SachsenDigitalisierung der Hochschulen kommt voran

[19.11.2024] Vor einem Jahr wurde die gemeinsame Digitalstrategie des Sächsischen Wissenschaftsministeriums und der Landesrektorenkonferenz Sachsen für den Hochschulbereich verabschiedet. Nun zieht das Ministerium eine Zwischenbilanz, um Fortschritte in der Digitalisierung von Lehre, Forschung und Verwaltung zu bewerten.
Außenansicht Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus Sachsen

Das Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus zieht eine Zwischenbilanz zur Digitalisierung sächsischer Hochschulen.

(Bildquelle: SMTK)

Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und die Landesrektorenkonferenz Sachsen (LRK) haben eine gemeinsame Dachstrategie zur „Digitalen Transformation im Hochschulbereich“ entwickelt. Ein Jahr nach Verabschiedung der Strategie zieht Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow Zwischenbilanz: „Unsere Hochschulen stehen vor der Herausforderung, in Lehre, Forschung und Verwaltung durch Digitalisierung effizienter und sicherer zu werden. Erfolgreiche Digitalisierung ist der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit.“ Die ersten Schritte seien gemacht, viele Grundsteine gelegt, so Gemkow.

Auch der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz Sachsen, Klaus-Dieter Barbknecht, betont die Bedeutung der Strategie: „Die digitale Transformation ist eine Chance, die wir gemeinsam ergreifen müssen. Unsere Dachstrategie liefert die notwendigen Grundlagen, und erste Erfolge sind sichtbar.“ Doch für die Umsetzung der Ziele seien ausreichende finanzielle Mittel erforderlich. Barbknecht appelliert daher an die Politik, die Hochschulen auch in der nächsten Legislaturperiode tatkräftig zu unterstützen.

Fortschritte in der Verwaltungsdigitalisierung

Wie das Wissenschaftsministerium Sachsen berichtet, haben inzwischen dreizehn sächsische Hochschulen das „Kompetenzzentrum Sächsischer Hochschulen – Digitale Transformation der administrativen Prozesse“ (KSH-DTAP) gegründet. Ziel ist die Digitalisierung interner Prozesse, um Verwaltungsaufwände zu reduzieren. Das KSH-DTAP soll Dienstleistungen wie Campusmanagement, ERP, Dokumentenmanagement und Business Intelligence bereitstellen. Geplant ist auch eine Fortbildungsplattform, die den Hochschulverwaltungen Schulungen zu digitalen Kompetenzen bieten soll.

Das Wissenschaftsministerium Sachsen fördert zudem Projekte für einen vollständig digitalen Datenaustausch zwischen Studierenden und Hochschulen. Maßnahmen zur Anpassung an neue EU- und Bundesvorgaben, wie die Einführung der BundID, sind bereits in Arbeit. Die sächsischen Hochschulen arbeiten zudem intensiv an der Weiterentwicklung digitaler Lehrformate. Der Arbeitskreis E-Learning und die Hochschuldidaktik Sachsen entwickeln innovative Konzepte, etwa zu Learning Analytics, um den Lehrbetrieb flexibler und individueller zu gestalten. Workshops, Podcasts und Barcamps vermitteln Lehrkräften praxisnahes Wissen zu Themen wie Künstliche Intelligenz.

Leistungsfähige Netze und Cybersicherheit

Leistungsstarke Datennetze sind eine Voraussetzung für datenintensive Forschung und auch für E-Learning. Eine Analyse der sächsischen Hochschulnetze hat die Grundlage für Investitionen geschaffen, die in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes (DFN) die Netzleistung um das 2,6-fache steigern sollen. Gleichzeitig sind vertragliche Vereinbarungen mit Netzbetreibern nötig, um eine nachhaltige Infrastruktur zu sichern.

Angesichts zunehmender Bedrohungen ist Cybersicherheit ein weiteres zentrales Thema. Das Wissenschaftsministerium Sachsen hat ein Konzept zur Informationssicherheit erarbeitet, das personelle und technische Maßnahmen umfasst. Alle Hochschulen haben bereits erste Sicherheitsmaßnahmen beschlossen. Dazu gehören IT-Notfallpläne und Risikoanalysen für bestehende Systeme. Für 2024 sind Investitionen in Höhe von 1,5 Millionen Euro vorgesehen, um Schwachstellen zu beheben und die Sicherheitsinfrastruktur zu stärken.



Stichwörter: Hochschul-IT, Sachsen


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