SachsenErstes juristisches Staatsexamen wird elektronisch

Stift und Papier oder Keyboard? In Sachsen können alle juristischen Staatsprüfungen auf Wunsch am Laptop abgelegt werden.
(Bildquelle: artursz/123rf.com)
Wer an der Universität Leipzig Jura studiert, hat nun die Wahl, in welcher Form die Prüfungsarbeiten angefertigt werden: Alle Klausuren der juristischen Staatsprüfungen können durchgehend elektronisch am Laptop geschrieben werden, aber auch die herkömmliche Klausurbearbeitung mit Stift und Papier ist noch möglich. Das E-Examen wurde in der staatlichen Pflichtfachprüfung erstmalig im Februar 2025 erfolgreich durchgeführt. Mehr als 93 Prozent der Teilnehmende des Prüfungsdurchgangs entschieden sich für das elektronische Prüfungsformat. Wie das sächsische Staatsministerium der Justiz berichtet, waren dem umfangreiche Vorbereitungen vorausgegangen, mit einem störungsfreien und sicheren Prüfungsablauf als Resultat. Die Prüfungsteilnehmenden konnten zudem von den guten Erfahrungen mit dem E-Examen in der Zweiten Juristischen Staatsprüfung profitieren, das bereits seit 2021 läuft.
„Ich freue mich, dass die sächsische Justiz jetzt über einen weiteren Standortvorteil bei der Nachwuchsgewinnung verfügt. Nach dem neuen Jura-Bachelor der Rechtswissenschaften bietet Sachsen als eines der ersten Bundesländer durchgängig eine zeitgemäße und qualitativ hochwertige digitale Examensvorbereitung und -durchführung an“, sagt die sächsische Justizministerin Constanze Geiert.
Probelauf mit der Prüfungssoftware
Bereits im Vorfeld war das Interesse der Studierenden am elektronischen Examen in der staatlichen Pflichtfachprüfung groß: Im universitätseigenen Repetitorium der Juristenfakultät Leipzig waren die 300 Plätze für die wöchentlich stattfindenden Klausurenkurse schnell besetzt. Dort wird die Anfertigung der Übungsklausuren mit den Funktionen der Prüfungssoftware ermöglicht. Bei den Freitextklausuren in den juristischen Staatsprüfungen kann die Klausurbearbeitung mit allen notwendigen Funktionen am Laptop erfolgen, ohne eine schlecht leserliche Handschrift oder die Ermüdung der Schreibhand befürchten zu müssen.
Doch nicht nur für die Teilnehmenden an den Prüfungen gibt es zahlreiche Vorteile. Auch den Prüferinnen und Prüfern der juristischen Staatsprüfungen kommt die bessere Lesbarkeit der elektronischen Klausurbearbeitungen zugute. Für die Bewertung der Klausurbearbeitungen wird derzeit bereits das nächste Digitalisierungsvorhaben geplant: Zukünftig sollen die elektronischen Klausurbearbeitungen auch digital bewertet werden können.
Digitale Rechtsantragstelle: Amtsgericht Hanau ist Pilotgericht für Hessen
[19.03.2025] Das Amtsgericht Hanau ist hessisches Pilotgericht für die Digitale Rechtsantragstelle – einem Vorhaben des Bundesministeriums der Justiz, das gemeinsam mit den Justizministerien der Partnerländer umgesetzt wird. mehr...
Bremerhaven: Digitale Rechtsantragstelle gestartet
[13.03.2025] Bürger aus Bremerhaven müssen künftig nicht mehr nach Bremen reisen, um Anträge und Klagen an Fachgerichten einreichen zu können. Möglich macht das die neue Online-Rechtsantragstelle. mehr...
Digitale Justiz: Abschlussbericht „Zivilprozess der Zukunft“
[13.02.2025] Die Reformkommission „Zivilprozess der Zukunft“ hat ihren Abschlussbericht vorgelegt. Er enthält konkrete Empfehlungen zur Modernisierung des Zivilprozesses, insbesondere zur Digitalisierung. Die Justizministerkonferenz wird die Vorschläge beraten und über weitere Schritte entscheiden. mehr...
Niedersachsen: Beweismittel in der Cloud
[12.02.2025] Um die Arbeit von Polizei und Justiz zu erleichtern, sollen digitale Beweismittel in Niedersachsen künftig in einer zentralen Cloud vorgehalten werden. Bis Ende des Jahres will das Landeskriminalamt Niedersachsen erste Erkenntnisse zur geplanten Beweismittelcloud vorlegen. mehr...
BMJ: Zugang zum Recht wird digitaler
[28.01.2025] Das BMJ und der DigitalService des Bundes starten die nächste Phase ihrer „Zugang zum Recht“-Projekte. Mit neuen Onlinediensten wie Antragsassistenten und Informationsangeboten soll der Zugang zum Recht weiter erleichtert werden. mehr...
Baden-Württemberg: Start der Digitalisierungsstrategie im Justizvollzug
[24.01.2025] In der Justizvollzugsanstalt Heilbronn startet die Pilotphase der elektronischen Verwaltungsakte, ein zentraler Baustein der Digitalisierungsstrategie für den Justizvollzug in Baden-Württemberg. Ziel ist es, Arbeitsprozesse zu modernisieren und die Effizienz standortübergreifend zu steigern. mehr...
Nordrhein-Westfalen: 200.000 Gerichtsentscheidungen online
[22.01.2025] Die Rechtsprechungsdatenbank NRWE hat eine Rekordmarke erreicht: Die Urteilssammlung enthält über 200.000 Gerichtsentscheidungen, die beispielsweise für die juristische Recherche zur Verfügung stehen. Kein anderes Bundesland bietet eine größere Sammlung frei zugänglicher Urteile im Internet. mehr...
Hamburg: Endspurt für E-Akte in der Justiz
[20.01.2025] Immer mehr Beschäftigte der Hamburger Justiz arbeiten inzwischen mit der elektronischen Akte: Über 70 Prozent nutzen sie aktuell. Bei den ordentlichen und den Fachgerichten ist die Umstellung bereits abgeschlossen, Strafsachen sollen bis 2026 folgen. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: E-Akte auf der Zielgeraden
[16.01.2025] Mecklenburg-Vorpommern steht kurz vor einem flächendeckenden Einsatz der E-Akte in der Justiz: Bis Ende 2025 sollen alle Strafgerichte und Staatsanwaltschaften umgestellt sein. Auch die Ausbildung wird mit digitalen Projekten modernisiert, etwa durch E-Examen. mehr...
BMJ/Bitkom: Rechtsstreit per Mausklick
[13.01.2025] Mit der Digitalisierung der Justiz kann auch der Zugang zum Recht erleichtert werden – etwa durch zivilgerichtliche Onlineverfahren. Fluggast-Entschädigungen können bereits online geltend gemacht werden. Doch wie kommt dieser Service an? mehr...
Sachsen: RPA-Projekt der Justiz ausgezeichnet
[18.12.2024] Der Aktenroboter der Leitstelle für IT der sächsischen Justiz und der Firma Exelentic hat den Digital Justice Award 2024 erhalten. Die RPA-Software ermöglicht eine schnelle und fehlerfreie Datenmigration in IT-Systeme der Justiz. mehr...
Niedersachsen: Verwaltungsgerichte nutzen Aktensystem e²A
[04.12.2024] In Niedersachsens Verwaltungsgerichten wird die Aktenführung künftig digital abgewickelt. Mit der Einführung des elektronischen Aktensystems e²A soll eine sichere und effektive Datenverarbeitung möglich sein, die auch ein flexibles Arbeiten erleichtert. mehr...
Bund und Länder: Bundeseinheitliche Justizcloud
[02.12.2024] Die Justizministerinnen und Justizminister von Bund und Ländern trafen in Berlin zu ihrem fünften Bund-Länder-Digitalgipfel zusammen. Im Fokus des Treffens stand das Vorhaben der gemeinsamen Entwicklung einer Cloudinfrastruktur für justizbezogene IT-Anwendungen von Bund und Ländern. mehr...
Bundesministerium der Justiz: Digitale Rechtsantragstelle erhält Preis für gute Verwaltung
[13.11.2024] Das Projekt Digitale Rechtsantragstelle des Bundesministeriums der Justiz wurde jetzt mit dem Preis für gute Verwaltung ausgezeichnet. Diese Initiative erleichtert den Zugang zum Recht, indem sie digitale Unterstützung für Bürgerinnen und Bürger bei der Antragstellung bietet. mehr...