Mecklenburg-VorpommernInvestitionen in die Digitalisierung
Um die Digitalisierung der Verwaltung schneller voranzubringen, will die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns mehrere Millionen Euro investieren. Entsprechenden Plänen hat das Kabinett in Schwerin nun zugestimmt. Wie das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung mitteilt, sollen unter anderem Verwaltungsanträge zügiger digitalisiert, Arbeitsplätze in der Landesverwaltung mobil ausgestattet und die Einführung der elektronischen Akte in allen Landesbehörden beschleunigt werden.
Laut der Beauftragten der Landesregierung für Informationstechnik, Staatssekretärin Ina-Maria Ulbrich, hatte sich das Land bereits 2018 im Rahmen der Digitalen Agenda auf wichtige Ziele zur Digitalisierung der Verwaltung verständigt (wir berichteten). Das Tempo für die Umsetzung werde nun erheblich beschleunigt. Hierzu erläutert Ulbrich: „Die Corona-Pandemie hat noch einmal verdeutlicht: Wenn Rathäuser und Ämter geschlossen werden müssen, ist der digitale Zugang zur Verwaltung für Bürger und Unternehmen von enormer Bedeutung. Gleiches gilt für mobiles Arbeiten. Das ist essenziell für die Einsatzfähigkeit der Landesverwaltung, insbesondere in Pandemiezeiten.“
Laut Ministerium hat der Landtag im Dezember 2020 beschlossen, 400 Millionen Euro aus dem Sondervermögen MV-Schutzfonds für die zügigere Digitalisierung der Landesverwaltung bereitzustellen. Die nun vorgelegten Feinkonzepte steuern die wichtigsten Vorhaben für die kommenden vier Jahre und bestimmen die wesentlichen strategischen Umsetzungsschritte. Das Kabinett habe sich darauf verständigt, künftig deutlich mehr auf zentrale Steuerung, einheitliche Ausstattung und Standards sowie zentrale Lösungen zu setzen.
Gemeinsame Umsetzung des OZG
Ziel der Verwaltungsdigitalisierung ist, dass Anträge bei der Verwaltung jederzeit und von überall gestellt werden können. Zudem soll es ermöglicht werden, Bescheide ohne lange Wartezeiten und Terminvergaben digital zugesandt zu bekommen. Diese Ziele setzt auch das Onlinezugangsgesetz (OZG). Dafür gelte es, 6.000 einzelne Leistungen zu digitalisieren. Diese seien in knapp 600 Leistungsbündel eingeteilt und in 14 Themenfeldern zusammengefasst.
Um das innerhalb kurzer Zeit leisten zu können, steuere das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung diese Aufgabe. Dazu sei im Ministerium ein Programm-Management aufgesetzt worden. Ziel sei es, die Projekte nach einheitlichen Prinzipien und Prozessen umzusetzen, auch mithilfe externer Kräfte. „Den fachlichen Input liefern natürlich die Ressorts. Mit der Arbeitsteilung wird es aber gelingen, schneller voranzukommen“, sagt Ulbrich. „Arbeitsteilung prägt den gesamten Prozess der Digitalisierung der Verwaltung. So werden wir von den Ergebnissen aus anderen Bundesländern profitieren.“ Ulbrich verweist damit auch auf die Arbeitsteilung, die Bund und Länder für die OZG-Umsetzung vereinbart haben: Themenfelder werden innerhalb einer Kooperation eines Bundesministeriums und eines federführenden Bundeslands digitalisiert. Die Ergebnisse aus dem Themenfeld können dann nach den Prinzipien Einer für Alle oder Einer für Viele übernommen werden. Mecklenburg-Vorpommern ist für den Themenbereich Bauen und Wohnen verantwortlich.
Eine weitere Arbeitsteilung besteht laut Ulbrich mit den Kommunen. Mit ihnen habe das Land das umfangreiche Programm zur Digitalisierung aufgesetzt. Die Kommunen organisieren über den Zweckverband E-Government und den Landkreistag die Steuerung. „In den Kommunen werden schließlich die meisten Verwaltungsdienstleistungen erbracht“, so Ulbrich. Das Land finanziere die Digitalisierungsprojekte zur OZG-Umsetzung, stelle den Kommunen das MV-Serviceportal kostenlos zur Verfügung und unterstütze sie bei der Anbindung an das Portal und die digitalen Anträge.
Mobiles Arbeiten wird Standard in der Landesverwaltung
Das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung hebt hervor, dass die Digitalisierung und Modernisierung der Verwaltung ohne eine zukunftsfähige Informations- und Kommunikationstechnik nicht möglich ist. „Im Arbeitsalltag der Verwaltung spielen, wie in anderen Branchen auch, Homeoffice, Videokonferenzen und E-Mails eine immer größere Rolle. Das gilt und galt im Besonderen in Pandemiezeiten. Eine stabile und sichere IT-Ausstattung ist Grundvoraussetzung dafür“, sagt Ulbrich. Unter Berücksichtigung der ressortspezifischen Belange werde ein System für einheitliche IT-Arbeitsplätze – der MV-PC – eingeführt.
Um jederzeit eine Übertragung der Daten zu garantieren, müsse das Landesnetzwerk CN LAVINE sowie Netzkomponenten (VPN, W-LAN, LAN und WAN-Infrastruktur) und das Landesrechenzentrum DVZ verbessert werden. „Ziel ist es, mittels Homogenisierung, Standardisierung und Zentralisierung der IT-Systemlandschaft einen modernen, zukunftssicheren und mobilen IT-Arbeitsplatz für alle Beschäftigten der Landesverwaltung sicherzustellen“, so die Staatssekretärin. Dazu gehöre auch eine zentrale Videokonferenzlösung.
Auch die elektronische Akte soll schneller in allen Landesbehörden eingeführt werden. Hierbei sei es das Ziel, schon Ende 2024 sowohl die Ministerien als auch die nachgeordneten Behörden der Landesverwaltung mit der neuen E-Akte auszustatten.
„Das bedeutet einen straffen Zeitplan. Um schnell voranzukommen, wird das neue Produkt im Behördenverbund eingeführt: Das jeweilige Ministerium und die zugehörigen nachgeordneten Behörden werden zur gleichen Zeit mit der E-Akte ausgestattet. Eine einheitliche Software ist somit schneller im gesamten Geschäftsbereich verfügbar und Geschäftsprozesse können im Zuge der Einführung besser aufeinander abgestimmt werden“, sagt Ulbrich.
Stärkung der IT-Sicherheit
Laut Ministerium gehen die bereits genannten Maßnahmen mit steigenden Anforderungen an die Informationssicherheit einher. Hinzu komme, dass in den vergangenen Jahren eine neue Qualität und Quantität von Angriffen auf die informations- und kommunikationstechnischen Systeme und Infrastrukturen der Landes- sowie Kommunalverwaltung festgestellt werden mussten. Deshalb seien weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Informationssicherheit geplant.
Sachsen: Ziele des Koalitionsvertrags begrüßt
[16.04.2025] Sachsen unterstützt die im neuen Koalitionsvertrag umrissenen digitalpolitischen Vorhaben – darunter antragslose Verwaltungsleistungen, die DeutschlandID und zentrale IT-Kompetenzen des Bundes. Auch eine Grundgesetzänderung hält das Land für notwendig. mehr...
IT-Planungsrat / FITKO: Gemeinsamer Jahresbericht für 2024
[14.04.2025] Im gemeinsamen Jahresbericht für 2024 berichten der IT-Planungsrat und die Föderale IT-Kooperation (FITKO) über ihre Tätigkeiten und Erfolge. Erstmals kommen auch die Gremien, Arbeits- und Projektgruppen zu Wort. mehr...
Koalitionsvertrag: Digitalministerium soll kommen
[10.04.2025] Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Kommunen und Verbände begrüßen das geplante Digitalministerium, sehen Fortschritte beim Bürokratieabbau und fordern eine zügige Umsetzung zentraler Vorhaben. mehr...
IT-Planungsrat: Fachkongress „Digitalisierung – einfach machen“
[08.04.2025] Der 13. Fachkongress des IT-Planungsrats wurde in diesem Jahr von Niedersachsen ausgerichtet. Mehr als 700 Teilnehmende aus der Verwaltung waren vor Ort in Hannover. Auch das BMI war in diversen Sessions mit dabei. mehr...
Bund: Bericht zum Bürokratieabbau
[08.04.2025] Die Bundesregierung hat ihren Bericht zum Bürokratieabbau 2022/2023 vorgelegt. Er enthält auch eine Bilanz zu den Meseberger Beschlüssen und der Bürokratieentlastungsverordnung für Unternehmen und Bürger. mehr...
Hessen: CIO und CISO neu besetzt
[07.04.2025] Louisa Solonar-Unterasinger übernimmt in Hessen das Amt der CIO, Ralf Stettner kehrt als CISO ins Innenministerium zurück. Die Landesregierung besetzt damit zwei zentrale Positionen für IT-Steuerung und Informationssicherheit neu. mehr...
OSBA: Luft nach oben bei Open Source
[02.04.2025] Die Open Source Business Alliance sieht im Entwurf der Koalitionsarbeitsgruppe zur Digitalpolitik Nachbesserungsbedarf. Besonders beim Thema Open Source fehle es an klaren Zielvorgaben, auch Angaben zu einem zentralisierten Digitalbudget fehlten bisher. mehr...
Digitalministerkonferenz der Länder: Digitale Agenda verabschiedet
[01.04.2025] Die Digitalministerkonferenz der Länder hat eine gemeinsame Agenda zur digitalen Zukunft beschlossen. Im Fokus stehen klare Zuständigkeiten in der Verwaltung, der Einsatz von KI, digitale Unabhängigkeit und der Breitbandausbau. mehr...
Sachsen: Doppelhaushalt setzt Fokus auf Digitalisierung
[01.04.2025] Die Sächsische Staatskanzlei setzt bei der Verwendung der Mittel, die ihr im Doppelhaushalt 2025/2026 zugebilligt wurden, einen Schwerpunkt auf Digitalisierung und Verwaltungsoptimierung. mehr...
Baden-Württemberg: Entwicklung einer Datenstrategie
[01.04.2025] Für eine gelungene Digitalisierung sind Daten eine unentbehrliche Grundlage. Nun erarbeitet die Landesregierung Baden-Württemberg eine landesweite Datenstrategie. Auf dem Beteiligungsportal können die Eckpunkte der Datenstrategie eingesehen und aktiv an der Ausarbeitung mitgewirkt werden. mehr...
NEGZ: Impulse für die Digitalverfahrensgesetzgebung
[31.03.2025] Unterschiedliche Regelungen auf Bundes- und Landesebene sowie Überschneidungen zwischen verschiedenen Gesetzen stehen einer kohärenten Digitalverfahrensgesetzgebung entgegen. Das NEGZ hat nun ein Impulspapier zur Schaffung rechtssicherer Grundlagen für die Verwaltungsdigitalisierung vorgelegt. mehr...
IT-Planungsrat: Föderale Digitalstrategie, Teil 2
[27.03.2025] Der IT-Planungsrat hat jetzt den zweiten Teil der Föderalen Digitalstrategie verabschiedet. Die beschlossenen strategische Leitplanken definieren konkrete fachliche Zielstellungen sowie Rahmenbedingungen für die künftigen Umsetzungsvorhaben. Darüber hinaus wurde die langfristige Finanzierung der Deutschen Verwaltungscloud (DVC) gesichert. mehr...
Hessen: Zentrum für digitale Resilienz geplant
[25.03.2025] Deutschland will seine digitalen Infrastrukturen besser vor Krisen und Katastrophen schützen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus unterzeichneten einen Letter of Intent zur Gründung eines nationalen Zentrums für digitale Resilienz. mehr...
Bitkom: Sondervermögen soll Verwaltung digitalisieren
[25.03.2025] Der Digitalverband Bitkom fordert, 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für einen „Digitalpakt Deutschland“ zu nutzen, darunter 10 Milliarden Euro für die Verwaltungsdigitalisierung. Das Geld könnte in moderne Register, föderale Vernetzung und eine sichere Cloudinfrastruktur fließen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Digitalrat nimmt Arbeit auf
[24.03.2025] Rheinland-Pfalz hat ein neues Expertengremium für Digitalthemen. Der 17-köpfige Digitalrat soll Digitalisierungsschwerpunkte des Landes weiterentwickeln. Unter Vorsitz von Digitalministerin Dörte Schall und Informatikprofessorin Katharina Zweig berät das Gremium Politik und Verwaltung. mehr...