BfDIEinordnung der KI-Verordnung

[17.07.2024] Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) äußert sich zur neuen EU-KI-Verordnung, die auf einem risikobasierten Ansatz basiert und den Schutz der Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger der EU stärkt.

Die KI-Verordnung verbietet Praktiken, die gegen die Grundwerte der EU verstoßen.

(Bildquelle: 123RF)

Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) fasst anlässlich der Veröffentlichung der EU-Verordnung zur Künstlichen Intelligenz (KI-VO) die wichtigsten Punkte aus datenschutzrechtlicher Sicht wie folgt zusammen:

Die KI-Verordnung der EU verfolgt einen risikobasierten Ansatz. Praktiken, die gegen die Grundwerte der EU verstoßen und ein inakzeptables Risiko darstellen, wie Social Scoring und ungezielte Gesichtserkennung, sind verboten. Hochriskante KI-Systeme, wie sie in Funkanlagen, Fahrzeugen oder zur biometrischen Identifizierung und Asylprüfung eingesetzt werden, unterliegen strengen Anforderungen in Bezug auf Datenqualität, Genauigkeit, Robustheit, Cybersicherheit, technische Dokumentation, Protokollierung, Risikomanagement, Transparenz und menschliche Aufsicht.

KI-Systeme, die mit natürlichen Personen interagieren, Systeme zur Erkennung von Emotionen und allgemeine KI-Systeme müssen bestimmte Transparenzanforderungen erfüllen. Systeme mit geringem Risiko sind nicht betroffen, unterliegen aber weiterhin der Datenschutz-Grundverordnung. Die KI-Verordnung ergänzt die bestehenden rechtlichen Anforderungen und stärkt den Grundrechtsschutz durch spezifische Regelungen.

Die Datenschutzaufsichtsbehörden erhalten neue Aufgaben und Befugnisse, wie den Zugang zu den erforderlichen Dokumenten und die Möglichkeit, technische Untersuchungen zu beantragen. Sie müssen über schwerwiegende Vorfälle informiert werden und Einsicht in die Register risikoreicher KI-Systeme erhalten. Besondere Bedeutung kommt der Dokumentation und Berichterstattung bei der Verwendung biometrischer Systeme zur Fernidentifizierung zu.

Die Überwachung der Einhaltung der KI-Verordnung ist nach Sektoren aufgeteilt. Ein EU-Büro für KI überwacht allgemeine Anwendungen von KI-Systemen. Die Marktaufsichtsbehörden der Mitgliedstaaten, die Finanzaufsichtsbehörden und die Datenschutzbehörden sind je nach Sektor zuständig. Eine zentrale Anlaufstelle in jedem Mitgliedstaat soll Beschwerden und Meldungen erleichtern. Die genauen Zuständigkeiten werden auf nationaler Ebene ausgearbeitet, um eine reibungslose Zusammenarbeit sicherzustellen. Die Datenschutzkonferenz hat hierzu ein Positionspapier veröffentlicht.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Künstliche Intelligenz
Blick auf das Schweriner Schloss, im Vordergrund eine barocke Gartenanlage mit Wasserbecken.

Mecklenburg-Vorpommern: Landtag setzt auf KI

[15.11.2024] Der Landtag Mecklenburg-Vorpommern setzt auf KI-Technologie des Berliner Start-ups Tucan.ai. Damit werden die Protokollerstellung unterstützt und Landtagssitzungen live transkribiert. mehr...

Eine Person arbeitet an einem Laptop mit der KI-basierten Text-Assistenz F13.

Baden-Württemberg: Neue Wege bei Verwaltungs-KI

[15.11.2024] Die Landesverwaltung Baden-Württemberg setzt auf das KI-basierte Text-Assistenz-System F13, entwickelt vom Heidelberger Scale-up Aleph Alpha. Nach einem erfolgreichen Roll-out will das Land nun das Thema Schulung und Weiterbildung im Bereich der Künstlichen Intelligenz weiter vorantreiben. mehr...

Nordrhein-Westfalen: KI-Verwaltungsassistent wird erprobt

[31.10.2024] Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung Nordrhein-Westfalen startet die Testphase für den KI-basierten Verwaltungsassistenten NRW.Genius. Entwickelt in Zusammenarbeit mit IT.NRW und Capgemini, soll die KI vor allem zeitaufwendige Aufgaben erleichtern. Verwaltungsbeschäftigte werden in den Entwicklungsprozess aktiv eingebunden. mehr...

Verpixelte, in Blau gehaltene Ansicht eines Bildschirms, der neben zahlreichen Nullen und Einsen die Buchstaben "KI" zeigt.

KMK/NRW: KI in schulischen Bildungsprozessen

[15.10.2024] Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat eine länderübergreifende Handlungsempfehlung zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Bildungswesen veröffentlicht. Die Empfehlung beleuchtet unter anderem den Einfluss von KI auf Lernprozesse und Prüfungen sowie die Professionalisierung von Lehrkräften. mehr...

Horizontaler Farbverlauf von Rot über Ocker zu Petrol zu Dunkelblau, davor in hellen Linien die abstrakte Illustration eines Kopfes im Profil, der KI darstellt.

Datenschutz: KI-Stabsstelle für Niedersachsen

[09.10.2024] Der Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachsen, Denis Lehmkemper, hat eine Stabsstelle für Künstliche Intelligenz (KI) eingerichtet. Ziel ist es, den Einsatz von KI-Technologien datenschutzkonform zu gestalten und die Grundrechte der Bürger zu wahren. Die neue Einheit wird als Kompetenzzentrum fungieren und mit Behörden sowie der Wissenschaft zusammenarbeiten. mehr...

Das Bild zeigt die Nibelungenbrücke, die sich in Worms über den Rhein spannt.

BAM: Brücken mit KI überwachen

[07.10.2024] Eine Künstliche Intelligenz soll die Verkehrslasten auf Brücken erkennen. An der Nibelungenbrücke in Worms wird diese Technologie von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) erprobt. mehr...

In einem abgedunkelten Raum sitzt eine mutmaßlich weibliche Person mit einer OP-Maske vor einem Laptop, Gesicht, Hände und Oberkörper werden durch den Monitor angestrahlt.

Niedersachsen: KI-Chatbot entlastet das Landesgesundheitsamt

[07.10.2024] In Niedersachsen wurde ein KI-gestützter Chatbot für das Landesgesundheitsamt gelauncht. Dieser soll künftig einen Teil der Bevölkerungskommunikation übernehmen – insbesondere im Krisenfall. Ebenfalls neu entwickelte Dashboards können künftig schnell und übersichtlich Informationen zu einem etwaigen Infektionsgeschehen geben. mehr...

Blick in einen warm beleuchteten Raum mit Konferenztisch, an dem zahlreiche förmlich gekleidete Personen sitzen. Im Vordergrund ein Mann im Anzug, der freundlich in die Kamera sieht (Hessens Justizminister Christian Heinz).

E-Justiz: Länderarbeitsgruppe zu KI im Strafverfahren startet

[04.10.2024] Die Länderarbeitsgruppe „Künstliche Intelligenz im Strafverfahren“ ist erstmalig zusammengekommen. Vertreter fast aller Bundesländer sowie des Bundesministeriums der Justiz werden sich nun umfassend mit verschiedenen Aspekten des Einsatzes von KI in der Strafverfolgung befassen. mehr...

Coverabbildung der Broschüre "Generative KI"

Hessen: Leichter Zugang zum Thema KI

[16.09.2024] Seit der Veröffentlichung von ChatGPT hat sich der Bereich der generativen KI rasant weiterentwickelt und bietet zahlreiche potenzielle Anwendungsmöglichkeiten – auch in der Verwaltung. Das Land Hessen hat nun eine Broschüre veröffentlicht, die den Beschäftigten einen unkomplizierten Einstieg ins Thema bieten will. mehr...

init: Praxis-Guide für KI

[05.09.2024] Ein umfassender Leitfaden zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung wurde vom IT-Dienstleister init veröffentlicht. Das Whitepaper zeigt, wie vortrainierte KI-Modelle Verwaltungsprozesse beschleunigen können und bietet praktische Lösungen für Behörden. mehr...

Knieende person im Anschnitt zu sehen: eine Hand hält eine Blume, die andere Hand hält ein Smartphone darber.

Niedersachsen: KI hilft beim Artenschutz

[13.08.2024] In Niedersachsen startet ein Pilotprojekt zur Erfassung von Tier- und Pflanzenarten. Dabei werden KI-basierte Bestimmungs- und Melde-Apps auf ihre fachliche und technische Eignung für behördliche Bedarfe geprüft. Ziel ist es, eine breite Datengrundlage zu schaffen, die auch als Basis für ein landesweites Artenschutzprogramm dienen kann. mehr...

Illustration weitgehend in dunklen Blautönen, zeigt eine abstrahierte Platine

Niedersachsen: Ein Rahmen für den KI-Einsatz

[09.08.2024] Um Künstliche Intelligenz rechtskonform einzusetzen, müssen datenschutzrechtliche Grundfragen geklärt sein. Der niedersächsische Landesbeauftragte für den Datenschutz hat nun einen Expertenkreis einberufen, der dazu technische und rechtliche Gestaltungsvorschläge erarbeitet. Das Gremium startet mit Gesprächen zu KI-Trainingsdaten. mehr...

Junge Frau mit Aktenordnern im arm wiccht sich erschöpft die Stirn.

Bayern: KI für die Steuerverwaltung

[05.08.2024] Das bayerische Staatsministerium der Finanzen und die Technische Universität Nürnberg wollen zukünftig eng zusammenarbeiten, um Verwaltungsprozesse mithilfe von KI zu automatisieren und zu optimieren. Geplant ist auch, ein gemeinsames, sicheres Forschungslabor zu errichten. mehr...

Porträt einer freundlich blickenden Frau im weißen Sakko

Bayern/Nordrhein-Westfalen: Wie kann KI Gerichte entlasten?

[02.08.2024] Bayern und Nordrhein-Westfalen kooperieren in einem Forschungsprojekt, in dem ein generatives Sprachmodell speziell für die Justiz entwickelt und trainiert wird. Das Vorhaben will den Zugang zum Recht vereinfachen, die Entwicklung von Textanalyse-Komponenten in Fachanwendungen fördern und Gerichte entlasten – insbesondere in Massen- und Umfangsverfahren. mehr...

Symbolbild einer Platine in dunklen Farben, in der Mitte ein Chip mit der blau leuchtenden Aufschrift "Ai"

Brandenburg: KI-Tools für die Hochschulen

[31.07.2024] In Brandenburg soll die digitale Transformation an den Hochschulen einen deutlichen Schub erhalten: Das Wissenschaftsministerium unterstützt die Einführung und Nutzung von KI-Tools wie Chatbots oder individuelle Lernassistenten in diesem Jahr mit insgesamt 500.000 Euro. mehr...