BitkomDigitalprogramm führt aus der Krise
Der Digitalverband Bitkom schlägt ein 15-Milliarden-Euro-Digitalprogramm für den Weg aus der Corona-Krise vor. „Die Corona-Krise ist ein Digital Turning Point. Es darf kein Zurück in den Vorkrisenmodus geben. Es muss darum gehen, mit dem digitalen Vermächtnis der Krise das Neue Normal zu schaffen und das Land voranzubringen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Bei dem vorgeschlagenen Digitalpakt Deutschland handelt es sich laut Bitkom um ein Konjunkturpaket mit begleitenden regulatorischen Maßnahmen. Darin enthalten wären Digitalgutscheine für Unternehmen und Homeoffice-Boni für Arbeitnehmer. Es sieht außerdem eine Konzertierte Aktion Verwaltungsmodernisierung vor, die der Digitalisierung des öffentlichen Sektors einen echten Schub geben könnte. Denn laut Bitkom ist die öffentliche Verwaltung mit Blick auf die technische Ausstattung und die Digitalisierung von Prozessen in der Breite nicht ausreichend auf den Krisenmodus vorbereitet gewesen. Durch fehlende, veraltete oder ungenügende IT-Ausstattung waren beispielsweise Behörden nur eingeschränkt und teilweise gar nicht arbeitsfähig. Es müsse deshalb darauf hingewirkt werden, dass alle staatlichen Leistungen künftig schnell digital beantragt werden können. Eine flächendeckende Abschaffung der Schriftformerfordernisse sei notwendig, alle verwaltungsinternen und -übergreifenden Vorgänge sollten im Grundsatz digital bearbeitet werden können. Sichere digitale Kommunikations- und Signaturverfahren seien zu etablieren. Ergänzend sollte ein Förderprogramm für Kommunen und kommunale Unternehmen auch die Verwaltungsebene vor Ort in den Blick nehmen. Laut Bitkom sollten Bund und Länder für diese Konzertierte Aktion Verwaltungsmodernisierung kurzfristig gemeinsam 1,5 Milliarden Euro mobilisieren. Damit würden die zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) bereitgestellten 1,5 Milliarden Euro auf drei Milliarden Euro verdoppelt.
Digitaler Frühjahrsputz
Weiter schlägt der Bitkom eine Offensive Schultransformation vor, die den Digitalpakt Schule gezielt ergänzt. Es sollten beispielsweise pro Schüler kurzfristig zusätzliche 100 Euro für digitale Lehrinhalte, Lizenzen und Plattformen bereitgestellt werden. Auch brauche es ausgebildete IT-Fachkräfte in den Schulen. Für eine solche Offensive, die laut Bitkom in eine Langfristfinanzierung übergehen muss, sollten im ersten Schritt zwei Milliarden Euro bereitgestellt werden. Darüber hinaus spricht sich der Digitalverband für Schritte hin zum so genannten digitalen Kindergeld aus, die zusätzliche rund 300 Millionen Euro erforderlich machen.
Nicht zuletzt umfasst der vom Bitkom vorgeschlagene Digitalpakt einen Infrastruktur-Boost, der nachhaltig bessere Bedingungen für Deutschlands Netze schaffen und durch regulatorische Erleichterungen gezielt private Investitionen etwa für den Glasfaserausbau mobilisieren soll. Neben intelligenten Verkehrswegen nimmt der Infrastruktur-Boost auch Rechenzentren in den Blick. Sie sollten laut Bitkom von der Ökostrom-Umlage im Erneuerbare-Energien-Gesetz befreit werden und die Möglichkeit erhalten, Abwärme bevorzugt in die Fernwärmenetze einzuspeisen. Für die Investitionen für einen Infrastruktur-Boost setzt der die Digitalverband ein Volumen von 500 Millionen Euro an.
„Konjunkturspritzen können kurzfristig wichtige Impulse geben. Das allein aber reicht nicht“, merkt Bitkom-Präsident Berg an. „Es darf nicht nur darum gehen, irgendwie durch die Corona-Krise zu kommen. Jetzt müssen wir die Grundlagen für künftiges Wachstum legen. Dazu brauchen wir langfristig wirksame regulatorische Maßnahmen – eine Art digitaler Frühjahrsputz für mehr Innovationen“, sagt Berg. Handlungsbedarf sieht der Digitalverband beispielsweise auch im Bereich öffentlicher Aufträge: Das Vergabe- und Beschaffungswesen der öffentlichen Hand sollte angepasst und flexibilisiert werden, damit Aufträge künftig schneller und zudem auch an kleinere und jüngere Unternehmen vergeben werden können.
: Digitalisierung findet in der Fachlichkeit statt
[20.12.2024] Das BVA berichtet über die Rolle der Fachministerkonferenzen für die Registermodernisierung. In Erprobungsprojekten geht es auch darum, den Weg für die Anbindung der Fachverfahren an die Komponenten der Registermodernisierung zu ebnen. mehr...
Gesetzgebung: Migrationsverwaltung wird digitaler
[19.12.2024] Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf zur Digitalisierung der Migrationsverwaltung beschlossen. Geplant sind effizientere Abläufe durch verbesserten Datenaustausch, digitale Verfahren und eine zentrale Speicherung relevanter Informationen. mehr...
Brandenburg: Digitalisierung kommt voran
[18.12.2024] Brandenburg hat im Jahr 2024 deutliche Fortschritte bei der Verwaltungsdigitalisierung gemacht: Insgesamt sind jetzt 650 digitale Verwaltungsdienste verfügbar. Die vom Land federführend entwickelten Dienste im OZG-Themenfeld Ein- und Auswanderung finden weitere Verbreitung. mehr...
Thüringen: Steffen Schütz ist Minister für Digitales
[18.12.2024] Steffen Schütz wurde zum neuen Thüringer Minister für Digitales und Infrastruktur ernannt. Der Nachfolger von Susanna Karawanskij will die Digitalisierung vorantreiben, um die Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung des Freistaats zu stärken. mehr...
Digitalisierung: IT-Budgets zusammenziehen
[17.12.2024] Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen in der Freien Hansestadt Bremen, spricht über seine Vorschläge zur Registermodernisierung und fordert mehr Zentralisierung bei der Steuerung und Budgetierung von IT-Großprojekten. mehr...
CIO Bund: IT-Entscheidungen zentralisieren
[17.12.2024] Bundes-CIO Markus Richter fordert eine stärkere Zentralisierung der IT-Steuerung im Bund. Fehlende Entscheidungsbefugnisse und langwierige Prozesse behinderten die Digitalisierung der Verwaltung. Ein zentrales Gremium und Budget sollen Effizienz und Interoperabilität sichern. mehr...
Bitkom: Digitalministerium als Antreiber nötig
[16.12.2024] Der Bitkom kommentiert den Abschlussbericht zur Digitalstrategie und schließt sich dabei der Kritik des Beirats an. Die Digitalpolitik der Ampel sei Stückwerk geblieben. Für echten Fortschritt brauche es nun ein eigenständiges Digitalministerium mit klaren Kompetenzen und einem eigenen Budget. mehr...
Once Only: Staatsvertrag schafft vernetzte Verwaltung
[13.12.2024] Mit einem Staatsvertrag haben Bund und Länder die Grundlage für das National-Once-Only-Technical-System (NOOTS) geschaffen. NOOTS soll Verwaltungsdaten vernetzen – ein wichtiger Baustein, um Nachweise künftig nur einmal zu erbringen. mehr...
Bundestag: Open Source in der Verwaltung
[12.12.2024] In einer Anhörung des Bundestages zum Thema Open Source wurde das bisherige Engagement der Bundesregierung als unzureichend bewertet. Experten unterstrichen die Chancen von Open-Source-Software für digitale Souveränität, Innovation und Kostensenkung und forderten mehr gesetzliche Maßnahmen und Investitionen. mehr...
Berlin: Verwaltungsdigitalisierung für die Wirtschaft
[03.12.2024] Berlin will die Digitalisierung der Verwaltung gezielt auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausrichten. Mit dem Aktionskonzept 2024-2026 sollen digitale Behördendienste ausgebaut, Unternehmen durch DIWI entlastet und die Stadt als Innovationsstandort gestärkt werden. mehr...
NKR: Erstes Bund-Länder-Treffen zum Digitalcheck
[02.12.2024] Der Digitalcheck stößt zunehmend auch auf Interesse in den Bundesländern. Beim ersten Bund-Länder-Treffen in Berlin diskutierten die Teilnehmenden über rechtliche Verankerung, Anwendungsbereiche und weitere Pläne zur Umsetzung. mehr...
BMDV: Deutschland und Israel starten Digitaldialog
[29.11.2024] Deutschland und Israel verstärken die digitale Zusammenarbeit: Bundesdigitalminister Wissing und Botschafter Prosor haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Austausch in Bereichen wie KI, Quantencomputing und Start-up-Kooperationen zu intensivieren. mehr...
Schleswig-Holstein: Open-Source-Strategie veröffentlicht
[26.11.2024] Schleswig-Holstein hat seine Open-Innovation- und Open-Source-Strategie vorgestellt. Geplant sind unter anderem konkrete Schritte hin zum digital souveränen IT-Arbeitsplatz der Landesverwaltung und die Beteiligung an der Deutschen Verwaltungscloud. mehr...
Bayern: Neue Digitalisierungsinitiativen
[26.11.2024] Der bayerische Digitalminister Fabian Mehring stellte in München neue Initiativen zur Digitalisierung der Verwaltung vor. Außerdem forderte er ein eigenes Digitalministerium auf Bundesebene, um zentrale Vorhaben gezielt umzusetzen. mehr...
Berlin: Eckpunkte für Digitalcheck
[21.11.2024] Die Eckpunkte für die Einführung eines Digitalchecks hat der Berliner Senat beschlossen. Der Geschäftsbereich der Chief Digital Officer soll jetzt ein Konzept inklusive eines vorgeschalteten Pilotvorhabens erarbeiten. mehr...