Open DataFortschritte in der EU
Die EU-Mitgliedstaaten haben bei der Open-Data-Entwicklung im Jahr 2021 weitere Fortschritte erzielt. Das zeigt der jährliche Open Data Maturity Report, der nun zum siebten Mal in Folge den Reifegrad in Europa gemessen hat. Die Europäische Kommission und das Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union haben die Studie in Auftrag gegeben. Das Unternehmen Capgemini Invent hat sie laut eigenen Angaben koordiniert. Der Bericht zeigt im europäischen Durchschnitt Verbesserungen über alle vier gemessenen Dimensionen hinweg: Policy, Impact, Portal und Qualität. Der europaweite Reifegrad liegt bei 81 Prozent – eine Steigerung von drei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Deutschland liegt mit einer Bewertung von 89 Prozent über dem europäischen Durchschnitt, insbesondere durch einen hohen Reifegrad in der Kategorie „Policy“, heißt es vonseiten der Herausgeber. Diese beschreibt unter anderem den regulatorischen Rahmen eines Landes für Open Data sowie die Strategie und den Grad der Implementierung. Deutschland ist Vorreiter „Im Vergleich zum Vorjahr konnte sich Deutschland bei Open Data an vielen Stellen weiter verbessern, fällt aber dennoch im europäischen Vergleich auf Rang 15 zurück“, erklärt Marie Jansen, Senior Business Analyst für den Public Sector bei Capgemini. „Das zeigt, dass einige andere Staaten schnellere Fortschritte erzielt haben, die sich die Behörden in Deutschland zum Vorbild nehmen können. Im kommenden Jahr werden weitere Anstrengungen nötig sein, um nach oben aufzuschließen. Damit hat die neue Bundesregierung eine große Aufgabe vor sich. Mit dem im Koalitionsvertrag festgelegten Rechtsanspruch für Open Data, der Bildung eines Dateninstituts sowie der Verabschiedung eines Transparenzgesetzes hat sie den ersten Grundstein bereits gesetzt, nun gilt es, diesen in der Praxis umzusetzen.“ Die fortschrittlichste Open-Data-Strategie hat laut Report Frankreich mit einer Bewertung von 97,5 Prozent. Bereits in allen vorherigen Ausgaben des Berichts ist das Land als Trendsetter bewertet worden. Deutschland zählt mit 89 Prozent immerhin zu den Vorreitern. Capgemini weist außerdem auf den Fortschritt einiger europäischer Länder außerhalb der EU-Mitgliedstaaten hin. So sei etwa Norwegen vom „Anfänger“ zum Vorreiter aufgestiegen, die Ukraine wurde 2021 erstmals als Trendsetter bewertet. Drei Trends zeichnen sich ab Der diesjährige Open Data Maturity Report verzeichnet laut Capgemini drei Trends. Zum einen haben zahlreiche Mitgliedstaaten damit begonnen, die so genannte Direktive (EU) 2019/1024 des Europäischen Parlaments und des Rats in nationales Recht umzusetzen, oder haben sie bereits vollständig umgesetzt. Die Direktive trat im Juli 2019 in Kraft. Sie ist das Kernstück des Rechtsrahmens der EU, der offene Daten und ihre Weiterverwendung überwacht. Zum anderen hat laut Capgemini die Covid-19-Pandemie im Jahr 2021 erneut den Wert und Einfluss von Open Data gezeigt. Viele Staaten haben demnach bestehende Initiativen und Dashboards durch aktuelle Statistiken ergänzt – etwa zu nationalen Impfraten, den Produktionskapazitäten für Impfstoffe oder Ressourcen in der Intensivpflege. Die hohe soziale Wirkung, die durch diese Bemühungen erzielt worden sei, zeige sich auch im neuen Open-Data-Bericht. Des Weiteren seien immer mehr europäische Länder in der Lage, das Ausmaß der Weiterverwendung offener Daten und die damit einhergehende Wertschöpfung zu verstehen und zu erfassen. In der diesjährigen Studie sei ein klarer Trend zu intensiver Forschung zu erkennen. Das wird laut Capgemini langfristig zu einem strukturierteren und einheitlichen Ansatz bei der Wirkungsmessung von Open Data führen, insbesondere im Hinblick auf Auswirkungen in der gesamten Gesellschaft und Wirtschaft. Potenziale noch besser ausschöpfen „Die EU und viele der Mitgliedstaaten haben die Bedeutung von Daten zur Verbesserung politischer und administrativer Entscheidungen erkannt und entsprechende Datenstrategien entwickelt“, fasst Marc Reinhardt, Head of Public Sector & Health bei Capgemini, die Erkenntnisse aus der Studie zusammen. „Je mehr Verwaltungen Daten selbst nutzen, desto mehr werden sie das wirtschaftliche und gesellschaftliche Potenzial von offenen Daten verstehen.“ Die Covid-19-Pandemie habe allen vor Augen geführt, wie wichtig gute und aktuelle Daten sind, um wirksame Maßnahmen einzuleiten. Die zahlreichen auf Open Data basierenden Dashboards und Initiativen verdeutlichen auch den hohen Bedarf, so Reinhard. „Um mithilfe offener Daten noch mehr positive Effekte zu erzielen, sei es in sozialer, wirtschaftlicher oder ökologischer Hinsicht, müssen noch mehr Daten veröffentlicht und über zentrale Portale verfügbar gemacht werden. Dabei muss auch noch stärker ein hohes Qualitätsniveau der Daten gewahrt werden, um die Wiederverwendung zu erleichtern. Schließlich sollte die Interaktion zwischen Herausgebern und Nutzern ausgebaut werden, um noch präziser zu verstehen, wie die Daten genutzt werden können oder was einer Nutzung entgegensteht“, empfiehlt er für das weitere Vorgehen.
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