Nordrhein-WestfalenKI-Sprachmodell für Hochschulen

[15.04.2024] Die Nutzung kommerzieller generativer KI-Lösungen wie ChatGPT & Co. ist datenschutzrechtlich schwierig. In Nordrhein-Westfalen startet ein vom Wissenschaftsministerium gefördertes Pilotprojekt, in dessen Rahmen ein KI-Sprachmodell speziell für Hochschulen entwickelt werden soll – auf Open-Source-Basis.
Montage einer Roboterhand, die auf einem Computer-Keyboard eine Taste drückt.

Eine eigenes KI-Sprachmodell soll für Nordrhein-Westfalens Hochschulen entwickelt werden.

(Bildquelle: sdecoret/123rf.com)

Bei der Nutzung Künstlicher Intelligenz spielt die Frage der Datensicherheit und der Datenhoheit für die Hochschulen Nordrhein-Westfalens eine entscheidende Rolle. Die Ruhr-Universität Bochum und die Universität zu Köln arbeiten jetzt an einem Pilotprojekt, um mittelfristig ein passgenaues Open-Source-Sprachmodell für eine große Hochschule – und perspektivisch mehreren Hochschulen – zu betreiben. Das berichtet das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, welches das Vorhaben mit rund 600.000 Euro fördert. „Die Anwendung Künstlicher Intelligenz muss ethischen Grundsätzen folgen. Dazu gehört auch der Schutz persönlicher Daten. Von der Förderung der Open-Source-KI profitieren alle Menschen, weil wir in dieser wichtigen Zukunftstechnologie Unabhängigkeit von kommerziellen Anbietern gewinnen“, sagte Wissenschaftsministerin Ina Brandes.

Open-Source-Sprachmodell bis 2025

Das wohl bekannteste und eines der leistungsstärksten KI-Sprachmodelle ist ChatGPT. Die Nutzung dieser kommerziellen Lösung geht für Hochschulen mit Herausforderungen einher: Neben der Frage der Kosten müssen der Datenschutz sowie Schulungsmöglichkeiten von Nutzerinnen und Nutzern geklärt werden. Eine Alternative zur Nutzung von ChatGPT und anderen kommerziellen Anbietern ist die konsequente Weiterentwicklung von Open-Source-Sprachmodellen durch die Hochschulen selbst.

Das Projekt Open-Source-KI.nrw soll dazu bis Ende 2025 erstmals den Aufbau einer vollständigen Infrastruktur eines Open-Source-Large-Language-Models (LLM) anhand eines konkreten Anwendungsfalls erproben. Im Fokus steht der Einsatz von Sprachmodellen in der Lehre. Studierende sollen in ausgewählten Kursen im Lern-Management-System über einen Chatbot mit dem Sprachmodell kommunizieren können. Der Chatbot greift für die Formulierung seiner Antworten sowohl auf seine allgemeinen Trainingsdaten zurück als auch auf konkrete Lerninhalte aus dem Kurs. So sollen die Antworten möglichst passend und hilfreich für die Lernenden sein.

Synergien mit Hochleistungs-Rechenzentrum

Die für das Projekt benötigten Rechenkapazitäten stellt das ebenfalls vom Ministerium geförderte Hochleistungsrechensystem an der Universität Köln zur Verfügung. So wird gleichzeitig mit dem Projekt erprobt, inwieweit die landeszentral verfügbare Hochleistungsrechner-Infrastruktur für solche Anwendungsfälle einsetzbar ist. Im Rahmen des Projekts soll außerdem in enger Kooperation mit dem ebenfalls vom Land geförderten Projekt KI:edu.nrw ein Kompetenz-Team zum Thema Open-Source-Sprachmodelle aufgebaut werden.

Die Projektergebnisse sollen allen Hochschulen zur Nachnutzung und Bewertung zur Verfügung stehen. Die Erfahrungen aus dem Betrieb der Software und der Infrastruktur werden über die etablierten Kompetenznetzwerke Moodle.NRW und HPC.NRW weitergegeben.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Hochschul-IT
Außenansicht Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus Sachsen

Sachsen: Digitalisierung der Hochschulen kommt voran

[19.11.2024] Vor einem Jahr wurde die gemeinsame Digitalstrategie des Sächsischen Wissenschaftsministeriums und der Landesrektorenkonferenz Sachsen für den Hochschulbereich verabschiedet. Nun zieht das Ministerium eine Zwischenbilanz, um Fortschritte in der Digitalisierung von Lehre, Forschung und Verwaltung zu bewerten. mehr...

TH OWL: Neues ERP-System von MACH

[28.10.2024] Die TH Ostwestfalen-Lippe setzt auf MACH meinERP, um ihr Finanzwesen digital zu modernisieren. Die kürzlich umgestellte Lösung soll die Barrierefreiheit und den Zugang zu Finanzdaten verbessern und so den Arbeitsaufwand in der Verwaltung senken. mehr...

Screenshot der Software PLANTA

Universität Konstanz: Standardisierte, übergreifende Projektorganisation

[11.10.2024] Die Universität Konstanz hat die Projektmanagement-Software PLANTA eingeführt, um ihre Projektorganisation zu verbessern. Mit standardisierten Prozessen und moderner Technologie wird die Planung und Steuerung von Projekten optimiert, wodurch Ressourcen effizienter verwaltet und strategische Ziele besser erreicht werden können. mehr...

Porträt einer lächelnden Frau (Manja Schüle) in schwarzem Kleid, die vor einer Wand mit Marmormuster steht.

Brandenburg: Schub für digitale Hochschulen

[10.10.2024] Das Ministerium für Wissenschaft in Brandenburg wird in diesem Jahr etwa 13,2 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um die umfassende Digitalisierung an den neun staatlichen Hochschulen in Brandenburg im Rahmen des Förderprogramms „Hochschuldigitalisierung: Chancen nutzen, Zukunft gestalten“ zu unterstützen. mehr...

Luftbild der Hochschule Merseburg

Merseburg: Hochschule erhält 5G-Campusnetz

[04.09.2024] An der Hochschule Merseburg wurde jetzt ein 5G-Campusnetz in Betrieb genommen. Errichtet wurde es von der Deutschen Telekom. mehr...

TU Braunschweig: Software-Assets unter Kontrolle

[20.08.2024] Das Unternehmen USU stattet die Technische Universität Braunschweig mit einer Lösung für Software Asset Management (SAM) aus. Diese soll die Hochschule dabei unterstützen, alle IT-Güter über deren gesamten Lebenszyklus im Blick zu behalten und durch Lizenz-Konsolidierung Kosten zu sparen. mehr...

Mehrere, stilisiert dargestellte blaue, verschlossene Vorhängeschlösser liegen nebeneinander, mittig ist ein rotes, geöffnetes Vorhängeschloss.

Cyber-Sicherheit: NRW-Hochschulen bündeln Kräfte

[03.07.2024] Mit einem gemeinsamen Security Operation Center (SOC) wollen sich mehrere Hochschulen in Nordrhein-Westfalen besser vor Cyber-Attacken schützen. Das SOC soll die IT-Systeme der Bildungseinrichtungen regelmäßig auf Sicherheitslücken überprüfen. Auch soll es geleakte Zugangsdaten beispielsweise im Darknet erkennen. mehr...

Gerhard Körbel von der EDAG Group , links im Bild, übergibt den EDAG CityBot an Professor Martin Kumm von der Hochschule Fulda

Fulda: Hochschule forscht mit Spitzentechnologie

[31.05.2024] Als Leihgabe stellt die EDAG Group der Hochschule Fulda ihren CityBot sowie die technischen Dokumentationen des vernetzten, hochautomatisierten Fahrzeugs und seiner Software zur Verfügung. Der Wissensaustausch ist für beide Seiten ein Gewinn. mehr...

Das Bild zeigt den Campus der Hochschule Schmalkalden mit Gruppen von Studierenden.

Hochschule Schmalkalden: Erstes KI-Projekt gestartet

[23.05.2024] Hochschulen und Universitäten diskutieren vor allem die Auswirkungen von KI auf Lehre, Studium und Prüfungen. Die Hochschule Schmalkalden zeigt, wie sie die neuen Technologien auch im wissenschaftsunterstützenden Bereich nutzen können. mehr...

Notizblock liegt neben einer Tastatur auf dem Tisch.

Schleswig-Holstein: Examensklausuren elektronisch schreiben

[11.04.2024] In Schleswig-Holstein können die Rechtsreferendarinnen und -referendare die acht fünfstündigen Examensklausuren in der zweiten juristischen Staatsprüfung auch elektronisch am PC schreiben. Auf Anhieb nahmen dies 80 Prozent der Kandidatinnen und Kandidaten in Anspruch. mehr...

Schreibtisch in einem Hörsaal, darauf Kladden und ein Tablet, im Hintergrund ein analoges Whiteboard.

Bitkom: Wie digital sind Deutschlands Hochschulen?

[27.03.2024] Die Digitalisierung von Forschung, Lehre und Verwaltung an den Hochschulen ist in vollem Gange. Doch wie schätzen die Studierenden selbst den Digitalisierungsgrad ihrer Unis ein, und wie den Umgang mit KI? Eine Bitkom-Studie gibt umfassende Einblicke. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Cyber-Sicherheits-Pakt für Hochschulen

[15.02.2024] An Hochschulen benötigen zahlreiche Nutzer Zugriff auf die IT, die dadurch schwierig abzusichern ist. Im Land Nordrhein-Westfalen sollen nun befristete und unbefristete Stellen für mehr Cyber-Sicherheit geschaffen werden. Auch in die Schulung fließen Landesmittel. mehr...

GISA/d.velop: Strategische Partnerschaft geschlossen

[07.02.2024] Der IT-Dienstleister GISA und die Software-Firma d.velop wollen künftig enger zusammenarbeiten. GISA will so das bestehende Angebot erweitern und Kunden vor allem im Bereich Hochschule und Forschung einen umfassenden Service anbieten. mehr...

Hochschul-Gründung: Digitale Uni in Planung

[12.01.2024] Zwei Informatik-Professoren planen den Start der German University of Digital Science. Die Lehre an der neuen digitalen Universität soll ausschließlich online erfolgen. mehr...