Sachsen-AnhaltGlasfaserpakt unterzeichnet
Armin Willingmann, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung, hat jetzt mit 21 Telekommunikationsunternehmen und zwei weiteren Partnern – der ARGE-Breitband Landkreis Börde und dem Zweckverband Breitband Altmark – den Glasfaserpakt Sachsen-Anhalt unterzeichnet. Darin vereinbaren die Vertragspartner, ihre Anstrengungen beim Ausbau ultraschneller Breitband-Netze in den kommenden Jahren weiter zu verstärken. Laut Wirtschaftsministerium ist der Glasfaserpakt damit ein wichtiger Baustein für die Umsetzung der Digitalen Agenda sowie der Gigabitstrategie des Landes. „Für den notwendigen Ausbau unserer digitalen Infrastrukturen braucht es ein starkes Miteinander von eigenwirtschaftlichen Investitionen der Branche sowie staatlicher und kommunaler Unterstützung“, sagt Minister Willingmann anlässlich der Unterzeichnung. „Letzteres darf sich aber nicht auf die Bereitstellung von Fördermitteln beschränken. Vielmehr geht es auch darum, Investitionen in die Netze soweit wie möglich zu erleichtern und damit zu beschleunigen. Denn gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine leistungsfähige Breitband-Infrastruktur ist.“
Kooperation verstärken
Zu den unterzeichnenden Telekommunikationsunternehmen gehören neben regionalen Anbietern wie Stadtwerken auch überregionale Player wie 1&1 Versatel, Deutsche Glasfaser und Tele Columbus. Sie bekennen sich im Pakt dazu, in den Glasfaserausbau in Sachsen-Anhalt zu investieren und dabei verstärkt zu kooperieren. Darüber hinaus soll die Mobilfunkversorgung durch Glasfaseranbindung von Mobilfunkstandorten verbessert sowie die Gigabit-Versorgung von Gewerbegebieten und -standorten vorangetrieben werden. Im Gegenzug will das Wirtschaftsministerium die Investitionsbedingungen weiter verbessern, etwa durch die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren beim Glasfaserausbau, durch eine kostenlose Bereitstellung von amtlichen Geodaten für Planungszwecke und durch die Förderung kostensenkender Verlegeverfahren.
Klares Zeichen für Zusammenarbeit
„Der Glasfaserpakt Sachsen-Anhalt setzt ein klares Zeichen für Zusammenarbeit und Kooperationen“, sagt BREKO-Geschäftsführer Stephan Albers. „Die unterzeichnenden Unternehmen und das Land Sachsen-Anhalt zeigen, wie wir beim Glasfaserausbau noch schneller werden können. Das gelingt nur, wenn Politik, Verwaltung und die ausbauenden Unternehmen an einem Strang ziehen. Der Pakt setzt an drei wichtigen Punkten an, die den Ausbau der einzig zukunftssicheren und gleichzeitig nachhaltigen digitalen Infrastruktur voranbringen: Kooperationen, schnellere und standardisierte Genehmigungsverfahren und die Anerkennung alternativer Verlegemethoden. Die BREKO-Unternehmen stehen bereit, weiterhin in den eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau zu investieren und sich ergänzend an Förderverfahren zu beteiligen.“
Glasfaserinvestitionen im dreistelligen Millionenbereich
Die Unternehmen und Partner, die den Glasfaserpakt unterzeichnet haben, stellen in Sachsen-Anhalt derzeit circa 500.000 Breitband-Anschlüsse bereit, berichtet das Ministerium weiter. Sie nutzen dafür Glasfaserinfrastrukturen in einem Umfang von mehr als 5.000 Kilometern. Für die kommenden Jahre haben sie weitere Glasfaserinvestitionen im deutlich dreistelligen Millionenbereich im Land angekündigt. Laut aktuellem Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur verfügten Mitte 2020 circa 82,9 Prozent aller Haushalte in Sachsen-Anhalt über Internet-Anschlüsse mit Download-Raten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde. Mitte 2016 war es kaum jeder zweite Haushalt (43,9 Prozent). Über Gigabitanschlüsse mit Download-Raten von mindestens 1.000 Megabit pro Sekunde verfügten Mitte 2020 rund 12 Prozent der Haushalte in Sachsen-Anhalt, heißt es vonseiten des Ministeriums weiter. Bis Ende 2021 sei ein deutlicher Zuwachs auf mehr als 30 Prozent zu erwarten, da neben dem laufenden Glasfaserausbau auch mehrere Netzanbieter angekündigt haben, die Kabelanschlüsse in zahlreichen Haushalten aufzurüsten.
Zehn Prozent kommunaler Eigenanteil
Zur Ergänzung der Investitionen privater Netzbetreiber stehen in Sachsen-Anhalt zwischen den Jahren 2015 und Ende 2022 rund 400 Millionen Euro zur Verfügung. Durch Kombination der Fördertöpfe von EU, Bund und Land betrage der kommunale Eigenanteil höchstens zehn Prozent. Finanzschwache Kommunen können sogar 100 Prozent Förderung erhalten. Privathaushalte werden mit Download-Geschwindigkeiten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde angeschlossen – Unternehmen in Gewerbegebieten erhalten symmetrische 100 Mbit/s im Up- und Download. Zielvorgaben für Internet-Geschwindigkeiten hat die Landesregierung bereits im Mai 2019 mit einer Gigabit-Strategie beschlossen (wir berichteten).
Gigabitstrategie: Fortschrittsbericht zeigt Ausbaudynamik
[17.10.2024] Der Fortschrittsbericht zur Gigabitstrategie des BMDV zeigt, dass 87 Prozent der Ausbaumaßnahmen gestartet oder abgeschlossen sind. Neue Projekte sollen den Ausbau weiter fördern. Bayerns Finanzminister Füracker kritisiert jedoch unzureichende Förderungen für ländliche Regionen und fordert mehr Unterstützung. mehr...
Rheinland-Pfalz: Mobilfunkpakt mit Tower Companies
[30.09.2024] In Rheinland-Pfalz wurde ein neuer Pakt für einen besseren Mobilfunkausbau geschlossen. Digitalisierungsministerin Dörte Schall und fünf Mobilfunkunternehmen wollen den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur beschleunigen und Hemmnisse abbauen. mehr...
Breitband-Portal: Turbo beim Glasfaserausbau
[26.09.2024] Zehn Bundesländer setzen mittlerweile auf das von Hessen und Rheinland-Pfalz als EfA-Dienst entwickelte Breitband-Portal, mit dem sich Anträge auf Verlegung online stellen sowie digital bearbeiten und genehmigen lassen. Das elfte Bundesland folgt in Kürze. mehr...
Baden-Württemberg: Schlusslicht beim Glasfaserausbau
[20.09.2024] Baden-Württemberg liegt beim Glasfaserausbau im deutschlandweiten Vergleich auf dem letzten Platz. Das geht aus der aktuellen BREKO-Marktanalyse hervor, die deutliche Unterschiede in der digitalen Infrastruktur aufzeigt. mehr...
Rheinland-Pfalz: Fortschritte beim Breitbandausbau
[19.09.2024] Der 12. Statusbericht Digitale Infrastrukturen zeigt deutliche Fortschritte beim Breitbandausbau in Rheinland-Pfalz. Bereits zwei Drittel der Haushalte können mit Gigabitgeschwindigkeit surfen. mehr...
Baden-Württemberg: Gigabitausbau braucht Fördermittel
[12.09.2024] Die Düsseldorfer Strategieberatung Micus hat ihre aktuelle Studie zum Gigabitausbau in Baden-Württemberg 2024 publiziert. Demnach besteht weiterhin trotz Fortschritten ein erheblicher Fördermittelbedarf, um den Vollausbau zu erreichen. mehr...
BREKO: Marktanalyse 2024
[12.09.2024] Der Glasfaserausbau in Deutschland geht zwar weiter voran – verlangsamt sich aber in der Fläche. Daher fordert der BREKO von der Bundesregierung eine politische Kurskorrektur. Andernfalls sei das Ziel der flächendeckenden Glasfaserversorgung bis 2030 nicht erreichbar. mehr...
Merseburg: Hochschule erhält 5G-Campusnetz
[04.09.2024] An der Hochschule Merseburg wurde jetzt ein 5G-Campusnetz in Betrieb genommen. Errichtet wurde es von der Deutschen Telekom. mehr...
Hamburg: Glasfaseroffensive gestartet
[04.09.2024] OXG und Vodafone starten in Hamburg jetzt eine groß angelegte Glasfaseroffensive, die bis zu 300.000 Haushalte mit schnellen Internetanschlüssen versorgen soll. Der Ausbau erfolgt eigenwirtschaftlich und ohne öffentliche Gelder, wobei der Fokus auf einer breiten Anbieterwahl für die Bürgerinnen und Bürger liegt. mehr...
Sachsen: Mobilfunkanlagen an öffentlichen Gebäuden
[28.08.2024] Das Land Sachsen hat mit dem Mobilfunkmasten-Betreiber Vantage Towers eine Rahmenvereinbarung geschlossen, welche die Nutzung öffentlicher Grundstücke und Gebäude vereinfachen soll. Ziel ist es, den Ausbau der Mobilfunk-Infrastruktur zu erleichtern und zu beschleunigen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Landesförderung für Glasfaser-Ausbau
[27.08.2024] Im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz wird der flächendeckende Glasfaserausbau durch den Bund, das Land und den Landkreis gefördert. Damit sollen flächendeckende Glasfaserinfrastrukturen entstehen, die als Voraussetzung für gleichwertige Lebensverhältnisse und für attraktive ländliche Räume gelten. mehr...
Hessen: Dynamischer Mobilfunkausbau
[12.08.2024] Der Zukunftspakt Mobilfunk für Hessen soll den Mobilfunkausbau in Hessen beschleunigen und die Versorgung mit aktuellen und zukünftigen Mobilfunkstandards verbessern. Zum Jahresende läuft die Vereinbarung aus. Digitalministerin Kristina Sinemus zieht schon jetzt eine positive Bilanz. mehr...
Hessen: Landesweites Highspeed-Internet bis 2030
[07.08.2024] Das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation und die Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser haben eine Einzelvereinbarung zum weiteren Glasfaserausbau im Land geschlossen. Demnach sollen in den Jahren 2024 und 2025 jeweils mindestens 50.000 Anschlüsse entstehen, bis Ende 2030 sollen mindestens 400.000 Haushalte angeschlossen werden. mehr...
TK-NABEG: Kein Booster für den Glasfaserausbau
[06.08.2024] Das TK-Netzausbau-Beschleunigungs-Gesetz soll den Netzausbau beschleunigen und entbürokratisieren. Die Branche hegt indes Zweifel, ob dies eingelöst werden kann. Die Breitband- und Glasfaserverbände ANGA, BREKO und BUGLAS sehen dringenden Nachbesserungsbedarf in wesentlichen Punkten. mehr...
Bund/Bitkom: Gesetz für schnelleren Netzausbau
[29.07.2024] Bis 2030 will der Bund flächendeckend Glasfaseranschlüsse und den neuesten Mobilfunkstandard verfügbar machen. Das TK-Netzausbau-Beschleunigungs-Gesetz, das jetzt als Referentenentwurf vorliegt, soll den Netzausbau beschleunigen. Der Bitkom spricht in einer Stellungnahme zum Gesetz von verpassten Chancen und neuen bürokratischen Hürden. mehr...