OZGNoch nicht alle Meilensteine erreicht

[22.07.2021] Mit rund 30 Einzelprojekten aus neun Schwerpunktfeldern soll die Umsetzung der OZG-Vorgaben erheblich vorangebracht werden. Das BMI berichtet vom Fortgang der Vorhaben.

Vor einem Jahr hatte Bundes-CIO Markus Richter neun Schwerpunkte benannt, mit denen die Digitalisierung in Deutschland vorangebracht werden soll (wir berichteten). Nun zieht das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) eine umfangreichere Bilanz. Markus Richter beruft sich dabei ausdrücklich auf Offenheit: „Für mich heißt Transparenz auch zu zeigen, was nicht so läuft wie geplant“, wird der BMI-Staatssekretär zitiert.
Aus über 30 Einzelprojekten besteht der im Juli 2020 beschlossene Neun-Punkte-Plan, die mit einer straffen Meilensteinplanung und einem strengen Controlling hinterlegt wurden. Durch die Priorisierung wichtiger Projekte sollten bis Ende August 2021 „messbare Ergebnisse“ vorliegen. Jedoch sei nicht alles nach Plan gelaufen, heißt es aus dem BMI – wohl auch, weil Digitalprojekte besonders agil und von immer neuen Entwicklungen geprägt seien. Das BMI berichtet nun, wo es zu Abweichungen kam und wie damit umgegangen wurde.

OZG-Infrastruktur als Dauerprojekt

In der Verwaltungsdaten-Informationsplattform (VIP) für Register sollen Bürger, Unternehmen und Verwaltung künftig einsehen können, wo in der Verwaltung welche Informationen vorgehalten werden. Das Portal soll im Probebetrieb Ende Juli an den Start gehen – mit allen bis dahin vorhandenen Daten, Fehlendes soll nach und nach dazu kommen. Das Verwaltungsportal des Bundes ist als zentraler Zugang zu allen Verwaltungsleistungen in Deutschland konzipiert. Diese wichtige Plattform ist erst in einer Basisversion online und soll stückweise ergänzt werden. Da bei der Umsetzung auch rechtlich Neuland betreten wurde, seien rechtliche Anpassungen – unter anderem eine Änderung des E-Government-Gesetzes – erforderlich. Zudem ließen sich aus dem E-Commerce bekannte Funktionen wie integrierte Bezahlsysteme nicht ohne weiteres im Behördenkontext umsetzen. Da sich Technologien laufend weiterentwickeln, werde die Arbeit an der OZG-Infrastruktur wohl nie ganz fertig sein, resümiert das BMI in seiner Meldung.

Vielfältige Gründe für Rückstände

Auch die Bereitstellung der Mittel aus dem Konjunkturpaket wird vom BMI als agil bezeichnet. Das Ziel, bis Mitte 2021 bis zu 30 Einer-für-Alle-Leistungen (EfA) auf den Weg zu bringen, werde wohl erst zum Jahresende erreicht. Auch der aus Konjunkturpaketmitteln geplante Förderfonds für Govtech- und Civictech-Projekte werde verschoben. Zunächst werde der Aufbau von bundesweit mehreren Standorten für einen GovTech-Campus priorisiert. Die Digitalakademie, die Fortbildungen für Beschäftigte der Bundesverwaltung anbietet, sei zwar online bereits „am Start“, habe jedoch wegen der Pandemie noch keine Räumlichkeiten gefunden. Die Cybersicherheitsstrategie von 2016 wird fortgeschrieben und soll künftig den ressortübergreifenden Rahmen für alle Aktivitäten der Bundesregierung zur Cybersicherheit bilden. Ein erster Entwurf ist öffentlich zugänglich gemacht, Stellungnahmen von zivilgesellschaftlichen Initiativen, Verbänden und dem Bundesrechnungshof werden gerade eingearbeitet. Die Befassung im Kabinett noch in dieser Legislaturperiode sei allerdings knapp, jedoch wegen der durch Corona verschärften Cybersicherheitslage wichtig. Diese werde auch von der Netzstrategie für die öffentliche Verwaltung berücksichtigt. Die Netzstrategie 2030 formuliert die Rahmenbedingungen für die IT-Konsolidierung und die Netze des Bundes. Hier seien wichtige Vorarbeiten bereits erledigt, allerdings stehe die weitere Umsetzung unter Haushaltsvorbehalt.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Montage: ein aufgeklappter Laptop, er Monitor enthält Karteischubladen, eine davon ist ausgezogen und ragt aus dem Bildschirm heraus.

: Digitalisierung findet in der Fachlichkeit statt

[20.12.2024] Das BVA berichtet über die Rolle der Fachministerkonferenzen für die Registermodernisierung. In Erprobungsprojekten geht es auch darum, den Weg für die Anbindung der Fachverfahren an die Komponenten der Registermodernisierung zu ebnen. mehr...

Weißes Paragrafenzeichen (dreidimensional) lehnt an einer blau-grauen Wand

Gesetzgebung: Migrationsverwaltung wird digitaler

[19.12.2024] Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf zur Digitalisierung der Migrationsverwaltung beschlossen. Geplant sind effizientere Abläufe durch verbesserten Datenaustausch, digitale Verfahren und eine zentrale Speicherung relevanter Informationen. mehr...

Außenansicht des Ministeriums des Innern und für Kommunales in Potsdam, ein weißes, klassizistisches Gebäude

Brandenburg: Digitalisierung kommt voran

[18.12.2024] Brandenburg hat im Jahr 2024 deutliche Fortschritte bei der Verwaltungsdigitalisierung gemacht: Insgesamt sind jetzt 650 digitale Verwaltungsdienste verfügbar. Die vom Land federführend entwickelten Dienste im OZG-Themenfeld Ein- und Auswanderung finden weitere Verbreitung. mehr...

Staatssekretär Torsten Weil und Digitalminister Steffen Schütz stehen gemeinsam auf den Stufen vor dem Ministerium.

Thüringen: Steffen Schütz ist Minister für Digitales

[18.12.2024] Steffen Schütz wurde zum neuen Thüringer Minister für Digitales und Infrastruktur ernannt. Der Nachfolger von Susanna Karawanskij will die Digitalisierung vorantreiben, um die Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung des Freistaats zu stärken. mehr...

martin-Hagen_bremen
interview

Digitalisierung: IT-Budgets zusammenziehen

[17.12.2024] Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen in der Freien Hansestadt Bremen, spricht über seine Vorschläge zur Registermodernisierung und fordert mehr Zentralisierung bei der Steuerung und Budgetierung von IT-Großprojekten. mehr...

Markus Richter

CIO Bund: IT-Entscheidungen zentralisieren

[17.12.2024] Bundes-CIO Markus Richter fordert eine stärkere Zentralisierung der IT-Steuerung im Bund. Fehlende Entscheidungsbefugnisse und langwierige Prozesse behinderten die Digitalisierung der Verwaltung. Ein zentrales Gremium und Budget sollen Effizienz und Interoperabilität sichern. mehr...

Symbolbild Digitalstrategie

Bitkom: Digitalministerium als Antreiber nötig

[16.12.2024] Der Bitkom kommentiert den Abschlussbericht zur Digitalstrategie und schließt sich dabei der Kritik des Beirats an. Die Digitalpolitik der Ampel sei Stückwerk geblieben. Für echten Fortschritt brauche es nun ein eigenständiges Digitalministerium mit klaren Kompetenzen und einem eigenen Budget. mehr...

Symbolbild: Hand balanciert Deutschland-Silhouette, davor ein netzwerk aus Linien und Punkten.

Once Only: Staatsvertrag schafft vernetzte Verwaltung

[13.12.2024] Mit einem Staatsvertrag haben Bund und Länder die Grundlage für das National-Once-Only-Technical-System (NOOTS) geschaffen. NOOTS soll Verwaltungsdaten vernetzen – ein wichtiger Baustein, um Nachweise künftig nur einmal zu erbringen. mehr...

Blick auf das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (MELH) aus dem Paul-Löbe-Haus (PLH). Im beleuchteten Anhörungssaal findet eine Sitzung statt.

Bundestag: Open Source in der Verwaltung

[12.12.2024] In einer Anhörung des Bundestages zum Thema Open Source wurde das bisherige Engagement der Bundesregierung als unzureichend bewertet. Experten unterstrichen die Chancen von Open-Source-Software für digitale Souveränität, Innovation und Kostensenkung und forderten mehr gesetzliche Maßnahmen und Investitionen. mehr...

Cover „Aktionskonzept Digitalisierung der Berliner Verwaltung für die Wirtschaft 2024-2026”

Berlin: Verwaltungsdigitalisierung für die Wirtschaft

[03.12.2024] Berlin will die Digitalisierung der Verwaltung gezielt auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausrichten. Mit dem Aktionskonzept 2024-2026 sollen digitale Behördendienste ausgebaut, Unternehmen durch DIWI entlastet und die Stadt als Innovationsstandort gestärkt werden. mehr...

Gruppe von Personen in formeller Kleidung, auf einer Treppe zum Gruppenfoto aufgestellt.

NKR: Erstes Bund-Länder-Treffen zum Digitalcheck

[02.12.2024] Der Digitalcheck stößt zunehmend auch auf Interesse in den Bundesländern. Beim ersten Bund-Länder-Treffen in Berlin diskutierten die Teilnehmenden über rechtliche Verankerung, Anwendungsbereiche und weitere Pläne zur Umsetzung. mehr...

Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing und der israelische Botschafter Ron Prosor.

BMDV: Deutschland und Israel starten Digitaldialog

[29.11.2024] Deutschland und Israel verstärken die digitale Zusammenarbeit: Bundesdigitalminister Wissing und Botschafter Prosor haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Austausch in Bereichen wie KI, Quantencomputing und Start-up-Kooperationen zu intensivieren. mehr...

Cover der Open-Source-Strategie des Landes Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein: Open-Source-Strategie veröffentlicht

[26.11.2024] Schleswig-Holstein hat seine Open-Innovation- und Open-Source-Strategie vorgestellt. Geplant sind unter anderem konkrete Schritte hin zum digital souveränen IT-Arbeitsplatz der Landesverwaltung und die Beteiligung an der Deutschen Verwaltungscloud. mehr...

Das Bild zeigt Bayerns Digitalminister Fabian Mehring.

Bayern: Neue Digitalisierungsinitiativen

[26.11.2024] Der bayerische Digitalminister Fabian Mehring stellte in München neue Initiativen zur Digitalisierung der Verwaltung vor. Außerdem forderte er ein eigenes Digitalministerium auf Bundesebene, um zentrale Vorhaben gezielt umzusetzen. mehr...

Berlin: Eckpunkte für Digitalcheck

[21.11.2024] Die Eckpunkte für die Einführung eines Digitalchecks hat der Berliner Senat beschlossen. Der Geschäftsbereich der Chief Digital Officer soll jetzt ein Konzept inklusive eines vorgeschalteten Pilotvorhabens erarbeiten. mehr...