BremenElterngeldantrag wird digitaler

[02.02.2023] Die Plattform ElterngeldDigital ist inzwischen in vielen Ländern im Einsatz. Jedoch müssen Anträge immer noch ausgedruckt und unterschrieben werden. In Bremen wurde nun der erste Antrag komplett elektronisch abgewickelt – inklusive Authentifizierung per BundID und digitaler Nachweise.

Die von der Freien Hansestadt Bremen im Zuge der OZG-Umsetzung entwickelte Plattform ElterngeldDigital ist inzwischen in elf Bundesländern im Einsatz. Das teilen der Bremer Finanz- und Sozialsenat in einer gemeinsamen Presseinformation mit. Doch noch muss der mithilfe von ElterngeldDigital ausgefüllte Antrag am Ende ausgedruckt und unterschrieben an die jeweils zuständige Elterngeldstelle gesendet werden.
In Bremen wurde jetzt der erste Elterngeld-Antrag rein digital abgewickelt: Die Eltern haben dabei nicht nur den Antrag online gestellt, sondern anstelle einer Unterschrift auch das BundID-Nutzerkonto verwendet, mit dem sie sich gegenüber der Elterngeldstelle rechtsgültig ausgewiesen und damit ihren Antrag authentifiziert haben. Zudem haben sie alle Unterlagen digital angefügt, sodass diese in die elektronische Akte übergehen konnten. Innerhalb von 36 Stunden konnte der Antrag dann bewilligt werden, berichtet Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport in Bremen. Allerdings nimmt ElterngeldDigital Müttern und Vätern bislang noch nicht das Beschaffen der Geburtsurkunde und der Arbeitgeberbescheinigungen ab. Dennoch entlaste es beim Ausfüllen der Unterlagen, etwa durch eine direkte Rückmeldung zur Vollständigkeit von Unterlagen oder bei falschen Angaben, sagte die Senatorin.

Once Only für Elterngeld ausweiten

Mit dem volldigitalen Elterngeldantrag sei Bremen einen Schritt weiter als alle anderen Bundesländer, sagt Finanzstaatsrat Martin Hagen, der die Digitalisierung der Bremer Verwaltung verantwortet. Das sei ein Erfolg, weil es die Arbeit in der Elterngeldstelle erleichtere und die Eltern entlaste. Aber Verwaltung könne noch mehr, so Hagen. Das habe Bremen mit ELFE (Einfach Leistungen für Eltern) bewiesen. Mit ELFE stellen Eltern nach der Geburt des Kindes digital nur einen Antrag und erhalten in der Folge unter anderem die Geburtsurkunde für ihr Kind, das Elterngeld und Kindergeld (wir berichteten). Die dafür notwendigen Daten tauschen die zuständigen Stellen untereinander automatisch aus, sodass die Eltern keine Nachweise zusammensuchen und einreichen müssen. Bisher funktioniert ELFE allerdings erst für sehr wenige Elternpaare, weil die Voraussetzungen dafür noch hoch sind. Hier müsse der Zugang Schritt für Schritt erleichtert werden, so Hagen





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