HamburgSchiffsregister wird digital
Das größte deutsche Schiffsregister, geführt vom Amtsgericht Hamburg, soll modernisiert werden: Ab Anfang 2020 wollen Innovationsbehörde, Amtsgericht und Justizbehörde ein benutzerfreundliches Online-Portal anbieten. Das kündigt jetzt die Justizbehörde der Freien und Hansestadt an. Derzeit erfolgen Einträge in das Register noch in Handarbeit, und wer Einsicht nehmen möchte, muss Aktenordner wälzen.
„Mit der Digitalisierung des Schiffsregisters steigern wir die Attraktivität des Schifffahrts- und Rechtsstandorts Hamburg“, sagt Justizsenator Till Steffen. „Der Einsatz der Technik wird die Justiz entlasten und die Arbeit für die Kolleginnen und Kollegen am Amtsgericht erleichtern. Unser Ziel ist, einen Service anzubieten, der Hamburg für die Branche zur ersten Wahl bei der Registrierung von Schiffen macht.“ Wirtschaftssenator Michael Westhagemann ergänzt: „Dieses Register nicht digital zu betreiben, widerspricht der Innovationsstrategie des Hamburger Senats. Wir haben dazu auch die Nutzer befragt. Insbesondere die Reeder haben sich sehr erfreut gezeigt. Effizienz und Anwenderfreundlichkeit werden erheblich erhöht, Bürokratie abgebaut. Wir sind damit Vorreiter in Deutschland und liefern vielleicht eine Blaupause für andere Bundesländer.“
Seit August 2018 arbeiten Innovationsbehörde, Amtsgericht und Justizbehörde mit IT-Dienstleister Dataport sowie mgm technology partners an der Digitalisierung des Registers, heißt es vonseiten der Hamburger Behörde weiter. Die Kosten belaufen sich auf 2,2 Millionen Euro. Das Vorhaben sei Teil der Digital-First-Strategie der Freien und Hansestadt und berücksichtige die Standards der Bund-Länder-Kommission für IT in der Justiz. Die Anwendung werde auch für den Einsatz in anderen Bundesländern geeignet sein, ebenso könnten andere Bundesländer die Führung ihrer Schiffsregister auf Hamburg übertragen. „Mit dem digitalen Schiffsregister entwickeln wir etwas wirklich Neues“, sagt Ute Kleinschirkes, Projektleiterin von Dataport. „Das Schiffsregister wird voll und ganz auf die Arbeitsweise der Nutzer und deren Prozesse ausgerichtet sein. Sie waren von Anfang an mit eingebunden und wir stimmen jedes Arbeitsergebnis mit ihnen ab.“
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