Bundes-CIOFazit zum Neun-Punkte-Plan

[25.08.2021] Im vergangenen Jahr trat Bundes-CIO Markus Richter mit einem Neun-Punkte-Plan an, um die Digitalisierung in Deutschland zu beschleunigen. Nun berichtet das BMI, was sich in den Themenbereichen digitale Kompetenzen, digitale Souveränität und Cybersicherheit getan hat.

Im Juli 2020 hat der Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik, Markus Richter, neun Schwerpunkte benannt, mit denen die Digitalisierung in Deutschland vorangebracht werden soll (wir berichteten). In regelmäßigen Abständen zieht das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) eine Bilanz des Vorhabens und berichtet darüber (wir berichteten). Im aktuellen – und abschließenden – Bericht des BMI geht es um die Förderung digitaler Kompetenzen in der Bundesverwaltung, der digitalen Souveränität und der Cybersicherheit, den Punkten sieben bis neun des Neun-Punkte-Plans.
Laut BMI sind ein Jahr nach der Verabschiedung insgesamt knapp zwei Drittel der Projektmeilensteine des Neun-Punkte-Plans erreicht worden. Der Fokus liege nun auf den Projekten, die noch offen sind und kurz vor Abschluss stehen, so das Fazit von Markus Richter.

Digitale Kompetenzen und digitale Souveränität

Seit Mai 2021 gebe es die Digitalakademie als Plattform für die Qualifizierung von Bundesbediensteten, berichtet das BMI. Dort würden alle Fortbildungsangebote zur Unterstützung der Digitalisierung der Bundesverwaltung gebündelt, neben technischen Themen gehe es auch um Methodenwissen und kulturelle Kompetenzen. Es sei geplant, dass die Digitalakademie ihre Aktivitäten sukzessive ausbaut und sich mit andern Fortbildungsinitiativen auf Bundes- und Landesebene vernetzt. Die Förderung von Open Source und der damit einhergehenden Unabhängigkeit der Verwaltung von großen Anbietern ist ein weiteres Ziel von Richters Neun-Punkte-Plan. Mit dem geplanten Zentrum für digitale Souveränität (ZenDis) solle diese Aufgabe strukturell verankert werden. Im April habe der IT-Rat einen Grundsatzbeschluss gefasst, eine Projektgruppe im BMI arbeite derzeit am Aufbau des neuen Zentrums. Durch ein systematisches Monitoring durch die Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS) solle zudem zukünftig das Potenzial neuer Technologien wie künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge besser erkannt und für die Nutzung durch Sicherheitsbehörden erschlossen werden.

Mehrere Projekte sorgen für mehr Cybersicherheit

Das BMI hebt in seinem Bericht insbesondere den Bereich der Cybersicherheit hervor. Dort gebe es besonders viele Projekte, die „Deutschland zu einem der sichersten digitalen Länder“ machen wollen. Auf juristischer Ebene nennt das Ministerium die neue europäische neue Anti-Terror-Verordnung, die unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft verhandelt wurde. Sie soll europaweit die Verbreitung terroristischer Inhalte im Internet erschweren, indem sie Internet-Unternehmen verpflichtet, terroristische Inhalte im Internet auf behördliche Anordnung innerhalb einer Stunde zu löschen. In Deutschland stärken vier neue Gesetze die Cybersicherheit und gäben Sicherheitsbehörden unter anderem die notwendigen Kompetenzen für die Strafverfolgung im Internet. Das derzeit wichtigste Projekt ist nach Einschätzung des BMI die Verabschiedung der Cybersicherheitsstrategie 2021, die einen ressortübergreifenden Rahmen bilden soll. Der Entwurf solle zeitnah im Bundeskabinett verabschiedet werden. In Arbeit seien auch die Etablierung einer digitalen VS-Kommunikation innerhalb der Bundesverwaltung und die Einrichtung eines eigenen Cybersicherheitsbeauftragten des Bundes (CISO). Ein entsprechendes Konzept sei dem IT-Rat bereits vorgestellt worden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Montage: ein aufgeklappter Laptop, er Monitor enthält Karteischubladen, eine davon ist ausgezogen und ragt aus dem Bildschirm heraus.

: Digitalisierung findet in der Fachlichkeit statt

[20.12.2024] Das BVA berichtet über die Rolle der Fachministerkonferenzen für die Registermodernisierung. In Erprobungsprojekten geht es auch darum, den Weg für die Anbindung der Fachverfahren an die Komponenten der Registermodernisierung zu ebnen. mehr...

Weißes Paragrafenzeichen (dreidimensional) lehnt an einer blau-grauen Wand

Gesetzgebung: Migrationsverwaltung wird digitaler

[19.12.2024] Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf zur Digitalisierung der Migrationsverwaltung beschlossen. Geplant sind effizientere Abläufe durch verbesserten Datenaustausch, digitale Verfahren und eine zentrale Speicherung relevanter Informationen. mehr...

Außenansicht des Ministeriums des Innern und für Kommunales in Potsdam, ein weißes, klassizistisches Gebäude

Brandenburg: Digitalisierung kommt voran

[18.12.2024] Brandenburg hat im Jahr 2024 deutliche Fortschritte bei der Verwaltungsdigitalisierung gemacht: Insgesamt sind jetzt 650 digitale Verwaltungsdienste verfügbar. Die vom Land federführend entwickelten Dienste im OZG-Themenfeld Ein- und Auswanderung finden weitere Verbreitung. mehr...

Staatssekretär Torsten Weil und Digitalminister Steffen Schütz stehen gemeinsam auf den Stufen vor dem Ministerium.

Thüringen: Steffen Schütz ist Minister für Digitales

[18.12.2024] Steffen Schütz wurde zum neuen Thüringer Minister für Digitales und Infrastruktur ernannt. Der Nachfolger von Susanna Karawanskij will die Digitalisierung vorantreiben, um die Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung des Freistaats zu stärken. mehr...

martin-Hagen_bremen
interview

Digitalisierung: IT-Budgets zusammenziehen

[17.12.2024] Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen in der Freien Hansestadt Bremen, spricht über seine Vorschläge zur Registermodernisierung und fordert mehr Zentralisierung bei der Steuerung und Budgetierung von IT-Großprojekten. mehr...

Markus Richter

CIO Bund: IT-Entscheidungen zentralisieren

[17.12.2024] Bundes-CIO Markus Richter fordert eine stärkere Zentralisierung der IT-Steuerung im Bund. Fehlende Entscheidungsbefugnisse und langwierige Prozesse behinderten die Digitalisierung der Verwaltung. Ein zentrales Gremium und Budget sollen Effizienz und Interoperabilität sichern. mehr...

Symbolbild Digitalstrategie

Bitkom: Digitalministerium als Antreiber nötig

[16.12.2024] Der Bitkom kommentiert den Abschlussbericht zur Digitalstrategie und schließt sich dabei der Kritik des Beirats an. Die Digitalpolitik der Ampel sei Stückwerk geblieben. Für echten Fortschritt brauche es nun ein eigenständiges Digitalministerium mit klaren Kompetenzen und einem eigenen Budget. mehr...

Symbolbild: Hand balanciert Deutschland-Silhouette, davor ein netzwerk aus Linien und Punkten.

Once Only: Staatsvertrag schafft vernetzte Verwaltung

[13.12.2024] Mit einem Staatsvertrag haben Bund und Länder die Grundlage für das National-Once-Only-Technical-System (NOOTS) geschaffen. NOOTS soll Verwaltungsdaten vernetzen – ein wichtiger Baustein, um Nachweise künftig nur einmal zu erbringen. mehr...

Blick auf das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (MELH) aus dem Paul-Löbe-Haus (PLH). Im beleuchteten Anhörungssaal findet eine Sitzung statt.

Bundestag: Open Source in der Verwaltung

[12.12.2024] In einer Anhörung des Bundestages zum Thema Open Source wurde das bisherige Engagement der Bundesregierung als unzureichend bewertet. Experten unterstrichen die Chancen von Open-Source-Software für digitale Souveränität, Innovation und Kostensenkung und forderten mehr gesetzliche Maßnahmen und Investitionen. mehr...

Cover „Aktionskonzept Digitalisierung der Berliner Verwaltung für die Wirtschaft 2024-2026”

Berlin: Verwaltungsdigitalisierung für die Wirtschaft

[03.12.2024] Berlin will die Digitalisierung der Verwaltung gezielt auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausrichten. Mit dem Aktionskonzept 2024-2026 sollen digitale Behördendienste ausgebaut, Unternehmen durch DIWI entlastet und die Stadt als Innovationsstandort gestärkt werden. mehr...

Gruppe von Personen in formeller Kleidung, auf einer Treppe zum Gruppenfoto aufgestellt.

NKR: Erstes Bund-Länder-Treffen zum Digitalcheck

[02.12.2024] Der Digitalcheck stößt zunehmend auch auf Interesse in den Bundesländern. Beim ersten Bund-Länder-Treffen in Berlin diskutierten die Teilnehmenden über rechtliche Verankerung, Anwendungsbereiche und weitere Pläne zur Umsetzung. mehr...

Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing und der israelische Botschafter Ron Prosor.

BMDV: Deutschland und Israel starten Digitaldialog

[29.11.2024] Deutschland und Israel verstärken die digitale Zusammenarbeit: Bundesdigitalminister Wissing und Botschafter Prosor haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Austausch in Bereichen wie KI, Quantencomputing und Start-up-Kooperationen zu intensivieren. mehr...

Cover der Open-Source-Strategie des Landes Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein: Open-Source-Strategie veröffentlicht

[26.11.2024] Schleswig-Holstein hat seine Open-Innovation- und Open-Source-Strategie vorgestellt. Geplant sind unter anderem konkrete Schritte hin zum digital souveränen IT-Arbeitsplatz der Landesverwaltung und die Beteiligung an der Deutschen Verwaltungscloud. mehr...

Das Bild zeigt Bayerns Digitalminister Fabian Mehring.

Bayern: Neue Digitalisierungsinitiativen

[26.11.2024] Der bayerische Digitalminister Fabian Mehring stellte in München neue Initiativen zur Digitalisierung der Verwaltung vor. Außerdem forderte er ein eigenes Digitalministerium auf Bundesebene, um zentrale Vorhaben gezielt umzusetzen. mehr...

Berlin: Eckpunkte für Digitalcheck

[21.11.2024] Die Eckpunkte für die Einführung eines Digitalchecks hat der Berliner Senat beschlossen. Der Geschäftsbereich der Chief Digital Officer soll jetzt ein Konzept inklusive eines vorgeschalteten Pilotvorhabens erarbeiten. mehr...