Baden-Württemberg/HessenKI anonymisiert Urteile
Baden-Württembergs Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges und der hessische Justizminister Roman Poseck haben ein gemeinsames KI-Projekt zur Anonymisierung von gerichtlichen Entscheidungen auf den Weg gebracht. Vor einer Veröffentlichung von gerichtlichen Entscheidungen müssen diese zur Wahrung von Persönlichkeitsrechten anonymisiert werden. Diese Anonymisierung nehmen die Gerichte bisher, mit erheblichem Personalaufwand, händisch vor. Das von Baden-Württemberg und Hessen gemeinsam entwickelte KI-gestützte Tool JANO soll die Anonymisierung von gerichtlichen Entscheidungen erheblich erleichtern, ohne dass die Gerichte den Anonymisierungsprozess aus der Hand geben.
Den Prototypen des KI-Tools JANO zur Anonymisierung von gerichtlichen Entscheidungen haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der baden-württembergischen und hessischen Justiz zusammen mit einem IT-Unternehmen entwickelt. Das KI-Tool durchsucht die Entscheidung und erkennt dabei personenbezogene Daten automatisiert und schlägt diese zur Anonymisierung vor. Die Vorschläge der KI werden anschließend durch Justizbeschäftigte geprüft und freigegeben. Mit den durch die KI-Anwendung erstellten anonymisierten Entscheidungen sollen perspektivisch auch Trainingsdaten für die künftige Entwicklung weiterer KI-Anwendungen gewonnen werden können.
Nun soll der gemeinsam entwickelte Prototyp von JANO ausgebaut und bereits im kommenden Jahr an den Gerichten erprobt werden. Damit wird in Baden-Württemberg – neben OLGA am OLG Stuttgart und Codefy am LG Hechingen – ein weiteres Tool der Künstlichen Intelligenz an den Gerichten im Einsatz sein. In Hessen entwickelt sich neben dem im Bereich der KI mit FraUKe und Codefy bereits etablierten Justizstandort Frankfurt der Landgerichtsbezirk Hanau zu einem weiteren Zentrum für den Einsatz innovativer Systeme Künstlicher Intelligenz (wir berichteten).
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