Künstliche IntelligenzMangel an Risikobewusstsein
Anwendungen Künstlicher Intelligenz prägen die öffentliche Debatte, seit ChatGPT und andere generative KI-Modelle erahnen lassen, welche Potenziale in dieser Technologie stecken und wie wichtig Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei ihrem Einsatz sind. Bereits im vergangenen Jahr hatte die digitalpolitische Sprecherin der Linken, Anke Domscheit-Berg, eine Kleine Anfrage zum Einsatz von KI-Systemen in der Bundesverwaltung gestellt. In erweiterter Form wurde diese Kleine Anfrage 2023 von der Linksfraktion erneut gestellt. Die Linksfraktion und ihre digitalpolitische Sprecherin nehmen nun ausführlich Stellung zur Antwort der Bundesregierung.
Die Bundesregierung nutzt nach eigenen Angaben KI-Systeme in mehr als 100 Fällen in zwölf Bundesministerien und deren nachgeordneten Behörden. Gleichzeitig fördert der Bund 446 Forschungsprojekte, 58 Pilotprojekte und zehn Reallabore rund um Künstliche Intelligenz. Für die Umsetzung der KI-Strategie werden bis 2025 insgesamt 3,5 Milliarden Euro zusätzliche Mittel bereitgestellt, von denen 2,78 Milliarden Euro bereits verausgabt oder gebunden sind.
Grundlagen und Strukturen fehlen
Zwar betone die Bundesregierung immer wieder, wie wichtig es sei, dass KI wertebasiert, transparent und nachvollziehbar eingesetzt werde – gelebt werde in der Bundesregierung aber das Gegenteil, so Domscheit-Berg. Es würden immer mehr KI-Systeme eingesetzt, ohne die notwendigen Grundlagen dafür zu schaffen. Die Antwort der Ampel-Koalition offenbare, dass ethische Standards nicht eingehalten würden, es gebe keine allgemeinverbindlichen Vorgaben zur Risikobewertung von KI-Systemen, kein dafür vorgegebenes Risikoklassenmodell, obwohl dies bereits für 2022 angekündigt worden sei.
Einige Behörden hätten gezeigt, dass sie das Thema noch nicht einmal verstanden hätten. Dies mag daran liegen, dass die bereits vor 13 Monaten angekündigten Unterstützungsstrukturen – wie die Einrichtung eines Beratungs- und Evaluierungszentrums für Künstliche Intelligenz und eines Kompetenzzentrums für KI in der öffentlichen Verwaltung – immer noch fehlen.
Kontrolle in grundrechtssensiblen Bereichen fehlt
Als besonders problematisch sieht Domscheit-Berg den Umgang der Bundesregierung mit dem Einsatz von KI-Systemen in grundrechtssensiblen Bereichen wie Strafverfolgung, Ermittlungen, Gefahrenabwehr und Nachrichtendiensten, zu dem sie 2023 keine Informationen erhalten habe. Damit fehle es in diesem Hochrisikobereich an parlamentarischer Kontrolle. Auch ein internes Sicherheitsnetz gebe es nicht, da die lange angekündigte Algorithmenbewertungsstelle für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben immer noch nicht existiere.
Mit diesem dilettantischen und gefährlichen Vorgehen, so Domscheit-Bergs Fazit, werde die Bundesregierung kaum Vertrauen und Akzeptanz für KI in der Gesellschaft erreichen. Eine „löbliche Ausnahme“ bilde lediglich der Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), wo man sich kompetent mit den Prozessen rund um den Einsatz von KI auseinandergesetzt habe.
Antwort der Bundesregierung – Vorabfassung
Stellungnahme der Linken zur Digitalisierung
: Digitalisierung findet in der Fachlichkeit statt
[20.12.2024] Das BVA berichtet über die Rolle der Fachministerkonferenzen für die Registermodernisierung. In Erprobungsprojekten geht es auch darum, den Weg für die Anbindung der Fachverfahren an die Komponenten der Registermodernisierung zu ebnen. mehr...
Gesetzgebung: Migrationsverwaltung wird digitaler
[19.12.2024] Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf zur Digitalisierung der Migrationsverwaltung beschlossen. Geplant sind effizientere Abläufe durch verbesserten Datenaustausch, digitale Verfahren und eine zentrale Speicherung relevanter Informationen. mehr...
Brandenburg: Digitalisierung kommt voran
[18.12.2024] Brandenburg hat im Jahr 2024 deutliche Fortschritte bei der Verwaltungsdigitalisierung gemacht: Insgesamt sind jetzt 650 digitale Verwaltungsdienste verfügbar. Die vom Land federführend entwickelten Dienste im OZG-Themenfeld Ein- und Auswanderung finden weitere Verbreitung. mehr...
Thüringen: Steffen Schütz ist Minister für Digitales
[18.12.2024] Steffen Schütz wurde zum neuen Thüringer Minister für Digitales und Infrastruktur ernannt. Der Nachfolger von Susanna Karawanskij will die Digitalisierung vorantreiben, um die Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung des Freistaats zu stärken. mehr...
Digitalisierung: IT-Budgets zusammenziehen
[17.12.2024] Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen in der Freien Hansestadt Bremen, spricht über seine Vorschläge zur Registermodernisierung und fordert mehr Zentralisierung bei der Steuerung und Budgetierung von IT-Großprojekten. mehr...
CIO Bund: IT-Entscheidungen zentralisieren
[17.12.2024] Bundes-CIO Markus Richter fordert eine stärkere Zentralisierung der IT-Steuerung im Bund. Fehlende Entscheidungsbefugnisse und langwierige Prozesse behinderten die Digitalisierung der Verwaltung. Ein zentrales Gremium und Budget sollen Effizienz und Interoperabilität sichern. mehr...
Bitkom: Digitalministerium als Antreiber nötig
[16.12.2024] Der Bitkom kommentiert den Abschlussbericht zur Digitalstrategie und schließt sich dabei der Kritik des Beirats an. Die Digitalpolitik der Ampel sei Stückwerk geblieben. Für echten Fortschritt brauche es nun ein eigenständiges Digitalministerium mit klaren Kompetenzen und einem eigenen Budget. mehr...
Once Only: Staatsvertrag schafft vernetzte Verwaltung
[13.12.2024] Mit einem Staatsvertrag haben Bund und Länder die Grundlage für das National-Once-Only-Technical-System (NOOTS) geschaffen. NOOTS soll Verwaltungsdaten vernetzen – ein wichtiger Baustein, um Nachweise künftig nur einmal zu erbringen. mehr...
Bundestag: Open Source in der Verwaltung
[12.12.2024] In einer Anhörung des Bundestages zum Thema Open Source wurde das bisherige Engagement der Bundesregierung als unzureichend bewertet. Experten unterstrichen die Chancen von Open-Source-Software für digitale Souveränität, Innovation und Kostensenkung und forderten mehr gesetzliche Maßnahmen und Investitionen. mehr...
Berlin: Verwaltungsdigitalisierung für die Wirtschaft
[03.12.2024] Berlin will die Digitalisierung der Verwaltung gezielt auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausrichten. Mit dem Aktionskonzept 2024-2026 sollen digitale Behördendienste ausgebaut, Unternehmen durch DIWI entlastet und die Stadt als Innovationsstandort gestärkt werden. mehr...
NKR: Erstes Bund-Länder-Treffen zum Digitalcheck
[02.12.2024] Der Digitalcheck stößt zunehmend auch auf Interesse in den Bundesländern. Beim ersten Bund-Länder-Treffen in Berlin diskutierten die Teilnehmenden über rechtliche Verankerung, Anwendungsbereiche und weitere Pläne zur Umsetzung. mehr...
BMDV: Deutschland und Israel starten Digitaldialog
[29.11.2024] Deutschland und Israel verstärken die digitale Zusammenarbeit: Bundesdigitalminister Wissing und Botschafter Prosor haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Austausch in Bereichen wie KI, Quantencomputing und Start-up-Kooperationen zu intensivieren. mehr...
Schleswig-Holstein: Open-Source-Strategie veröffentlicht
[26.11.2024] Schleswig-Holstein hat seine Open-Innovation- und Open-Source-Strategie vorgestellt. Geplant sind unter anderem konkrete Schritte hin zum digital souveränen IT-Arbeitsplatz der Landesverwaltung und die Beteiligung an der Deutschen Verwaltungscloud. mehr...
Bayern: Neue Digitalisierungsinitiativen
[26.11.2024] Der bayerische Digitalminister Fabian Mehring stellte in München neue Initiativen zur Digitalisierung der Verwaltung vor. Außerdem forderte er ein eigenes Digitalministerium auf Bundesebene, um zentrale Vorhaben gezielt umzusetzen. mehr...
Berlin: Eckpunkte für Digitalcheck
[21.11.2024] Die Eckpunkte für die Einführung eines Digitalchecks hat der Berliner Senat beschlossen. Der Geschäftsbereich der Chief Digital Officer soll jetzt ein Konzept inklusive eines vorgeschalteten Pilotvorhabens erarbeiten. mehr...