StudieDigitalisierung der Landesverwaltungen

[02.12.2019] Weiteren Handlungsbedarf bei der Digitalisierung der Landesverwaltungen belegt eine neue Untersuchung. Bei fast der Hälfte der befragten Verwaltungen liegt der Digitalisierungsgrad der Dienstleistungen bei nur 20 Prozent.
Welche Themen haben bei Digitalisierungsvorhaben in Landesverwaltungen Priorität?

Welche Themen haben bei Digitalisierungsvorhaben in Landesverwaltungen Priorität?

(Bildquelle: CGI, AIOS, BearingPoint, Cassini, GBTEC, PwC)

Die aktuelle Studie „Digitalisierung der Landesverwaltungen in Deutschland: Erfahrungen und Herausforderungen“, die gemeinsam von CGI, AIOS, BearingPoint, Cassini, GBTEC und PwC durchgeführt wurde, zeichnet ein detailliertes Bild über den Stand der digitalen Transformation. Für die Studie wurden laut einer Pressemeldung von CGI Vertreter aus elf Bundesländern befragt, die in leitender Funktion tätig sind und die strategische Ausrichtung der Verwaltungsdigitalisierung maßgeblich mitbestimmen.
Eine wichtige Basis für die Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen sind die systematische Analyse, Dokumentation, Optimierung und Steuerung im Rahmen eines Geschäftsprozess-Managements. Die Studie zeigt laut CGI, dass diesbezüglich noch Handlungsbedarf besteht. So habe fast die Hälfte der Befragten die Geschäftsprozesse nicht oder nur teilweise dokumentiert und nur 14 Prozent hätten interne Geschäftsprozesse digitalisiert. Dieser niedrige digitale Reifegrad finde seine Entsprechung im Stand der Digitalisierung der behördlichen Leistungserbringung.

Drei zentrale Hindernisse

Wie CGI weiter mitteilt, ergibt sich im Themenfeld Ziele auf die Frage nach den wichtigsten Treibern von Digitalisierungsvorhaben auf einer Skala von 0 (weniger wichtig) bis 5 (sehr wichtig) folgendes Ranking: fachliche und organisatorische Notwendigkeit (4,0), gesellschaftliche Aspekte (3,5), wirtschaftliche Aspekte (3,2) und technologische Bedarfe (3,0). Bei der Bewertung der Priorität von Themen bei Digitalisierungsvorhaben nennen die Befragten vor allem Servicegedanke und Kundenfokussierung (4,1), Mitarbeiterzufriedenheit (3,8), verstärkte Fort- und Weiterbildung (3,8), moderne IT-Ausstattung (3,8) und Wirtschaftlichkeit (3,4). Die Ergebnisse zeigen, dass die Digitalisierungsbestrebungen weniger einen technischen als vielmehr einen fachlichen Fokus haben und vor allem der Verbesserung der Services und der staatlichen Leistungserbringung dienen sollen. Als zentrale Hindernisse für die Digitalisierung identifizieren die Befragten hauptsächlich drei Punkte: fehlende Ressourcen, beeinträchtigte Flexibilität durch starre organisatorische Strukturen und rechtliche Vorgaben sowie heterogene IT-Landschaften.

Digitalisierung durch Gesetze initiiert

Auch bei der Steuerung der Digitalisierung nimmt die Priorisierung nach Angaben von CGI eine zentrale Rolle ein. Hier zeige die Untersuchung deutlich, dass viele Vorhaben durch gesetzliche Regelungen initiiert werden; dazu zählen das Onlinezugangsgesetz (OZG), E-Government-Gesetze sowie Fachgesetze. Die Studie hält fest: „Da hier die Umsetzungsspielräume für die Verwaltung sehr eng sind, wird die gesetzliche Notwendigkeit von vielen Befragten als oberstes Kriterium für die Priorisierung von Vorhaben genannt.“
„Aufgrund gesetzlicher Vorgaben wird an der stärkeren Digitalisierung der Verwaltung kein Weg vorbeiführen. Das zentrale Ziel muss dabei sein, Verwaltungsverfahren bürgerfreundlicher zu gestalten, sowohl im Hinblick auf eine Steigerung der Bürger- als auch der Mitarbeiterzufriedenheit. Bürger wie auch Mitarbeiter wollen das gleiche Erlebnis bei Verwaltungsvorgängen wie sie es auch bei anderen Tätigkeiten im Netz haben“, erklärt Thorsten Gorchs, Director Consulting Services, Head of Public Sector Consulting Services Germany bei CGI. „Darüber hinaus geht es natürlich auch um die Beschleunigung der Verwaltungsvorgänge unter Berücksichtigung erhöhter Sicherheitsanforderungen, letztlich also um eine erhöhte Wirtschaftlichkeit.“





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Blick auf das Hamburger Rathaus

IT-Planungsrat: Neuer Bericht zur Datennutzung

[19.02.2025] Beim Jahresauftakttreffen des IT-Planungsrats zum Schwerpunktthema Datennutzung diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Bund, Ländern und Kommunen aktuelle Fortschritte und kommende Projekte. Der jetzt vorliegende Jahresbericht bietet dazu einen detaillierten Überblick. mehr...

Ein unscharf dargestellter Mann mit weißem Hemd und grünlicher Krawatte hält zwei Karten vor sich. Auf der linken steht das Wort Procurement, auf der rechten eine symbolische Illustration für "Beschaffung".

OSBA: Beschaffung von Open Source Software

[14.02.2025] Bei öffentlichen Ausschreibungen zählt meist der niedrigste Preis. Im Fall von Open Source Software ist dies oftmals zum Schaden des Auftraggebers: Sicherheits- und Wartungsprobleme drohen, wenn Anbieter zu knapp kalkulieren. Die OSBA hat ein Paper zur nachhaltig erfolgreichen Beschaffung veröffentlicht. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ideen für digitale Verwaltung gesucht

[12.02.2025] Das Land Sachsen-Anhalt sucht erneut innovative Ideen für die digitale Verwaltung. Gefragt sind digitale Konzepte und Modelle für die vielfältigen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung. Bewerbungen sind bis 14. März möglich. mehr...

Bayern: Hardware für den Freistaat

[10.02.2025] Bayern investiert über 40 Millionen Euro in moderne IT-Ausstattung für die Verwaltung. Rund 80.000 energieeffiziente Geräte sollen Arbeitsplätze in staatlichen Einrichtungen nachhaltig zukunftsfähig machen. Die Auswahl der Anbieter erfolgte nach strengen Umwelt- und Nachhaltigkeitskriterien. mehr...

OZG: Alle Meilensteine beim „Aufenthalt“ erreicht

[05.02.2025] Das maßgeblich vom Land Brandenburg vorangetriebene OZG-Projekt „Aufenthalt“ hat alle Vorgaben des OZG-Verwaltungsabkommens erfüllt. Inzwischen nutzen über 270 Ausländerbehörden die digitalen Dienste, weitere 170 befinden sich im Roll-out. Die Weiterentwicklung läuft kontinuierlich. mehr...

Estland: Verwaltung ist 100 Prozent digital

[31.01.2025] In Estland sind alle staatlichen Dienstleistungen online verfügbar. Selbst sensible Verfahren wie die Scheidung können digital abgewickelt werden – und werden gut angenommen. Mit einer Kampagne präsentiert das Land seine digitalen Fortschritte der internationalen Öffentlichkeit. mehr...

Screenshot openCode: Vornehmlich blau gestaltete Seite mit einem aufgeklapptem Navigationspunkt

ZenDiS: Relaunch für openCode

[20.01.2025] Das Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS) hat die Open-Source-Plattform openCoDE umfassend überarbeitet. Mit dem Relaunch werden Projekte leichter auffindbar, Qualitätskriterien von Softwareprojekten direkt sichtbar, zudem ist die Plattform nun barrierefreier gestaltet. mehr...

BVA: Neue Lösung für Registrierung und Identitätsprüfung

[17.01.2025] Das Bundesverwaltungsamt stellt mit RegIWeb ein neues digitales Werkzeug zur Registrierung und Identitätsprüfung von Geflüchteten bereit. Die medienbruchfreie Erfassung biometrischer und biografischer Daten soll vor allem kleinen und mittleren Behörden effizientere Abläufe ermöglichen. mehr...

115: Behördennummer für Brandenburg

[14.01.2025] Brandenburg schließt sich dem 115-Verbund an: Die Behördennummer bietet über 2,5 Millionen Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen Zugang zu Verwaltungsinformationen – zunächst in der Basisversion. Ein Ausbau ist geplant. mehr...

Eine Reihe von Flaggenmasten mit EU-Flaggen vor einer modernen Fassade.

EU: Milliarden für OZG-Meilenstein

[07.01.2025] Die EU-Kommission zahlt Deutschland Milliarden an Fördermitteln – unter anderem für eine erfolgreiche Etappe in der OZG-Umsetzung. Die Mittel, die Deutschland jetzt erhält, stammen aus einem Fond, den die Europäische Union anlässlich der Pandemie aufgelegt hatte. mehr...

Das Bild ist ein Screenshot einer Info-Seite zum digitalen Bauantrag Bayern.

Bayern: Digitaler Bauantrag auf dem Vormarsch

[07.01.2025] Immer mehr Bauaufsichtsbehörden in Bayern setzen auf den digitalen Bauantrag. Seit Januar 2025 bieten 13 weitere Behörden diesen Service an. Bauherren und Planer profitieren von schnelleren und einfacheren Verfahren. mehr...

Winterliche Landschaft in Nordschweden

In eigener Sache: Wir machen Winterpause

[23.12.2024] Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. Aktuelle Meldungen gibt es hier wieder ab dem 6. Januar 2025. mehr...

Ein bärtiger Mann im blauen Anzug mit Mikro auf einer Bühne, hinter ihm die Schrift "eGovernment Monitor".

Initiative D21: Vertiefte Zusammenarbeit mit FITKO

[16.12.2024] Die FITKO ist neues Fördermitglied der Initiative D21. Gemeinsam wollen die Organisationen die bürgerorientierte Verwaltungsdigitalisierung voranbringen. Die Kooperation soll technologische Innovationen und die föderale Umsetzung stärken. mehr...

Das Bild zeigt Bayerns Digitalminister Fabian Mehring.

GovTech Campus: Fabian Mehring neu im Präsidium

[13.12.2024] Der bayrische Staatsminister und Landes-CIO Fabian Mehring wurde in Berlin einstimmig in das neue Präsidium des GovTech Campus Deutschland gewählt. Gemeinsam mit Bund, Ländern und Kommunen will er den Ausbau digitaler Verwaltungsinnovationen steuern und dabei für mehr Tempo sorgen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Workout macht fit für BIM

[11.12.2024] Um die Kommunen des Landes fit zu machen für das digitale Bauen und Planen, hat das nordrhein-westfälische Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung die Schulungsreihe „Kommunal.BIMsprint NRW“ aufgesetzt. mehr...