BerlinMarkterkundung für den Gigabit-Ausbau

[23.05.2024] Die Gigabit-Förderung des Bundes ging im April in eine neue Runde. Mit Markterkundungsverfahren sollen konkrete Förderbedarfe und -gebiete im Vorfeld erhoben werden. In Berlin startet jetzt das größte Markterkundungsverfahren in der Geschichte der Bundesförderung.
Luftbild-Panorama er Stadt berlin, im Mittelpunkt der Fernsehturm, im Hintergrund leicht dunstiger, blau-rosafarbener Himmel.

Berlin will schon bis 2028 flächendeckend mit Glasfaser erschlossen sein. Auch mitten in der Metropole wird es ohne Förderung nicht gehen.

(Bildquelle: Jonas Tebbe/Unsplash)

Seit Ende April können Kreise und Kommunen wieder an der Bundesförderung für den Breitbandausbau in Deutschland teilnehmen. Wieder ist die Nachfrage groß und trotz kurzfristiger Ankündigung des Starttermins sind bereits jetzt hunderte Markterkundungsverfahren gestartet oder in Vorbereitung. Darunter ist auch das größte Markterkundungsverfahren, das in Deutschland bisher durchgeführt wurde: Im Land Berlin sind rund 400.000 Adressen mit weit über einer Millionen Haushalten seit der vergangenen Woche in der Markterkundung. Das geht aus einer Meldung des Breitband-Strategieberaters Micus hervor, von dem das Verfahren vorbereitet und begleitet wird.

Das Markterkundungsverfahren in Berlin läuft über acht Wochen, in denen Netzbetreiber melden können, wo innerhalb der nächsten vier Jahre eine privatwirtschaftliche Ausbaumaßnahme vorgesehen ist. Auf Grundlage dieser Rückmeldungen werden dann die Fördergebiete definiert.

Förderung in manchen Gebieten unerlässlich

Die Markterkundung ist Teil der Gigabit-Strategie des Berliner Senats, der die Stadt bis 2028 flächendeckend mit Glasfaser auf Basis von FTTB/H versorgen will. Neben einer engen Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern zur Koordination des privatwirtschaftlichen Ausbaus sollen auch die Grundlagen für eine lückenlose Versorgung des gesamten Stadtgebiets gelegt werden. Ohne Förderung wird dieses Ziel nach Einschätzung von Micus – wie überall in Deutschland – nicht zu erreichen sein. Neben der Identifikation der tatsächlich förderbedürftigen Adressen soll es das Markterkundungsverfahren dem Land Berlin auch erlauben, eine bessere Transparenz und Verbindlichkeit für die privatwirtschaftlichen Ausbauplanungen aller Netzbetreiber zu erreichen.

Konkurrenz zu günstigem Kabel-Internet

Berlin steht beim Glasfaserausbau vor einer individuellen Herausforderung. Zwar ist das Stadtgebiet mit seiner hohen Bevölkerungsdichte und einer jungen und „digitalen“ Bevölkerung als Ausbaugebiet attraktiv – gleichzeitig ist die bestehende Versorgung mit Kabel-Internet sehr hoch. Dies macht die Wettbewerbssituation für Glasfaserprodukte schwieriger, die zwar leistungsstärker sind, aber angesichts der hohen Investitionskosten für ihre Neuerrichtung auch häufig teurer. Hinzu kommen auch im Stadtgebiet Teillagen, die nur sehr kostenintensiv zu erschließen sind, insbesondere wenn viele Querungen von Gewässern oder Bahntrassen erforderlich sind. „Ohne den geförderten Ausbau ist es auch in grundsätzlich attraktiven Lagen kaum möglich, eine Vollversorgung zu gewährleisten. Gerade wenn eine Vollversorgung schneller als bis zum Zieltermin der Bundesregierung 2030 erreicht werden soll, ist es sinnvoll, bereits heute über ein Förderverfahren nachzudenken, da der Auswahl- und Umsetzungsprozess durchaus mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann“, so der Micus-Geschäftsführer Andreas Spiegel.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Breitband
Ausschnitt aus der BKZ.SH-Karte zum Breitband-Ausbaustatus in Schleswig-Holstein.

Schleswig-Holstein: Beim Glasfaserausbau vorne

[10.12.2024] Schleswig-Holstein nimmt beim Glasfaserausbau im bundesweiten Vergleich eine Spitzenposition ein. Insbesondere in städtischen Gebieten stagniert allerdings die Take-up-Rate. Dennoch soll bis Ende 2025 eine flächendeckende Versorgung erreicht werden, unter Einsatz zusätzlicher Fördermittel. mehr...

Antennenturm vor blauem Himmel und Wolken.

Bundesnetzagentur: Update für das Gigabit-Grundbuch

[09.12.2024] Die Bundesnetzagentur hat das Gigabit-Grundbuch aktualisiert. Über 76 Prozent der deutschen Haushalte haben demnach inzwischen Zugang zu gigabitfähigen Anschlüssen. Hinzugekommen sind neue Karten und Downloadfunktionen. mehr...

Bündel mutmaßlicher Glasfasern, blau vor fast schwarzem Hintergrund.

Baden-Württemberg: Weitere Förderbescheide für den Breitbandausbau

[09.12.2024] In Baden-Württemberg fließen über 36 Millionen Euro in den Breitbandausbau, um rund 7.000 neue Anschlüsse zu schaffen. Digitalisierungsminister Thomas Strobl fördert unterversorgte Regionen und setzt dabei auf FTTB-Technologie und eine verstärkte Zusammenarbeit mit Kommunen. mehr...

Außenafnahme einer Baustelle, am rechten Bildrand stehen ein Mann und drei Frauen und schauen in die Kamera.

Hessen: Einzelvereinbarung mit Entega

[06.12.2024] Hessens Landesregierung treibt den Glasfaserausbau weiter voran: Nach Vodafone und Deutscher Glasfaser wurde nun mit Entega ein Vertrag unterzeichnet. Über 22.000 Haushalte in Südhessen sollen bis 2026 erschlossen werden, unterstützt durch digitale Planungs-Tools. mehr...

Sitzung des Netzbündnisses RLP 02.12.24

Rheinland-Pfalz: Glasfaserausbau bis 2030 im Fokus

[05.12.2024] Rheinland-Pfalz treibt den Glasfaserausbau voran: Bis 2030 sollen alle Haushalte, Gewerbegebiete und öffentlichen Institutionen angebunden sein. Das Netzbündnis für Rheinland-Pfalz diskutierte dazu Fortschritte und Herausforderungen und setzt auf gezielte Förderungen. mehr...

mann_am_rednerpult

Bayern: Siegel für Gigabitregionen

[29.11.2024] Mit dem Siegel „Gigabitregion“ können in Bayern jetzt Kommunen mit 90 Prozent Gigabitverfügbarkeit geehrt werden. Auf dem Gigabittag in Regensburg wurden die ersten 15 Best-Practice-Beispiele ausgezeichnet. mehr...

Nahaufnahme vom Ende eines mutmaßlichen Glasfaserkabels mit sehr geringer Tiefenschärfe.

Saarland: Bundesmittel für den Gigabitausbau

[28.11.2024] Das Saarland erhält 31 Millionen Euro Bundesförderung für den Gigabitausbau. Das Land stockt weiter auf: Mit ergänzender Landesförderung können Kommunen bis zu 97,5 Prozent der Kosten abdecken. 18 Projekte in saarländischen Kommunen profitieren. mehr...

Mobilfunkmast aus der Untersicht aufgenommen, gegen blauen wolkenlosen Himmel.

Hessen: Über 4.700 Mobilfunkstandorte modernisiert

[27.11.2024] In Hessen wurden im Rahmen des Zukunftspakts Mobilfunk bereits 4.733 Standorte modernisiert oder neu errichtet – deutlich mehr als die ursprünglich geplanten 4.000. Ziel ist es, bis Anfang 2025 über 5.000 Maßnahmen abzuschließen. mehr...

Nahaufnahme von Kupferlitzen vor weißem Hintergrund.

Glasfaserausbau: Kupfernetz-Abschaltung im Fokus

[22.11.2024] Laut Bundesnetzagentur nimmt der Glasfaserausbau in Deutschland weiter Fahrt auf. Beim Gigabitforum forderten ANGA und BREKO eine rasche Abschaltung der Telekom-Kupfernetze. Pilotprojekte lieferten Erkenntnisse für den Umstieg, weitere Maßnahmen sind in Planung. mehr...

Glasfaserausbau: Aktuelle Entwicklungen und zukünftige Herausforderungen

[18.11.2024] Zwei neue Studien analysieren den Glasfaserausbau in Deutschland und zeigen Fortschritte ebenso wie Hindernisse auf. Während ANGA eine Zukunftsprognose bis 2030 liefert, stellt BREKO aktuelle Erfolge in einzelnen Bundesländern heraus. mehr...

Nahaufnahme einer Wiese, im Hintergrund eine Straße. Glasfaserkabel ragen aus der Erde.

Gigabitstrategie: Fortschrittsbericht zeigt Ausbaudynamik

[17.10.2024] Der Fortschrittsbericht zur Gigabitstrategie des BMDV zeigt, dass 87 Prozent der Ausbaumaßnahmen gestartet oder abgeschlossen sind. Neue Projekte sollen den Ausbau weiter fördern. Bayerns Finanzminister Füracker kritisiert jedoch unzureichende Förderungen für ländliche Regionen und fordert mehr Unterstützung. mehr...

Das Bild zeigt die rheinland-pfälzische Digitalministerin Dörte Schall.

Rheinland-Pfalz: Mobilfunkpakt mit Tower Companies

[30.09.2024] In Rheinland-Pfalz wurde ein neuer Pakt für einen besseren Mobilfunkausbau geschlossen. Digitalisierungsministerin Dörte Schall und fünf Mobilfunkunternehmen wollen den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur beschleunigen und Hemmnisse abbauen. mehr...

Breitband-Portal: Turbo beim Glasfaserausbau

[26.09.2024] Zehn Bundesländer setzen mittlerweile auf das von Hessen und Rheinland-Pfalz als EfA-Dienst entwickelte Breitband-Portal, mit dem sich Anträge auf Verlegung online stellen sowie digital bearbeiten und genehmigen lassen. Das elfte Bundesland folgt in Kürze. mehr...

Baden-Württemberg: Schlusslicht beim Glasfaserausbau

[20.09.2024] Baden-Württemberg liegt beim Glasfaserausbau im deutschlandweiten Vergleich auf dem letzten Platz. Das geht aus der aktuellen BREKO-Marktanalyse hervor, die deutliche Unterschiede in der digitalen Infrastruktur aufzeigt. mehr...

Das Bild zeigt eine Baustelle mit einem Bauarbeiter, der Glasfaserkabel verlegt.

Rheinland-Pfalz: Fortschritte beim Breitbandausbau

[19.09.2024] Der 12. Statusbericht Digitale Infrastrukturen zeigt deutliche Fortschritte beim Breitbandausbau in Rheinland-Pfalz. Bereits zwei Drittel der Haushalte können mit Gigabitgeschwindigkeit surfen. mehr...