BundeswehrIT-Beschaffung beschleunigen
Anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz (16. bis 18. Februar 2024) hat sich der Digitalverband Bitkom zu digitalen Technologien in der deutschen Rüstungspolitik geäußert. „Die Bundeswehr steht vor großen Veränderungen, Verteidigung ist auch durch digitale Technologien bestimmt“, erklärt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. „Software Defined Defense wird daher zum neuen Leitmotiv deutscher und europäischer Rüstungspolitik werden müssen.“ Dies zeige sich beispielsweise im Einsatz kommerzieller Drohnen und Kommunikationssatelliten, aber auch in der Verwendung Künstlicher Intelligenz in der Aufklärung oder zur Validierung und Beschleunigung von Entscheidungen. „Die Grenze zwischen militärischer und ziviler Technologie verschwimmt, bislang ist die Bundeswehr aber kaum in der Lage, moderne zivile Technologien zeitnah zu nutzen“, sagt Wintergerst.
Um das zu ändern, gelte es an zwei Stellen Veränderungen vorzunehmen. Zum einen müssten die gesamten Innovations-, Beschaffungs- und Integrationsprozesse in der Bundeswehr beschleunigt und digitalisiert werden. „Die Innovationszyklen digitaler Technologien sind um ein Vielfaches kürzer als die Beschaffungszyklen klassischer Rüstungsgüter“, erläutert der Bitkom-Präsident. „Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen oder Tech-Start-ups ist die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr aufgrund mehrjähriger Verfahren und bürokratischer Vorgaben bislang aber sehr aufwendig.“ Zweitens brauche es ein grundsätzliches Umdenken bei militärischen Gütern. „Moderne Autos bezeichnen wir als Smartphones auf Rädern und unterstreichen damit die Bedeutung der Software in den Fahrzeugen gegenüber der Hardware“, meint Wintergerst. „Auch militärisches Gerät wird immer mehr durch Software bestimmt.“ Der Bitkom hat zur Beschleunigung der Beschaffung bei der Bundeswehr, insbesondere mit Blick auf KMU und Start-ups, ein Positionspapier veröffentlicht, das auf der Website des Digitalverbands zum Download angeboten wird.
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