BayernPlan für digitale Verwaltung

[12.02.2020] Beim gestrigen Digitalkabinett hat Bayern seinen 12-Punkte-Plan für einen bürgerorientierten Servicestaat vorgestellt. Themen sind unter anderem die mobile Bereitstellung von Dienstleistungen sowie die Volldigitalisierung der Staatsregierung bis 2025.
Bei der Pressekonferenz zum Digitalkabinett am 11. Februar 2020 wird Bayerns 12-Punkte-Plan zum bürgerorientierten Servicestaat vorgestellt.

Bei der Pressekonferenz zum Digitalkabinett am 11. Februar 2020 wird Bayerns 12-Punkte-Plan zum bürgerorientierten Servicestaat vorgestellt.

v.l.: Hubert Aiwanger, Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie; Dr. Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien; Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digita

(Bildquelle: Bayerische Staatskanzlei)

Das bayerische Digitalkabinett hat am 11. Februar 2020 ein Maßnahmenpaket beschlossen, das die digitale Verwaltung im Freistaat völlig neu ausrichtet. Wie das Staatsministerium für Digitales mitteilt, kann die Verwaltung durch die digitalen Möglichkeiten zum Partner auf Augenhöhe werden. Die Voraussetzungen dafür seien Schlüsseltechnologien, personalisierte Verwaltungsangebote und die Volldigitalisierung von Prozessen. Als Antwort auf die Herausforderungen der Digitalisierung von Staat und Verwaltung müsse der Freistaat Zukunftstechnologien in Staat und Verwaltung wie zum Beispiel Big Data und Cloud-Lösungen weiter vorantreiben, das Vertrauen in den Staat durch hochmoderne Services und konsequente Kundenorientierung stärken sowie die digitale Souveränität Bayerns ausbauen.
Der jetzt beschlossene 12-Punkte-Plan soll Bayern zum modernen, bürgerorientierten Servicestaat machen. So soll der Freistaat nach Angaben des Digitalministeriums zur Nummer eins in Deutschland bei mobilen Verwaltungsservices werden. Alle Ressorts sollen bis Ende 2022 ihre Angebote auch auf Smartphones und Tablets bereitstellen. Eine nutzerfreundliche Bedienung habe dabei oberste Priorität. Bis Ende des Jahres stünden wichtige Verwaltungsleistungen auch über die BayernApp (wir berichteten) zur Verfügung. Bayern solle zudem Spitzenreiter bei staatlichen Cloud-Lösungen werden. Darüber hinaus investiere der Freistaat in das Kompetenzzentrum „Microservices und Containerisierung“ für eine moderne digitale Verwaltung.
Ein weiterer Punkt: Bayern zieht die Volldigitalisierung der Staatsregierung auf 2025 vor. Mit der Qualifizierungsplattform „DigitalCampus“ sollen die digitalen Kompetenzen im öffentlichen Dienst gestärkt werden – mit passgenauen Fortbildungen für jeden Mitarbeiter. Darüber hinaus biete Bayern die Top-Verwaltungsleistungen wie das Elterngeld, Landespflegegeld oder Gesundheitszeugnis bis Ende 2020 online an (wir berichteten). Zudem verpasse der Freistaat dem BayernPortal ein Update mit Services eines modernen Kundencenters. Responsives Design, Personalisierung und die ständige Abrufbarkeit des aktuellen Bearbeitungsstands seien dabei nur einige Schlagworte. Ein weiterer Punkt auf der Agenda der Staatsregierung: Die BayernID PLUS wird die bayerische Identität im Netz. Jeder Bürger und jedes Unternehmen bekommt mit ihr eine digitale Ausweis- und Unterschriftsfunktion. Außerdem werde ein Unternehmenskonto auf Basis von ELSTER als Service für Bayern und Modell für Deutschland (wir berichteten) entwickelt. In Digitalen Innovationslaboren werde der Nutzer bei der Entwicklung digitaler Produkte und Services von Anfang an eingebunden.
Als weitere Themen umfasst der 12-Punkte-Plan den Aufbau starker bayerischer IT-Dienstleister, die digitale Hightech-Lösungen für Staat und Kommunen am Standort Bayern entwickeln sowie die Einrichtung einer Stabsstelle föderale Digitale Verwaltung. Schließlich soll eine „Süd-West-Schiene“ zur Sicherung föderaler Strukturen entstehen, um auf Ebene der großen Flächenländer gemeinsame Infrastrukturen zu nutzen, digitale Verfahren auszutauschen und im Rahmen der Bund-Länder-IT-Zusammenarbeit ein starkes föderales Gewicht zu bilden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Cover des Forderungspapiers der Initiative D21.

Initiative D21: Deutschlands Zukunftsfähigkeit sichern

[21.02.2025] Die Initiative D21 fordert eine entschlossene Digitalpolitik von der kommenden Bundesregierung. Ein „Digital Only“-Leitbild für die Verwaltung, eine Kompetenzoffensive und sowie systematische Cybersicherheitsbildung sollen digitale Teilhabe ermöglichen und eine digitale Spaltung verhindern. mehr...

Volker-Gruhn_adesso

Statement: Digitalisierung an den Kabinettstisch

[21.02.2025] Digitalisierung gehöre nicht auf Wahlplakate, sondern an den Kabinettstisch, schreibt Professor Volker Gruhn, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender des IT-Dienstleisters adesso, in einem Kommentar zur bevorstehenden Bundestagswahl. Von der kommenden Regierung wünscht er sich ein Digitalministerium. Und zwar ein echtes. mehr...

Deckblatt NKR-Startegiepapier

NKR: Empfehlungen für die nächste Bundesregierung

[20.02.2025] Für die kommende Legislaturperiode hat der Nationale Normenkontrollrat (NKR) konkrete Handlungsempfehlungen für die nächste Bundesregierung formuliert. Diese fordern dazu auf, Deutschland einfacher, effizienter und moderner zu gestalten. mehr...

Niedersachsen: Digitalisierungsfahrplan steht

[19.02.2025] Unternehmen, Verwaltung und Gesellschaft in Niedersachsen auf dem Weg in die Digitalisierung begleiten – das ist der Anspruch des neuen Digitalisierungsfahrplans, dem das niedersächsische Landeskabinett jetzt zugestimmt hat. mehr...

Das Bild zeigt Bayerns Digitalminister Fabian Mehring.

Bayern: Analoge Doppelwege abschalten

[18.02.2025] Ein fixes Datum, um analoge Doppelstrukturen in der Verwaltung abzuschalten, höhere Gebühren für Bürgerinnen und Bürger, die Verwaltungsleistungen nicht digital in Anspruch nehmen – Bayerns Digitalminister Mehring will die Verwaltungsdigitalisierung mit rigorosen Maßnahmen beschleunigen. mehr...

Normenkontrollrat: Maßnahmen für weniger Bürokratie

[13.02.2025] Der Nationale Normenkontrollrat hat sein Maßnahmenpaket mit 60 konkreten Vorschlägen für Bürokratieabbau überarbeitet. Die Ergänzungen basieren auf den Rückmeldungen von Bürgern, Unternehmen, Verbänden und aus der öffentlichen Verwaltung. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Entschlossen gegen Desinformation

[12.02.2025] Nordrhein-Westfalen verstärkt den Kampf gegen Desinformation und Radikalisierung im Netz. Ein neuer Aktionsplan soll Maßnahmen langfristig abstimmen. Zudem wird die Medienkompetenz gefördert, das KI-Tool KIVI erweitert und eine strengere Durchsetzung des Digital Services Act angestrebt. mehr...

Brandenburg: Digitalministerium steht

[11.02.2025] Brandenburgs Ministerium der Justiz ist um den Bereich Digitalisierung erweitert worden. Damit bündelt das Land erstmals die Zuständigkeiten für Digitalisierungsfragen in einem Ministerium. mehr...

Bayern: Mehring fordert KI-Regulierungspause

[10.02.2025] Bayerns Digitalminister Fabian Mehring fordert ein Moratorium für neue EU-Vorgaben zu Künstlicher Intelligenz. Erst müssten bestehende Regeln vereinheitlicht werden. Der AI Act sei eine regulatorische Hürde, die Europas weltweite KI-Wettbewerbsfähigkeit gefährde. mehr...

Illustration zum Strategiekonvent des IT-PLanungsrats.

IT-Planungsrat: Einladung zum Strategiekonvent

[07.02.2025] Der IT-Planungsrat will im März den zweiten Teil seiner Föderalen Digitalstrategie beschließen. In einem virtuellen Strategiekonvent können Interessierte vorab ihre Anmerkungen einfließen lassen. mehr...

Porträt Dr. Daniela Dylakiewicz

Sachsen: Neue CIO für den Freistaat

[06.02.2025] Daniela Dylakiewicz ist neue CIO des Freistaats Sachsen. Um die digitale Verwaltungstransformation voranzutreiben, strebt sie eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen des Landes an. mehr...

Bitkom: Digitalpolitik-Check zur Wahl

[06.02.2025] Der Bitkomat ging online. Das vom Bitkom erstellte Tool ermittelt in einem Frage-und-Antwort-Quiz, inwieweit die eigene Position zu wichtigen Themen der Digitalpolitik mit den zur Bundestagswahl antretenden Parteien übereinstimmt. mehr...

Ein Mann und zwei Frauen sitzen vor der blauen Wand der Bundespressekonferenz an einem langen Tisch mit Mikrofonen.

NKR-Gutachten: Verwaltungsaufgaben besser bündeln

[05.02.2025] Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) legt ein Gutachten zur Verwaltungsmodernisierung vor, das zeigt, wie gebündelte Aufgabenstrukturen Staat und Kommunen entlasten könnten. Anhand konkreter Beispiele werden Vorschläge für effizientere Prozesse gemacht. mehr...

Cover des Forderungspapiers von Bits & Bäume zur Bundestagswahl 2025

Bündnis Bits & Bäume: Für eine nachhaltige Digitalisierung

[04.02.2025] Eine Digitalpolitik, die soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit stärker berücksichtigt, fordert das Bündnis Bits & Bäume. Ein neues Papier kritisiert ungenutzte Potenziale und mangelnde Kontrolle über digitale Infrastrukturen. Die Bundesregierung müsse hier entschieden handeln. mehr...

OSBA: Digitale Souveränität wichtiger denn je

[24.01.2025] Die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft und Verwaltung von US-amerikanischen Tech-Giganten ist groß – und wird durch Donald Trumps Amtsantritt weiter verschärft. Die OSBA fordert die Bundestagsparteien nachdrücklich auf, das Thema der digitalen Souveränität auf ihre Adenda zu nehmen. mehr...