eGovernment Benchmark 2023Digitalisierung überbrückt keine Grenzen

[05.10.2023] Wie bürgernah sind die europäischen E-Government-Dienste? Der eGovernment Benchmark Report der EU-Kommission zeigt, dass 93 Prozent der Behördenportale in Europa inzwischen mobilfreundlich sind. Barrierefreiheit und die internationale Nutzung bleiben Herausforderungen.

Mehr als acht von zehn Behördendienste sind in Europa im Durchschnitt online verfügbar. Nutzer, die aus dem Ausland auf einen Dienst zugreifen wollen, stoßen jedoch immer noch auf zahlreiche Hürden. Das zeigt die 20. Ausgabe des eGovernment Benchmark Reports der Europäischen Kommission. Demnach bieten im europäischen Vergleich Malta und Estland die Leistungsangebote mit der höchsten Nutzerfreundlichkeit und Transparenz sowie mit der fortschrittlichsten Technologie und stärksten internationalen Ausrichtung.
Im Vergleich zum letztjährigen Benchmark verzeichnen laut Capgemini einige Länder eine bemerkenswerte Steigerung ihrer E-Government-Reife, darunter die Türkei mit einem Zuwachs von 10 Punkten sowie Griechenland und Serbien mit einem Zuwachs von jeweils 8 Punkten. Auch Deutschland hat sich verbessert.
Für den eGovernment Benchmark-Report werden jährlich mehr als 15.000 Behördenportale analysiert; die Untersuchung wird vom Beratungsunternehmen Capgemini geleitet und gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut IDC und der Technischen Hochschule Politecnico di Milano durchgeführt.

Manche Nutzer bleiben benachteiligt

Digitale Behördendienste ermöglichen es den Nutzerinnen und Nutzern in Europa, Anfragen über nationale Grenzen hinweg zu stellen. Dem Report zufolge sind jedoch weniger als die Hälfte (49 Prozent) der untersuchten Leistungen für ausländische Nutzer verfügbar, deutlich weniger als für die jeweiligen Staatsbürger. Ein Grund dafür ist unter anderem, dass viele Web-Seiten nur in der jeweiligen Landessprache verfügbar sind. Zudem fehlen elektronische Identifizierungsmöglichkeiten: Nur 25 Prozent der Internet-Seiten ermöglichen eine grenzüberschreitende Authentifizierung mit eID. Allerdings waren im Jahr 2022 lediglich 46 Prozent der Dienste für grenzüberschreitende Nutzer verfügbar. Das zeige, dass Behörden auf dem Weg sind, diese Lücke zu schließen, so Capgemini.
Hinsichtlich der Nutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit bestehen ebenfalls noch Lücken: Die Mehrheit (82 Prozent) der Behördenportale verstoße gegen ein oder mehrere Kriterien der Web Content Accessibility Guidelines und erfülle damit nicht die Anforderungen an Barrierefreiheit, heißt es in der Pressemeldung von Capgemini.

Interoperabilität als Schlüssel

Sichere und transparente Angebote gelten als Grundpfeiler für Vertrauen in E-Government. Bei 70 Prozent der untersuchten Dienste können sich Nutzer mit ihrer nationalen eID identifizieren. Fast ebenso häufig (68 Prozent) bieten Behörden an, Formulare automatisch mit vorhandenen Informationen vorauszufüllen. Acht von zehn Diensten benachrichtigen den Nutzer, wenn ein Schritt im Prozess der Leistungserbringung erfolgreich abgeschlossen wurde. Allerdings teilt weniger als die Hälfte (46 Prozent) der Dienste mit, wie lange der Prozess dauern wird. Die mobile Nutzbarkeit steigt – mit Einschränkungen. Zwar sind 94 Prozent aller Behördenportale für mobile Endgeräte optimiert. Allerdings können nur 63 Prozent der angefragten Leistungen auf Smartphones abgeschlossen werden, oft sei die eID-Authentifizierung mobil nicht möglich.
Leistungsangebote, die auf Ebene der Kommunen erbracht werden, sind bisher noch nicht so ausgereift wie zentrale Angebote. Als Grund nennt Capgemini, dass lokale und regionale Behörden nicht über die notwendige technische Infrastruktur verfügen. Hier könne Interoperabilität der Schlüssel sein: Indem architektonische Bausteine wie die eID und eSignatur einfach in Behördenportale integriert werden, könnten Dienste in ganz Europa – unabhängig von Land und Anbieter – ähnlicher werden. Durch die Verbesserung der Interoperabilität und die Einführung des Single Digital Gateways könne Europa digitale Verwaltungen verbinden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: CMS | Portale
Blick von der Seite auf einen Schreibtisch mit zwei geöffneten Laptops, Arbeitsunterlagen und Personen im Anschnitt.

eGov-Campus: Online-Campus wächst weiter

[24.05.2024] Im Herbst 2020 ist der eGov-Campus als (Weiter-)Bildungsplattform mit Online-Kursen zur Verwaltungsdigitalisierung gestartet. Die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer hat den Auftrag zur Weiterentwicklung. Dort hält heute seine Hendrik Scholta seine Antrittsvorlesung. mehr...

Das Bild zeigt NRW-Integrationsministerin Josefine Paul.

Nordrhein-Westfalen: Neustart für das Portal Integrationsmonitoring

[14.05.2024] Das überarbeitete Datenportal des Landes Nordrhein-Westfalen zum Thema Integration bietet eine verbesserte grafische Darstellung der Daten und ein interaktives Nutzererlebnis. mehr...

Bayern: EFRE Bavaria modernisiert

[30.04.2024] Mithilfe von cit intelliForm modernisiert der Freistaat Bayern seine Plattform für EFRE-Förderungen und erleichtert so die Kommunikation und den Datenaustausch zwischen Fördermittelempfangenden und bewilligender Stelle. Die Anbindung an das Unternehmenskonto vereinfacht die Authentifizierung und macht eine Unterschrift obsolet. 
 mehr...

Das Bild zeigt einen Screenshot der Registerlandkarte.

Registermodernisierung: Durch Register navigieren

[29.04.2024] Das Bundesverwaltungsamt hat die erste Version einer Registerlandkarte veröffentlicht. Die Online-Plattform ist ein wichtiger Baustein der Registermodernisierung und der Umsetzung des Once-Only-Prinzips. mehr...

Rheinland-Pfalz: Portal für Ehrenamtliche renoviert

[24.04.2024] Das Ehrenamtsportal der Landesregierung Rheinland-Pfalz präsentiert sich nach einem umfassenden Relaunch in neuem Design und mit verbesserten Funktionen. mehr...

Linie6Plus: NRW tritt bei

[23.04.2024] Das Land Nordrhein-Westfalen ist dem technischen Entwicklerverbund Linie6Plus beigetreten. Ziel der „Infodienste Linie6Plus“ ist es, alle Leistungen der öffentlichen Verwaltung vernetzt und über ein einziges Portal deutschlandweit auffindbar zu machen. mehr...

Screenshot von SBN.IngA.

Niedersachsen: Online-Portal für Bau-Management

[19.04.2024] Per Online-Portal will das Staatliche Baumanagement Niedersachsen (SBN) die Auftragsvergabe vereinfachen und beschleunigen. Architektur- und Ingenieurbüros müssen Angaben zur Eignung und ihren Leistungen hier nur noch einmal einpflegen. Die Daten stehen dann landesweit allen Dienststellen des SBN zur Verfügung. mehr...

Eine Hand bedient die Tastatur eines aufgeklappten Laptops, der auf einem Tisch steht.

Deutsche Akkreditierungsstelle: DAkkS-PORT geht online

[18.04.2024] Mit einem neuen Online-Portal bereitet die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) ihre digitale Transformation vor. In der ersten Ausbaustufe können Konformitätsbewertungsstellen ihre Anträge online stellen. Perspektivisch will die DAkkS hier ihre administrativen Dienstleistungen in digitaler Form anbieten. mehr...

IT-Planungsrat: Meilenstein für EfA-Marktplatz

[16.04.2024] Über den Marktplatz für EfA-Leistungen können digitale Verwaltungsservices auf Grundlage standardisierter Verträge eingestellt und bestellt werden. Als Projekt des IT-Planungsrats haben die FITKO und govdigital den Marktplatz gemeinsam entwickelt – nun wurde er in das Portfolio des IT-Planungsrats aufgenommen. mehr...

Blick in ein kleines Hafenbecken, im Vordergrund liegen mehrere kleinere Schiffe mit der Aufschrift "Hamburg".

Bremen/Hamburg: Elektronischer Abruf für Schiffsregister

[11.04.2024] Eine gemeinsame Bundesratsinitiative aus Hamburg und Bremen will dafür sorgen, dass digitale Schiffsregister noch nutzerfreundlicher werden können. Die Bundesratsinitiative beider Länder soll dazu führen, dass Schiffsregisterblätter künftig elektronisch abgerufen werden dürfen. mehr...

Screenshot des Umweltportals Sachsen-Anhalt.

Sachsen-Anhalt: Umweltportal in neuem Look

[09.04.2024] Mit neuen Services, einem anderen Aussehen und optimierten Seiten zeigt sich das Umweltportal des Landes Sachsen-Anhalt im Internet. Verbessert wurde beispielsweise die Barrierefreiheit. Auch sind nun amtliche Karten des Bundesamts für Kartographie und Geodäsie (BKG) eingebunden. mehr...

Screenshot der Website des LfDI RLP

Rheinland-Pfalz: Neuer Online-Auftritt des LfDI

[03.04.2024] Die Website des Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz wurde einem grundlegenden Relaunch unterzogen. Die umfassenden Informationen sind nun leichter zugänglich, ebenso wie die Meldeformulare für Datenpannen und Beschwerden. mehr...

Fahrgastrechte: Automatisiertes Beschwerdeverfahren

[06.03.2024] Als Ende-zu-Ende-digitalisierten Prozess haben das Bundesportal und das Eisenbahn-Bundesamt das Verfahren für Fahrgastbeschwerden umgesetzt. Zum Einsatz kommt eine vollautomatisierte Maschine-zu-Maschine-Schnittstelle, die eine medienbruchfreie, effiziente Bearbeitung von Beschwerden ermöglicht. mehr...

Das Bild ist das Keyvisual des Sicherheitsportals des Landes Hessen. Darauf ist zu lesen: Sicherheitsportal Hessen - Gemeinsam sicher in Hessen.

Hessen: Sicherheitsportal wird ausgebaut

[12.02.2024] Das Sicherheitsportal Hessen vereint verschiedene Online-Meldestellen unter einem virtuellen Dach: einen landesweiter Mängel- und Angstraummelder, die Online-Wache und die Meldestelle HessenGegenHetze. Das Angebot wird rege genutzt und soll erweitert werden. mehr...

Fidschileguan

Baden-Württemberg/Rheinland-Pfalz: Online-Meldeportal zum Artenschutz

[07.02.2024] In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz werden Haltung und Verkauf von geschützten Arten jetzt online erfasst. Das soll die Übermittlung meldepflichtiger Informationen an die Behörden erleichtern und Bürger von Bürokratie entlasten. mehr...