen Verwaltungsebenen von Bund, Ländern und Kommunen hinweg zu ermöglichen. Das Projekt adressiert die Herausforderungen, die sich aus der bisher aufgrund mangelnder Standardisierung nur eingeschränkt interoperablen und kompatiblen Cloud-Infrastruktur ergeben.
Ein wesentliches Ziel der DVS ist es, durch standardisierte und modulare IT-Architekturen Cloud-Dienste und Software-Lösungen zur Verfügung zu stellen. Dies soll auch dazu beitragen, kritische Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern zu reduzieren. Die erste Pilotphase zur Erprobung ausgewählter Anwenderszenarien wurde im April 2022 abgeschlossen, die Fortschreibung des Rahmenwerks der Deutschen Verwaltungscloud-Strategie erfolgte im Oktober 2022.
Selbsteinschätzung der öffentlichen IT-Dienstleister
Eine im Dezember 2022 durchgeführte Fragebogenerhebung zielte darauf ab, zu erfassen, welche Dienste zeitnah oder zukünftig über das zentrale Cloud-Service-Portal (CSP) angeboten werden können. Die Befragung umfasste auch eine Selbsteinschätzung der öffentlichen IT-Dienstleister hinsichtlich der Erfüllung ausgewählter Aspekte der DVS-Zielarchitektur und Abfragen zur Netzbereitstellung sowie zu aktuellen Bestrebungen im Kontext einer möglichen Zertifizierung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Die Ergebnisse der Selbstbewertung und der Reifegradanalyse zeigen, dass sich die IT-Dienstleister aktiv auf die Integration in die Deutsche Verwaltungscloud vorbereiten und ihr Portfolio entsprechend anpassen. Diese Maßnahmen bilden eine solide Grundlage für die Fortschrittsmessung des im Juli 2023 gestarteten Umsetzungsprojekts der DVS.
Ersten Version des Cloud-Service-Portals
Das Bundesinnenministerium (BMI) hat die Genossenschaft govdigital im November 2022 mit der Entwicklung eines Minimal Viable Products (MVP) für die zukünftige Koordinierungsstelle der Deutschen Verwaltungscloud beauftragt. Dieses MVP umfasst auch die Entwicklung einer ersten Version des Cloud-Service-Portals, das als zentraler Meilenstein für die Umsetzung der DVS gilt. Das Cloud-Service-Portal wurde von govdigital und 13 Mitgliedsunternehmen entwickelt. Es soll eine Plattform bieten, über die DVS-Dienste von IT-Dienstleistern angeboten und von Behörden und Verwaltungen bundesweit genutzt werden können.
Die Plattform hat bereits eine Reihe von Diensten getestet und ein Konzept für die künftige Koordinierungsstelle vorgelegt. Dieses Angebot steht seit Anfang 2023 Pilotanwendern aus der Verwaltung zur Verfügung und ist über ein föderales Identity and Access Management (IAM) zugänglich.
Gewünsche Cloud-Dienste
Die Ergebnisse einer Online-Nutzerbefragung und weiterer Stakeholder-Befragungen fließen in die Konzeption der Koordinierungsstelle ein, wobei Cloud-Dienste aus den Bereichen Kollaboration, Office-Lösungen und Fachverfahren besonders nachgefragt werden. Herausforderungen sehen die Befragten in den rechtlichen Rahmenbedingungen, der IT-Sicherheit und der technischen Umsetzung.
Die erfolgreiche Umsetzung des Minimal Viable Products und die Entwicklung des Cloud-Service-Portals sind wichtige Schritte zur vollständigen Umsetzung der Deutschen Verwaltungscloud-Strategie. Das Portal dient als Voraussetzung für das Angebot und den Bezug von digitalen Verwaltungsleistungen aus der Deutschen Verwaltungscloud und unterstreicht die Bedeutung dieser Initiative für die Digitale Souveränität des Staates.
: Digitalisierung findet in der Fachlichkeit statt
[20.12.2024] Das BVA berichtet über die Rolle der Fachministerkonferenzen für die Registermodernisierung. In Erprobungsprojekten geht es auch darum, den Weg für die Anbindung der Fachverfahren an die Komponenten der Registermodernisierung zu ebnen. mehr...
Gesetzgebung: Migrationsverwaltung wird digitaler
[19.12.2024] Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf zur Digitalisierung der Migrationsverwaltung beschlossen. Geplant sind effizientere Abläufe durch verbesserten Datenaustausch, digitale Verfahren und eine zentrale Speicherung relevanter Informationen. mehr...
Brandenburg: Digitalisierung kommt voran
[18.12.2024] Brandenburg hat im Jahr 2024 deutliche Fortschritte bei der Verwaltungsdigitalisierung gemacht: Insgesamt sind jetzt 650 digitale Verwaltungsdienste verfügbar. Die vom Land federführend entwickelten Dienste im OZG-Themenfeld Ein- und Auswanderung finden weitere Verbreitung. mehr...
Thüringen: Steffen Schütz ist Minister für Digitales
[18.12.2024] Steffen Schütz wurde zum neuen Thüringer Minister für Digitales und Infrastruktur ernannt. Der Nachfolger von Susanna Karawanskij will die Digitalisierung vorantreiben, um die Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung des Freistaats zu stärken. mehr...
Digitalisierung: IT-Budgets zusammenziehen
[17.12.2024] Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen in der Freien Hansestadt Bremen, spricht über seine Vorschläge zur Registermodernisierung und fordert mehr Zentralisierung bei der Steuerung und Budgetierung von IT-Großprojekten. mehr...
CIO Bund: IT-Entscheidungen zentralisieren
[17.12.2024] Bundes-CIO Markus Richter fordert eine stärkere Zentralisierung der IT-Steuerung im Bund. Fehlende Entscheidungsbefugnisse und langwierige Prozesse behinderten die Digitalisierung der Verwaltung. Ein zentrales Gremium und Budget sollen Effizienz und Interoperabilität sichern. mehr...
Bitkom: Digitalministerium als Antreiber nötig
[16.12.2024] Der Bitkom kommentiert den Abschlussbericht zur Digitalstrategie und schließt sich dabei der Kritik des Beirats an. Die Digitalpolitik der Ampel sei Stückwerk geblieben. Für echten Fortschritt brauche es nun ein eigenständiges Digitalministerium mit klaren Kompetenzen und einem eigenen Budget. mehr...
Once Only: Staatsvertrag schafft vernetzte Verwaltung
[13.12.2024] Mit einem Staatsvertrag haben Bund und Länder die Grundlage für das National-Once-Only-Technical-System (NOOTS) geschaffen. NOOTS soll Verwaltungsdaten vernetzen – ein wichtiger Baustein, um Nachweise künftig nur einmal zu erbringen. mehr...
Bundestag: Open Source in der Verwaltung
[12.12.2024] In einer Anhörung des Bundestages zum Thema Open Source wurde das bisherige Engagement der Bundesregierung als unzureichend bewertet. Experten unterstrichen die Chancen von Open-Source-Software für digitale Souveränität, Innovation und Kostensenkung und forderten mehr gesetzliche Maßnahmen und Investitionen. mehr...
Berlin: Verwaltungsdigitalisierung für die Wirtschaft
[03.12.2024] Berlin will die Digitalisierung der Verwaltung gezielt auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausrichten. Mit dem Aktionskonzept 2024-2026 sollen digitale Behördendienste ausgebaut, Unternehmen durch DIWI entlastet und die Stadt als Innovationsstandort gestärkt werden. mehr...
NKR: Erstes Bund-Länder-Treffen zum Digitalcheck
[02.12.2024] Der Digitalcheck stößt zunehmend auch auf Interesse in den Bundesländern. Beim ersten Bund-Länder-Treffen in Berlin diskutierten die Teilnehmenden über rechtliche Verankerung, Anwendungsbereiche und weitere Pläne zur Umsetzung. mehr...
BMDV: Deutschland und Israel starten Digitaldialog
[29.11.2024] Deutschland und Israel verstärken die digitale Zusammenarbeit: Bundesdigitalminister Wissing und Botschafter Prosor haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Austausch in Bereichen wie KI, Quantencomputing und Start-up-Kooperationen zu intensivieren. mehr...
Schleswig-Holstein: Open-Source-Strategie veröffentlicht
[26.11.2024] Schleswig-Holstein hat seine Open-Innovation- und Open-Source-Strategie vorgestellt. Geplant sind unter anderem konkrete Schritte hin zum digital souveränen IT-Arbeitsplatz der Landesverwaltung und die Beteiligung an der Deutschen Verwaltungscloud. mehr...
Bayern: Neue Digitalisierungsinitiativen
[26.11.2024] Der bayerische Digitalminister Fabian Mehring stellte in München neue Initiativen zur Digitalisierung der Verwaltung vor. Außerdem forderte er ein eigenes Digitalministerium auf Bundesebene, um zentrale Vorhaben gezielt umzusetzen. mehr...
Berlin: Eckpunkte für Digitalcheck
[21.11.2024] Die Eckpunkte für die Einführung eines Digitalchecks hat der Berliner Senat beschlossen. Der Geschäftsbereich der Chief Digital Officer soll jetzt ein Konzept inklusive eines vorgeschalteten Pilotvorhabens erarbeiten. mehr...