E-Government-Wettbewerb 2024Digitale Vorreiter ausgezeichnet
Die Gewinner des diesjährigen E-Government-Wettbewerbs stehen fest. In einer feierlichen Preisverleihung im Rahmen des 29. Ministerialkongresses in Berlin prämierten BearingPoint und Cisco die vielversprechendsten Projekte in fünf Kategorien. In die Finalrunde geschafft hatten es laut BearingPoint 19 Behörden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ausgezeichnet wurden digitale Lösungen, die in Bereichen wie KI, moderne Infrastruktur, neu gedachte Ende-zu-Ende-Prozesse, Organisations- und Veränderungsmanagement sowie Nachhaltigkeit Maßstäbe setzen. „Die ausgezeichneten Projekte zeigen, dass die Digitalisierung bei den derzeitig größten gesellschaftlichen Herausforderungen angekommen ist. Dazu gehören Migration, Integration, Fachkräftemangel, ökologischer Wandel und Digitale Transformation der Gesellschaft. Diese wegweisenden Projekte bieten wertvolle Orientierung, und wir ermutigen Behörden, vergleichbare Vorhaben anzugehen“, sagte Jon Abele, Leiter Public Services und Mitglied der Geschäftsführung bei BearingPoint.
Effektive digitale Abläufe
In der ersten Kategorie – Digitalisierungsschub durch KI und moderne Infrastruktur – belegte die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV Bund) beziehungsweise deren Stabsstelle Digitalstrategie und Digitale Transformation den ersten Platz mit ihrem Projekt KIRA (kurz für: Künstliche Intelligenz für Risikoorientierte Arbeitgeberprüfungen). KIRA kategorisiert KI-gestützt Prüfungen durch die DRV bei Arbeitgebern hinsichtlich Meldepflichten und geleisteten Gesamtsozialversicherungsbeiträgen. Dies bietet die Grundlage für Teilautomatisierung, Entscheidungsunterstützung und für die organisatorische Ausrichtung auf gleichartige Fälle. Dadurch sorgt KIRA für erhebliche Effizienzgewinne, zudem nutzt die DRV die Erfahrungen für ein Organisationslernen im Umgang mit KI. KIRA lag außerdem auch beim Publikumsvoting an der Spitze.
In der zweiten Kategorie – Verwaltungsprozesse von Anfang bis Ende (E2E) neu gedacht – ging der erste Preis in die Schweiz. Mit dem Projekt CURIAplus schaffen die Parlamentsdienste des eidgenössischen Parlaments die Basis für moderne, digitale parlamentarische Abläufe im Schweizer Bundeshaus. Mit seinem modularen Ansatz, der spezialisierte Fachanwendungen und CMS-Seiten integriert, setze das Projekt Maßstäbe bei der Komplexitätsreduktion, so die Begründung der Jury. Eine hohe Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit wurde unter anderem durch die enge Zusammenarbeit mit Endnutzern erreicht.
Organisations- und Veränderungsmanagement
In der Kategorie 3 – Verwaltungstransformation durch Organisations- und Veränderungsmanagement – wurden zwei erste Plätze vergeben. Prämiert wurde das Wiener Bundesministerium für Finanzen für seine Digitale Kompetenzoffensive (DKO). In deren Rahmen arbeiten Bund, Länder und Gemeinden eng zusammen, um in der Verwaltung digitale Kompetenzen zu stärken. Um Hürden in der Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern zu überwinden, gibt es einen bundesweiten Dialogprozess sowie Digitaldolmetscher bei den Gemeinden. Die DKO gehört zur nationalen Umsetzung der Digitalen Dekade der EU und kann mit ihrem ganzheitlichen Ansatz auch Wegweiser für andere europäische Staaten sein.
Außerdem ausgezeichnet wurde die in Berlin ansässige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben für das Projekt „Transformation der BImA durch eine umfassende Prozessdigitalisierung am Beispiel der elektronischen Aktenverarbeitung und der Schaffung einer modernen Arbeitsumgebung“. Damit verfolge die Behörde einen ganzheitlichen Modernisierungsansatz, der beispielgebend für viele weitere Verwaltungsaufgaben ist, so die Jury. Die E-Akte bildet einen Kern der Information für die Archivierung, aber auch für weitreichende zusätzliche Prozesse. Eine moderne Arbeitsumgebung ermöglicht diese Mehrfachnutzung der Datenbestände in den E-Akte. Damit werde die Leistungsfähigkeit der Verwaltung enorm gesteigert und die E-Akte bekommr eine neue Bedeutung.
Klimaschutz und Wärmewende
In der vierten Kategorie – Nachhaltigkeit durch Digitalisierung und in der IT – wurde der „Wärmeatlas Hessen“ ausgezeichnet, ein gemeinsames Vorhaben der LandesEnergieAgentur (LEA) und des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum. Der Wärmeatlas Hessen verknüpft Daten, macht diese sichtbar und hilft beim Verständnis für Umsetzungsmöglichkeiten und Maßnahmen vor Ort. Damit unterstützt er die Wärmewende wirksam und ist gleichzeitig ein herausragendes Beispiel für die Hebelwirkung digitaler Leistungen im kommunalen Bereich.
Einen weiteren ersten Platz in dieser Kategorie belegen die Stadt Hagen und das Unternehmen ENERVIE Service mit dem gemeinsamen Projekt „klimakommune.digital“. Dieses „verfolge die ganzheitliche und nachhaltige Umsetzung eines digitalen Vorhabens, um den Klimaschutz und die Energiewende in Hagen maßgeblich zu stärken und damit als Vorzeigeprojekt für andere Städte und Gemeinden zu dienen“, so die Jury. Zum Einsatz kommen etwa ein Multisensorsystem für eine Echtzeit-CO2-Bilanz und KI.
Service für Fachkräfte
In der fünften Kategorie – Besondere gesellschaftliche Relevanz – wurde das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) für seine „Digitalisierungsplattform für ausländische Fachkräfte“ ausgezeichnet. Diese leistet einen Beitrag zur Gewinnung internationaler Fachkräfte durch ein föderal und bundesländerübergreifendes Online-Angebot zur Zeugnisbewertung. Der Ende-zu-Ende-Prozess integriert Services wie BundID oder Zahlungslösungen und zeigt, wie digitale Lösungen gesellschaftlich relevante Herausforderungen durch Verfahrensbeschleunigung und föderale Kooperation meistern können.
BMBF/disy Informationssysteme: Gewalt im öffentlichen Dienst erfassen
[20.11.2024] Das Forschungskonsortium InGe hat einen Prototyp einer digitalen Meldeplattform für Gewaltvorfälle im öffentlichen Dienst vorgestellt. Erfasst werden können auch nichtstrafbare Vorfälle, um eine fundierte Datenbasis für Prävention zu schaffen. Grundlage ist die Software disy Cadenza. mehr...
DIN-Prozess: Mehr Qualität für digitale Services
[19.11.2024] Auf Initiative des Bundesinnenministeriums trafen sich Beschäftigte aus Verwaltung und Wirtschaft zu einem Auftaktworkshop beim Deutschen Institut für Normung (DIN). Ziel des Treffens war es, den Grundstein für verbindliche, einheitliche Qualitätsstandards für digitale Verwaltungsleistungen zu legen. mehr...
Open Data Forum: Offen für die Zivilgesellschaft
[19.11.2024] Das Open Data Forum öffnet sich ab sofort für die Zivilgesellschaft. Bürgerinnen und Bürger können sich nun beteiligen und über die Nutzung und Bereitstellung offener Daten austauschen. Bisher war die Plattform nur für Behörden zugänglich. mehr...
Hamburg: Umfrage zur digitalen Teilhabe
[18.11.2024] Laut einer repräsentativen Umfrage der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz sowie der Verbraucherzentrale Hamburg nutzen die meisten Hamburgerinnen und Hamburger regelmäßig digitale Dienstleistungen. mehr...
Hamburg/Schleswig-Holstein: Auszeichnung für das Projekt KERN
[12.11.2024] Im Kooperationsprojekt KERN entwickeln Hamburg und Schleswig-Holstein ein Open-Source-basiertes Baukastensystem für digitale Verwaltungslösungen, das allen Bundesländern zur Verfügung steht. Die Zusammenarbeit erhielt nun den Preis für gute Verwaltung 2024. mehr...
Breitenbrunn: Mobilfunkmast in Betrieb gegangen
[12.11.2024] In Breitenbrunn wurde jetzt ein neuer Mobilfunkmast offiziell in Betrieb genommen, der durch das bayerische Mobilfunk-Förderprogramm mit 327.000 Euro unterstützt wurde. mehr...
Rheinland-Pfalz: Schriftform auf dem Prüfstand
[11.11.2024] Der Ministerrat von Rheinland-Pfalz hat einen Gesetzentwurf zur Förderung elektronischer Kommunikation in der Verwaltung verabschiedet. In über 200 Einzelnormen soll die Schriftform entfallen oder durch digitale Optionen ergänzt werden. mehr...
Datawin: Bund bestellt 60 Dokumentenscanner
[07.11.2024] Die Bundesrepublik Deutschland hat im Rahmen einer neuen Ausschreibung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat 60 Dokumentenscanner des Typs InoTec SCAMAX 611 bestellt. mehr...
Aufenthalt: Breitenwirkung in der Fläche
[06.11.2024] Vier Jahre nach der ersten Pilotierung sind die federführend von Brandenburg entwickelten OZG-Onlinedienste Aufenthalt in über 250 Ausländerbehörden in 14 Bundesländern im Einsatz. Die Entwicklung geht kontinuierlich weiter. mehr...
Sovereign Tech Fund: Open-Source-Initiative fest etabliert
[06.11.2024] Bisher hatte der Sovereign Tech Fund, der das Open-Source-Ökosystem stärken soll, den Status eines Pilotprojekts. Nun wird die Initiative in eine selbstständige Tochtergesellschaft der Bundesagentur für Sprunginnovationen – SPRIND – eingegliedert. mehr...
Luftfahrt-Bundesamt: Drohnenregistrierung in Sekunden
[04.11.2024] Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) stellt für die Drohnenregistrierung eine vollautomatisierte Lösung zur Verfügung. Künftig können die jährlich rund 115.000 UAS-Betreiberregistrierungen sowie 56.000 Kompetenznachweise für Fernpiloten jeweils in wenigen Minuten bearbeitet werden. Bisher dauerte der Prozess rund zwei Wochen. mehr...
ITZBund: Leitungsstab mit neuer Spitze
[31.10.2024] Frauke Greven ist die neue Leiterin des Leitungsstabs beim Informationstechnikzentrum Bund und wird künftig das Direktorium des zentralen IT-Dienstleisters der Bundesverwaltung bei seinen vielfältigen Aufgaben unterstützen. mehr...
disy: Datengestütztes Wassermanagement
[24.10.2024] Klimawandelbedingte Trockenheit und Niedrigwasserphasen stellen eine zunehmende Herausforderung für zahlreiche Sektoren dar. Das BMDV-Forschungsprojekt NieTro² hat ein datengestütztes Entscheidungssystem entwickelt, das öffentliche Akteure mit aktuellen Informationen unterstützt, um nachhaltige Maßnahmen zu koordinieren. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Starkregenschutz aus der Hosentasche
[23.10.2024] Auch als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe 2021 hat der Wasserverband Lippeverband eine App entwickelt, die Bürgern helfen soll, den Überflutungsschutz ihrer Häuser zu überprüfen. Die Flood Check-App, bisher nur in ausgewählten Städten verfügbar, wird nun landesweit in Nordrhein-Westfalen ausgerollt. mehr...
BMI: GovTalk 2024
[22.10.2024] Beim GovTalk 2024, organisiert vom BMI, diskutierten Expertinnen und Experten aus Bund, Ländern und Kommunen über zentrale Themen der Verwaltungsdigitalisierung. Anlass der Veranstaltung war die Vorstellung des eGovernment MONITOR 2024. Im Fokus standen digitale Identitäten und die Herausforderungen der föderalen Strukturen. mehr...