Bitkom-StudieRechenzentrumsmarkt in Deutschland

Der Bitkom fordert politische Unterstützung für die Rechenzentrums-Branche.
(Bildquelle: gorodenkoff/123rf.com)
Der Markt für Rechenzentren in Deutschland wächst – international verliert er jedoch an Bedeutung. Besonders die USA und China bauen ihre Kapazitäten rasant aus, während Deutschland beim weltweiten Serverbestand zurückfällt. Das sind die Ergebnisse der aktuellen Bitkom-Studie „Rechenzentren in Deutschland: Aktuelle Marktentwicklungen 2024“, die vom Borderstep-Institut durchgeführt wurde. Demnach lag der Anteil Deutschlands 2024 bei 2,5 Prozent, im Jahr 2015 waren es noch 3,5 Prozent. Während Deutschland derzeit über eine IT-Anschlussleistung von 2,7 Gigawatt verfügt, werden für 2030 rund 4,8 Gigawatt erwartet. Die USA, mit 48 Gigawatt im Jahr 2024, könnten ihre Kapazitäten bis 2030 fast verdoppeln und dann etwa 95 Gigawatt erreichen. China liegt mit 38 Gigawatt im Jahr 2024 und einer Prognose von 64,3 Gigawatt ebenfalls weit vor Deutschland. Zwar führt Deutschland weiterhin in Europa mit den höchsten Rechenkapazitäten, doch im Verhältnis zur Wirtschaftskraft bleibt das Land hinter anderen zurück. Die Anschlussleistung liegt hier bei 610 Kilowatt pro Milliarde Euro Bruttoinlandsprodukt (BIP), während Irland mit 2.310 Kilowatt und die USA mit 1.700 deutlich höhere Werte aufweisen.
Cloud sorgt für Wachstum
Ein entscheidender Faktor für das Wachstum sind Cloud-Rechenzentren. Diese machten 2024 bereits 45 Prozent des Marktes aus, während ihr Anteil 2019 noch bei 29 Prozent lag. Ihre Kapazitäten haben sich in den letzten fünf Jahren fast verdoppelt. Insgesamt gibt es in Deutschland derzeit 2.000 Rechenzentren mit einer Anschlussleistung von mehr als 100 Kilowatt, darunter 100 besonders große Anlagen mit mehr als fünf Megawatt Leistung. Auch der Edge-Rechenzentrumsmarkt kommt in Schwung, bewegt sich mit 180 Megawatt Anschlussleistung im Jahr 2024 allerdings noch auf eher niedrigem Niveau. Traditionelle Rechenzentren verzeichnen hingegen einen leichten Rückgang. Insgesamt stieg die IT-Anschlussleistung deutscher Rechenzentren seit 2014 von 1.590 auf 2.730 Megawatt.
KI braucht Strom
Mit dem Wachstum steigt auch der Stromverbrauch: 2024 lag dieser bei 20 Milliarden Kilowattstunden, gegenüber zwölf Milliarden im Jahr 2014. Künstliche Intelligenz (KI) wird diesen Trend verstärken. Laut der Bitkom-Studie gehen 80 Prozent der befragten Betreiber davon aus, dass KI den Energieverbrauch erhöht. Bis 2030 könnte der Bedarf je nach Szenario zwischen 25 und 37 Milliarden Kilowattstunden liegen. Zugleich passt die Branche ihre Infrastruktur an: 59 Prozent der Betreiber setzen bereits spezielle Hardware für KI ein oder planen dies.
Frankfurt bleibt Spitzenreiter
Trotz steigender Kapazitäten gelingt es der Branche, die CO₂-Emissionen zu senken. Waren es 2014 noch 6,9 Millionen Tonnen CO₂, liegt der Wert 2024 bei 6,5 Millionen Tonnen. Mehr als zwei Drittel der Rechenzentren in Deutschland sind heute bilanziell klimaneutral. Das 2023 verabschiedete Energieeffizienzgesetz schreibt ab 2027 Klimaneutralität für größere Rechenzentren vor. Ein Großteil der Betreiber setzt bereits auf Ökostrom, CO₂-Zertifikate oder eigene Energieproduktion.
Innerhalb Deutschlands bleibt Frankfurt mit dem Rhein-Main-Gebiet die führende Region für Rechenzentren. Rund 1.050 Megawatt IT-Anschlussleistung entfallen auf diesen Standort. An Bedeutung gewinnt Berlin-Brandenburg, für die Region wird ein Wachstum um 900 Megawatt erwartet. Weitere wichtige Regionen sind München, Hamburg und das Rheinland.
Bitkom fordert politische Unterstützung
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, fordert der Bitkom einen Aktionsplan Rechenzentren. „Die kommende Bundesregierung muss die Rechenzentren in Deutschland nachhaltig stärken, um im Wettbewerb zu bestehen. Dafür braucht es die richtigen regulatorischen Voraussetzungen, niedrigere Stromkosten, eine aktive Standortpolitik und optimierte Planungs- und Genehmigungsprozesse“, sagt der Bitkom-Hauptgeschäftsführer. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zählen eine Überarbeitung des Energieeffizienzgesetzes, insbesondere mit Blick auf die geforderten Mindeststandards für Energieverbrauchseffektivität (PUE) und für den Anteil an wiederverwendeter Energie (ERF). Auch müssten die Berichtspflichten mit den EU-Vorgaben harmonisiert werden. Zudem brauche es wettbewerbsfähige Strompreise.
BMI: Feedbackkomponente bundesweit verfügbar
[03.03.2025] Alle Bundesländer und SDG-relevanten Bundesressorts sind nun an die Nationale Feedback-Komponente angeschlossen. Diese erlaubt es Verwaltungen, systematisch Nutzerfeedback zu erfassen und auszuwerten – ein Schritt zur Erfüllung von SDG-Vorgaben. mehr...
Beschaffungsamt: Dienstleistungen nachhaltig beschaffen
[25.02.2025] Die nachhaltige Beschaffung von Dienstleistungen sollte der Regelfall sein – ist in der Praxis jedoch oft sehr komplex. Die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB) beim Beschaffungsamt hat nun eine umfassende Hilfestellung für Beschaffende aller Ebenen veröffentlicht. mehr...
IT-Planungsrat: Neuer Bericht zur Datennutzung
[19.02.2025] Beim Jahresauftakttreffen des IT-Planungsrats zum Schwerpunktthema Datennutzung diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Bund, Ländern und Kommunen aktuelle Fortschritte und kommende Projekte. Der jetzt vorliegende Jahresbericht bietet dazu einen detaillierten Überblick. mehr...
OSBA: Beschaffung von Open Source Software
[14.02.2025] Bei öffentlichen Ausschreibungen zählt meist der niedrigste Preis. Im Fall von Open Source Software ist dies oftmals zum Schaden des Auftraggebers: Sicherheits- und Wartungsprobleme drohen, wenn Anbieter zu knapp kalkulieren. Die OSBA hat ein Paper zur nachhaltig erfolgreichen Beschaffung veröffentlicht. mehr...
Sachsen-Anhalt: Ideen für digitale Verwaltung gesucht
[12.02.2025] Das Land Sachsen-Anhalt sucht erneut innovative Ideen für die digitale Verwaltung. Gefragt sind digitale Konzepte und Modelle für die vielfältigen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung. Bewerbungen sind bis 14. März möglich. mehr...
Bayern: Hardware für den Freistaat
[10.02.2025] Bayern investiert über 40 Millionen Euro in moderne IT-Ausstattung für die Verwaltung. Rund 80.000 energieeffiziente Geräte sollen Arbeitsplätze in staatlichen Einrichtungen nachhaltig zukunftsfähig machen. Die Auswahl der Anbieter erfolgte nach strengen Umwelt- und Nachhaltigkeitskriterien. mehr...
OZG: Alle Meilensteine beim „Aufenthalt“ erreicht
[05.02.2025] Das maßgeblich vom Land Brandenburg vorangetriebene OZG-Projekt „Aufenthalt“ hat alle Vorgaben des OZG-Verwaltungsabkommens erfüllt. Inzwischen nutzen über 270 Ausländerbehörden die digitalen Dienste, weitere 170 befinden sich im Roll-out. Die Weiterentwicklung läuft kontinuierlich. mehr...
Estland: Verwaltung ist 100 Prozent digital
[31.01.2025] In Estland sind alle staatlichen Dienstleistungen online verfügbar. Selbst sensible Verfahren wie die Scheidung können digital abgewickelt werden – und werden gut angenommen. Mit einer Kampagne präsentiert das Land seine digitalen Fortschritte der internationalen Öffentlichkeit. mehr...
ZenDiS: Relaunch für openCode
[20.01.2025] Das Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS) hat die Open-Source-Plattform openCoDE umfassend überarbeitet. Mit dem Relaunch werden Projekte leichter auffindbar, Qualitätskriterien von Softwareprojekten direkt sichtbar, zudem ist die Plattform nun barrierefreier gestaltet. mehr...
BVA: Neue Lösung für Registrierung und Identitätsprüfung
[17.01.2025] Das Bundesverwaltungsamt stellt mit RegIWeb ein neues digitales Werkzeug zur Registrierung und Identitätsprüfung von Geflüchteten bereit. Die medienbruchfreie Erfassung biometrischer und biografischer Daten soll vor allem kleinen und mittleren Behörden effizientere Abläufe ermöglichen. mehr...
115: Behördennummer für Brandenburg
[14.01.2025] Brandenburg schließt sich dem 115-Verbund an: Die Behördennummer bietet über 2,5 Millionen Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen Zugang zu Verwaltungsinformationen – zunächst in der Basisversion. Ein Ausbau ist geplant. mehr...
EU: Milliarden für OZG-Meilenstein
[07.01.2025] Die EU-Kommission zahlt Deutschland Milliarden an Fördermitteln – unter anderem für eine erfolgreiche Etappe in der OZG-Umsetzung. Die Mittel, die Deutschland jetzt erhält, stammen aus einem Fond, den die Europäische Union anlässlich der Pandemie aufgelegt hatte. mehr...
Bayern: Digitaler Bauantrag auf dem Vormarsch
[07.01.2025] Immer mehr Bauaufsichtsbehörden in Bayern setzen auf den digitalen Bauantrag. Seit Januar 2025 bieten 13 weitere Behörden diesen Service an. Bauherren und Planer profitieren von schnelleren und einfacheren Verfahren. mehr...
In eigener Sache: Wir machen Winterpause
[23.12.2024] Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Aktuelle Meldungen gibt es hier wieder ab dem 6. Januar 2025. mehr...
Initiative D21: Vertiefte Zusammenarbeit mit FITKO
[16.12.2024] Die FITKO ist neues Fördermitglied der Initiative D21. Gemeinsam wollen die Organisationen die bürgerorientierte Verwaltungsdigitalisierung voranbringen. Die Kooperation soll technologische Innovationen und die föderale Umsetzung stärken. mehr...