ThüringenDisy unterstützt im Polizeialltag
Die Datenanalyse-Software Cadenza unterstützt jetzt die Polizeiarbeit in Thüringen. Wie der Cadenza-Anbieter Disy Informationssysteme mitteilt, bildet sie die Basis des neuen Thüringer Recherche- und Lagedarstellungssystems (RLS TH). Nutzer können damit beispielsweise nachvollziehen, auf welchen Straßenabschnitten es vermehrt zu Verkehrsunfällen gekommen ist oder wo wie viele Drogendelikte zu verzeichnen waren. Die Daten zu diesen und weiteren polizeilich relevanten Vorgängen werden in einem Vorgangsbearbeitungssystem erfasst. Im Rahmen eines Gesamtprojekts zur Neuausrichtung der Organisation und Verfahrenslandschaft bei der Thüringer Polizei habe man entschieden, hierzu das Vorgangsbearbeitungssystem ComVor einzuführen. Für die Recherche, Darstellung und weiterführende Analyse der in ComVor und dem Einsatzleitsystem (ELS) erfassten Vorgänge, sei wiederum die Datenanalyse-Software Cadenza eingeführt worden. Cadenza sorgt laut Disy dafür, dass beispielsweise Vorgänge kartografisch dargestellt oder räumlich und zeitlich analysiert werden können. Die Software ersetze und erweitere die bisherigen Möglichkeiten der Rechercheanwendung (IGWeb) des Integrationsverfahrens Polizei (IGVP) und unterstütze die Polizei direkt bei der Erstellung des Lagebilds, bei der kollaborativen Ermittlung und der strategischen Analyse.
Großer Mehrwert für die Polizei
Wie Disy berichtet, ist das RLS TH Projekt im März 2018 gestartet. Auf Basis der thüringischen Anforderungen an die neue Recherche- und Lagedarstellung sei zunächst ein Prototyp erstellt worden. Dieser sei iterativ und nach einem agilen Vorgehensmodell zum finalen RLS TH angepasst worden. Mit Start des Live-Betriebs sollten direkt die polizeilichen Kernsysteme ComVor und ELS für Recherchen angebunden werden. Es mussten deshalb parallel zur Umsetzung des RLS TH die Datenflüsse nicht nur neu organisiert, sondern auch als ETL-Jobs mit der Software Talend sowie dem Spatial-ETL-Plugin von Disy umgesetzt werden. Nach einer kurzen Pilot- und Testphase sei das RLS TH mit Einbindung der Daten der Geodateninfrastruktur der Thüringer Polizei (GDI-THPol) im Juli 2019 in den Wirkbetrieb gegangen. „Mit der Umstellung auf den Wirkbetrieb haben wir einen zentralen Meilenstein erreicht und das System bietet einen großen Mehrwert für die Thüringer Polizei“, berichtet der fachliche Leiter des Projekts bei der Thüringer Polizei. „Wir können beispielsweise erstmals unsere Vorgangsdaten in der Karte recherchieren. Daneben ist es für uns erstmalig möglich, individuell benötigte Lagen abzubilden. Auch die Beantwortung parlamentarischer Anfragen ist jetzt schneller und komfortabler möglich, denn spezielle Fachanwendungen zum Markieren lagerelevanter Vorgänger und zur Erfassung von Memofeldern und Notizen unterstützen dabei. Und das alles erfolgt unter Berücksichtigung der Datenschutzvorgaben.“
Erweiterungen geplant
Sowohl das Basissystem Cadenza als auch die individuelle Konfiguration für die Thüringer Polizei werden laut Disy kontinuierlich weiterentwickelt, sodass auch nach der Betriebsaufnahme regelmäßig funktionale Anpassungen und Fortentwicklungen möglich sind. So seien beispielsweise die Integration neuer Cadenza-Funktionalitäten wie Dashboard, Routing und 2D-/3D-Zeitreihen geplant. Aber auch die Anbindung an die Geodateninfrastrukturen anderer Sicherheitsbehörden oder die Integration von Fach-IT-Systemen in das RLS TH sei jederzeit möglich.
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