HessenE-Akte bei der Staatsanwaltschaft

[11.03.2022] Mit der Pilotierung der E-Akte bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt ist jetzt der Startschuss für die elektronische Aktenführung bei den hessischen Staatsanwaltschaften gefallen.

Die Staatsanwaltschaft Darmstadt pilotiert seit gestern (10. März 2022) die elektronische Akte. In der ersten Phase der Pilotierung nutzt eine Abteilung für allgemeines Strafrecht die Software e²A, die in Phase zwei sukzessive in weiteren Abteilungen der Behörde ausgerollt wird. Wie das Justizministerium des Landes mitteilt, ist die Staatsanwaltschaft Darmstadt damit die erste hessische Staatsanwaltschaft, die mit der Umstellung auf eine vollständig digitale Aktenführung beginnt. Die Software e²A ermögliche von der Bearbeitung des Posteingangs bis zu Erstellung und Versand von Schriftstücken eine vollständig digitale Bearbeitung von Verfahren. Die E-Akte werde bereits beim Landgericht Limburg und dem Sozialgericht in Kassel (wir berichteten) pilotiert.
Justizministerin Eva Kühne-Hörmann sagte: „Die Pilotierung der E-Akte bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt ist der Startschuss für die elektronische Aktenführung bei den hessischen Staatsanwaltschaften. Die gesamte hessische Justiz wird von den Rückmeldungen der Nutzerinnen und Nutzer in Darmstadt profitieren. Keine Projektplanung kann die Erfahrungen aus der Praxis ersetzen. Den Bediensteten der Staatsanwaltschaft Darmstadt danke ich daher für das große Engagement und die Bereitschaft, die Digitalisierung in der hessischen Justiz voranzutreiben.“
Seit Anfang 2021 hatten die Teilnehmer der Pilotierung nach Angaben des Justizministeriums die Gelegenheit, in Workshops verschiedene Funktionen der Software aus ihrer jeweiligen beruflichen Sicht kennenzulernen und zu erproben. Die IT-Stelle der hessischen Justiz betreute diese Phase engmaschig und werde auch künftig, unter anderem im Rahmen einer wöchentlichen Sprechstunde bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt, mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.
Eva Kühne-Hörmann erläutert: „Das Vorantreiben der Digitalisierung ist eine der Kernaufgaben der Justiz für die nahe Zukunft aber gleichzeitig eine Mammutaufgabe. Justizleistungen müssen bürgerfreundlich und serviceorientiert angeboten werden, damit der Rechtsstaat für alle Bürgerinnen und Bürger gut zu erreichen ist. Die Umstellung auf die elektronische Akte stellt allerdings einen tiefgreifenden Eingriff in jahrzehntelang geübte Arbeitsweisen der Justiz dar. Die Digitalisierung birgt aber auch immense Chancen. Herauszustellen sind insbesondere Faktoren wie Effizienz, Verfügbarkeit sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Denken Sie nur an die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei geschlossener Schule oder Kita mit der elektronischen Akte von zu Hause aus arbeiten können, ohne täglich Aktenberge versetzen zu müssen.“





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: E-Justiz

Sachsen-Anhalt: Verwaltungsgericht Magdeburg pilotiert E-Akte

[10.04.2025] Spätestens ab dem 1. Januar 2026 sollen in Deutschland sämtliche Verfahrensakten bei Gerichten und Staatsanwaltschaften elektronisch geführt werden. Als erstes Gericht in Sachsen-Anhalt hat nun das Verwaltungsgericht Magdeburg probeweise den Echtbetrieb der E-Akte gestartet. mehr...

BMJ: Fluggastrechte einfacher einklagen

[31.03.2025] Im Rahmen des Projekts Zivilgerichtliches Online-Verfahren entwickeln und erproben das Bundesministerium der Justiz und der DigitalService einen Onlinedienst zur Durchsetzung von Fluggastrechten. Sieben Pilotgerichte unterstützen jetzt das Vorhaben mit fachlicher Expertise. mehr...

Sachsen: Erstes juristisches Staatsexamen wird elektronisch

[20.03.2025] Sämtliche juristische Staatsprüfungen können in Sachsen nun elektronisch am Laptop abgelegt werden. Dies soll nicht nur die Prüflinge entlasten, sondern auch dem Land einen Standortvorteil für die Nachwuchsgewinnung bringen. mehr...

Ein Mann und zwei Frauen in förmlicher, dunkler Kleidung stehen nebeneinander.

Digitale Rechtsantragstelle: Amtsgericht Hanau ist Pilotgericht für Hessen

[19.03.2025] Das Amtsgericht Hanau ist hessisches Pilotgericht für die Digitale Rechtsantragstelle – einem Vorhaben des Bundesministeriums der Justiz, das gemeinsam mit den Justizministerien der Partnerländer umgesetzt wird. mehr...

Start der Online-Rechtsantragsstelle in Bremerhaven.

Bremerhaven: Digitale Rechtsantragstelle gestartet

[13.03.2025] Bürger aus Bremerhaven müssen künftig nicht mehr nach Bremen reisen, um Anträge und Klagen an Fachgerichten einreichen zu können. Möglich macht das die neue Online-Rechtsantragstelle. mehr...

Digitale Justiz: Abschlussbericht „Zivilprozess der Zukunft“

[13.02.2025] Die Reformkommission „Zivilprozess der Zukunft“ hat ihren Abschlussbericht vorgelegt. Er enthält konkrete Empfehlungen zur Modernisierung des Zivilprozesses, insbesondere zur Digitalisierung. Die Justizministerkonferenz wird die Vorschläge beraten und über weitere Schritte entscheiden. mehr...

Hand arbeitet mit Cloud computing Diagramm

Niedersachsen: Beweismittel in der Cloud

[12.02.2025] Um die Arbeit von Polizei und Justiz zu erleichtern, sollen digitale Beweismittel in Niedersachsen künftig in einer zentralen Cloud vorgehalten werden. Bis Ende des Jahres will das Landeskriminalamt Niedersachsen erste Erkenntnisse zur geplanten Beweismittelcloud vorlegen. mehr...

BMJ: Zugang zum Recht wird digitaler

[28.01.2025] Das BMJ und der DigitalService des Bundes starten die nächste Phase ihrer „Zugang zum Recht“-Projekte. Mit neuen Onlinediensten wie Antragsassistenten und Informationsangeboten soll der Zugang zum Recht weiter erleichtert werden. mehr...

Vier Personen in Business-Kleidung posieren für ein Foto

Baden-Württemberg: Start der Digitalisierungsstrategie im Justizvollzug

[24.01.2025] In der Justizvollzugsanstalt Heilbronn startet die Pilotphase der elektronischen Verwaltungsakte, ein zentraler Baustein der Digitalisierungsstrategie für den Justizvollzug in Baden-Württemberg. Ziel ist es, Arbeitsprozesse zu modernisieren und die Effizienz standortübergreifend zu steigern. mehr...

Justizia-Skulptur aus Metall

Nordrhein-Westfalen: 200.000 Gerichtsentscheidungen online

[22.01.2025] Die Rechtsprechungsdatenbank NRWE hat eine Rekordmarke erreicht: Die Urteilssammlung enthält über 200.000 Gerichtsentscheidungen, die beispielsweise für die juristische Recherche zur Verfügung stehen. Kein anderes Bundesland bietet eine größere Sammlung frei zugänglicher Urteile im Internet. mehr...

Blick in einen modernen Gerichtssaal: Die Prozessbeteiligten schauen einen großen Bildschirm an, auf dem Dokumente gezeigt werden.

Hamburg: Endspurt für E-Akte in der Justiz

[20.01.2025] Immer mehr Beschäftigte der Hamburger Justiz arbeiten inzwischen mit der elektronischen Akte: Über 70 Prozent nutzen sie aktuell. Bei den ordentlichen und den Fachgerichten ist die Umstellung bereits abgeschlossen, Strafsachen sollen bis 2026 folgen. mehr...

Justizministerin Jacqueline Bernhardt spricht vor Referendarinnen und Referendaren im Goldenen Saal im Justizministerium, Aufnahme von hinten über das Publikum auf die Bühne.

Mecklenburg-Vorpommern: E-Akte auf der Zielgeraden

[16.01.2025] Mecklenburg-Vorpommern steht kurz vor einem flächendeckenden Einsatz der E-Akte in der Justiz: Bis Ende 2025 sollen alle Strafgerichte und Staatsanwaltschaften umgestellt sein. Auch die Ausbildung wird mit digitalen Projekten modernisiert, etwa durch E-Examen. mehr...

Wartezone eines Flughafens, eine Person schläft, eine döst, eine macht Yoga.

BMJ/Bitkom: Rechtsstreit per Mausklick

[13.01.2025] Mit der Digitalisierung der Justiz kann auch der Zugang zum Recht erleichtert werden – etwa durch zivilgerichtliche Onlineverfahren. Fluggast-Entschädigungen können bereits online geltend gemacht werden. Doch wie kommt dieser Service an? mehr...

Montage einer Roboterhand, die auf einem Computer-Keyboard eine Taste drückt.

Sachsen: RPA-Projekt der Justiz ausgezeichnet

[18.12.2024] Der Aktenroboter der Leitstelle für IT der sächsischen Justiz und der Firma Exelentic hat den Digital Justice Award 2024 erhalten. Die RPA-Software ermöglicht eine schnelle und fehlerfreie Datenmigration in IT-Systeme der Justiz. mehr...

Miniatur-Aktenordner liegen auf einer Laptop-Tastatur.

Niedersachsen: Verwaltungsgerichte nutzen Aktensystem e²A

[04.12.2024] In Niedersachsens Verwaltungsgerichten wird die Aktenführung künftig digital abgewickelt. Mit der Einführung des elektronischen Aktensystems e²A soll eine sichere und effektive Datenverarbeitung möglich sein, die auch ein flexibles Arbeiten erleichtert. mehr...