HessenDrei Jahre DSGVO in Deutschland
Vor fünf Jahren ist die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Kraft getreten, seit drei Jahren gilt sie in Deutschland. Nach den ersten drei Jahren praktischer Erfahrungen mit der Verordnung zieht der Hessische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Alexander Roßnagel, Bilanz. Den größten Erfolg der DSGVO sieht der Datenschutzbeauftragte darin, dass sie die Werte zum Ausdruck bringe, auf die sich die EU-Mitgliedstaaten für den Weg in die digitale Gesellschaft geeinigt hätten. Die Verordnung zeige damit einen dritten Weg der Digitalisierung – zwischen einer Kontrolle des Alltagslebens wie in China und der Datenausbeutung des kalifornischen Digitalkapitalismus. Viele andere Staaten gäben sich Datenschutzgesetze, die an der europäischen Datenschutz-Grundverordnung orientiert seien.
Aufmerksamkeit für den Datenschutz
Für den zunehmenden Umgang mit personenbezogenen Daten biete die DSGVO erstmals einheitliche Regelungen für den Datenschutz in der gesamten EU. So sei die Diskussion über Notwendigkeit und Inhalt des Datenschutzes gefördert und auch der Respekt vor den Grundrechten gestärkt worden. Insbesondere mit ihren am Wettbewerbsrecht orientierten Sanktionsdrohungen, aber auch mit ihrer Etablierung unabhängiger, starker Aufsichtsbehörden habe sie viel Aufmerksamkeit für den Datenschutz bewirkt. Trotz dieser Stärkung des Datenschutzes hätten sich anfängliche Befürchtungen vor einer unangemessenen Datenschutzbürokratie als „übertrieben“ erwiesen. Die Praxis habe gezeigt, dass die Umstellung auf die neue Datenschutzordnung am Ende gar nicht so aufwendig war wie vorausgesagt.
Zu viele Unschärfen
Drei Jahre Datenschutzpraxis ließen allerdings auch Schwachstellen der Datenschutz-Grundverordnung immer deutlicher werden, so Hessens Datenschutzbeauftragter. So habe die Verordnung nicht zu einer einheitlichen Datenschutzpraxis innerhalb der Europäischen Union geführt – die Abstraktheit vieler Regelungen ließe Raum für unterschiedliche Interpretationen, viele Öffnungsklauseln eröffnen Spielräume für divergierende Gesetze in den Mitgliedstaaten. Hinsichtlich der Abstimmung der unabhängigen Aufsichtsbehörden seien komplizierte Verfahren vorgesehen, die eine einheitliche Zielsetzung und einen Kulturwandel voraussetzen, der derzeit fehle. Zu den Herausforderungen modernster Informationstechniken wie Big Data, Internet der Dinge oder Künstlicher Intelligenz enthalte die DSGVO „überwiegend abstrakte, technik- und risikoneutrale Regelungen“, die in der Praxis nur schwer zu konkretisieren sind, so Roßnagel.
Lernen für künftige Digitalisierungsprojekte
Lücken, die das Recht lässt, würden vor allem von globalen Konzernen und anderen mächtigen Datenverarbeitern genutzt, um ihre Interessen – oft zulasten der betroffenen Personen – durchzusetzen. Defizite in der Gesetzgebung nachträglich auszugleichen, verursache sehr viel Arbeit für die Aufsichtsbehörden. Gremien auf EU-, Bundes- oder Landesebene könnten hier Rechtsklarheit schaffen – aber immer unter dem Risiko, dass Gerichte angerufen würden. Dies hätte oft durch wenige risikoorientierte Festlegungen des Unionsgesetzgebers vermieden werden können. Für künftige Digitalisierungsprojekte sollte die europäische und die deutsche Gesetzgebung aus den Erfahrungen mit der Datenschutz-Grundverordnung lernen.
OZG: Alle Meilensteine beim „Aufenthalt“ erreicht
[05.02.2025] Das maßgeblich vom Land Brandenburg vorangetriebene OZG-Projekt „Aufenthalt“ hat alle Vorgaben des OZG-Verwaltungsabkommens erfüllt. Inzwischen nutzen über 270 Ausländerbehörden die digitalen Dienste, weitere 170 befinden sich im Roll-out. Die Weiterentwicklung läuft kontinuierlich. mehr...
Estland: Verwaltung ist 100 Prozent digital
[31.01.2025] In Estland sind alle staatlichen Dienstleistungen online verfügbar. Selbst sensible Verfahren wie die Scheidung können digital abgewickelt werden – und werden gut angenommen. Mit einer Kampagne präsentiert das Land seine digitalen Fortschritte der internationalen Öffentlichkeit. mehr...
ZenDiS: Relaunch für openCode
[20.01.2025] Das Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS) hat die Open-Source-Plattform openCoDE umfassend überarbeitet. Mit dem Relaunch werden Projekte leichter auffindbar, Qualitätskriterien von Softwareprojekten direkt sichtbar, zudem ist die Plattform nun barrierefreier gestaltet. mehr...
BVA: Neue Lösung für Registrierung und Identitätsprüfung
[17.01.2025] Das Bundesverwaltungsamt stellt mit RegIWeb ein neues digitales Werkzeug zur Registrierung und Identitätsprüfung von Geflüchteten bereit. Die medienbruchfreie Erfassung biometrischer und biografischer Daten soll vor allem kleinen und mittleren Behörden effizientere Abläufe ermöglichen. mehr...
115: Behördennummer für Brandenburg
[14.01.2025] Brandenburg schließt sich dem 115-Verbund an: Die Behördennummer bietet über 2,5 Millionen Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen Zugang zu Verwaltungsinformationen – zunächst in der Basisversion. Ein Ausbau ist geplant. mehr...
EU: Milliarden für OZG-Meilenstein
[07.01.2025] Die EU-Kommission zahlt Deutschland Milliarden an Fördermitteln – unter anderem für eine erfolgreiche Etappe in der OZG-Umsetzung. Die Mittel, die Deutschland jetzt erhält, stammen aus einem Fond, den die Europäische Union anlässlich der Pandemie aufgelegt hatte. mehr...
Bayern: Digitaler Bauantrag auf dem Vormarsch
[07.01.2025] Immer mehr Bauaufsichtsbehörden in Bayern setzen auf den digitalen Bauantrag. Seit Januar 2025 bieten 13 weitere Behörden diesen Service an. Bauherren und Planer profitieren von schnelleren und einfacheren Verfahren. mehr...
In eigener Sache: Wir machen Winterpause
[23.12.2024] Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Aktuelle Meldungen gibt es hier wieder ab dem 6. Januar 2025. mehr...
Initiative D21: Vertiefte Zusammenarbeit mit FITKO
[16.12.2024] Die FITKO ist neues Fördermitglied der Initiative D21. Gemeinsam wollen die Organisationen die bürgerorientierte Verwaltungsdigitalisierung voranbringen. Die Kooperation soll technologische Innovationen und die föderale Umsetzung stärken. mehr...
GovTech Campus: Fabian Mehring neu im Präsidium
[13.12.2024] Der bayrische Staatsminister und Landes-CIO Fabian Mehring wurde in Berlin einstimmig in das neue Präsidium des GovTech Campus Deutschland gewählt. Gemeinsam mit Bund, Ländern und Kommunen will er den Ausbau digitaler Verwaltungsinnovationen steuern und dabei für mehr Tempo sorgen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Workout macht fit für BIM
[11.12.2024] Um die Kommunen des Landes fit zu machen für das digitale Bauen und Planen, hat das nordrhein-westfälische Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung die Schulungsreihe „Kommunal.BIMsprint NRW“ aufgesetzt. mehr...
Nachnutzung: Dienst „W@ffenrechtliche Erlaubnisse“ in der Fläche
[10.12.2024] Der Onlinedienst für waffenrechtliche Erlaubnisse ist bundesweit verfügbar: In 80 Waffenbehörden von elf Ländern beschleunigt er Antragsverfahren erheblich. Bayern und das Saarland koordinierten die Entwicklung, den Betrieb übernimmt die AKDB. Ein weiteres Land plant nun die Einführung. mehr...
Digitale Dachmarke: Kleine Elemente mit großer Wirkung
[06.12.2024] Die Digitale Dachmarke für Deutschland startet: Mit verschiedenen Elementen soll sie Einheitlichkeit und Vertrauen in föderalübergreifende Online-Angebote stärken. Erste Websites setzen die Kennzeichnungselemente bereits ein. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Zukunftspläne für den digitalen ÖGD
[04.12.2024] In Mecklenburg-Vorpommern wird der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) digitaler: Mit einer neuen Strategie und Bundesförderung hat das Land Fortschritte erzielt, darunter eine moderne IT-Infrastruktur und Vernetzung. Ziel ist ein effizienter, krisenfester ÖGD bis 2025. mehr...
Bitkom-Studie: Rechenzentrumsmarkt in Deutschland
[29.11.2024] Laut einer aktuellen Bitkom-Studie liegt Deutschland bei Rechenzentren zwar weiterhin in Europa vorn, doch beim globalen Markt verliert das Land an Boden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, fordert der Bitkom eine umfassende politische Unterstützung. mehr...