eGovernment Monitor 2024Digitale Nutzungslücke

Was die Bürgerinnen und Bürger von der digitalen Verwaltung erwarten.
(Bildquelle: eGovernment Monitor 2024)
Eine bürgerorientierte Digitalisierung der Verwaltung könnte das Vertrauen der Bevölkerung in den Staat nachhaltig stärken. Das ist ein zentrales Ergebnis des eGovernment Monitor 2024, einer gemeinsamen Studie der Initiative D21 und der Technischen Universität München (TUM), die das Marktforschungsunternehmen Kantar unter der Schirmherrschaft von Bundesinnenministerin Nancy Faeser durchgeführt hat. Die Studie zeigt jedoch, dass nur 19 Prozent der Bürgerinnen und Bürger glauben, dass die öffentliche Verwaltung so effizient arbeitet wie die Privatwirtschaft. Gleichzeitig erwarten 70 Prozent, dass Verwaltungsangebote im 21. Jahrhundert genauso komfortabel online nutzbar sind wie private Dienstleistungen.
Nutzung des Online-Ausweises gestiegen
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Nutzung des seit 2010 verfügbaren Online-Ausweises hat im Jahr 2024 deutlich zugenommen. Der Anteil der Ausweisinhaber, die den Online-Ausweis nutzen, ist von 14 Prozent im Vorjahr auf 22 Prozent gestiegen. Trotz dieses Zuwachses sind drei von vier Befragten nach wie vor skeptisch. Häufig fehlen Nutzen und alltagsrelevante Anwendungsmöglichkeiten, viele empfinden die Einrichtung der Onlinefunktion als zu kompliziert oder wissen nicht, wie sie funktioniert.
Ein zentrales Anliegen vieler Bürgerinnen und Bürger ist eine zentrale Plattform, die alle digitalen Verwaltungsdienstleistungen bündelt. 47 Prozent sprechen sich dafür aus, während 42 Prozent angeben, dass sie oft nicht wissen, ob ein Angebot online verfügbar ist. Zudem wünschen sich 66 Prozent der Befragten, dass der Staat sie aktiv informiert, anstatt dass sie selbst nach Informationen suchen müssen.
Modernisierung der Register
Die Studie hebt hervor, dass 46 Prozent der Befragten den schnelleren Erhalt von Leistungen als entscheidenden Anreiz für die Nutzung von E-Government-Angeboten sehen. 42 Prozent der Befragten wünschen sich zudem, dass bereits eingegebene Daten für künftige Anträge wiederverwendet werden können, was die Dringlichkeit einer Modernisierung der Register unterstreicht.
Dennoch gibt es noch eine digitale Nutzungslücke: 31 Prozent der Bürgerinnen und Bürger erledigen alle notwendigen Behördengänge noch analog. In Österreich sind es 21 Prozent, in der Schweiz 19 Prozent. Während bereits 79 Prozent ihre Einkommensteuererklärung digital erledigen, wickeln weniger als die Hälfte der Befragten andere Behördengänge wie Kfz- oder Wohnungsanmeldung online ab.
MPK: Mehr Schub für KI nötig
[14.03.2025] Die Länder drängen den Bund, die nationale KI-Strategie zu überarbeiten und deutlich mehr Mittel bereitzustellen. Sie fordern eine innovationsfreundliche Regulierung und mehr Unterstützung für Forschung sowie nachhaltige Rechenzentren in Europa. mehr...
Schleswig-Holstein/Schweiz: Austausch zu Open Source
[12.03.2025] Auf Einladung des Schweizer Bundeskanzlers Viktor Rossi stellte Schleswig-Holsteins Digitalminister Dirk Schrödter in Bern die Open-Source-Strategie seines Landes vor. Die Schweiz will Open Source in der Verwaltung stärken – Schleswig-Holstein dient dabei als Vorbild. mehr...
Bayern/Bund: Digitalisierung als Masterthema
[12.03.2025] Bayerns Digitalminister Fabian Mehring fordert ein Bundesministerium für Digitales, Innovation und neue Medien und skizziert dessen Ausrichtung. Es soll Verwaltungsdigitalisierung, digitale Infrastruktur, Innovation und Digitalwirtschaft vorantreiben sowie gegen Desinformation im digitalen Raum vorgehen. mehr...
Digitalministerkonferenz: Gemeinsame Positionen für Koalitionsverhandlungen
[11.03.2025] Angesichts der bevorstehenden Koalitionsverhandlungen stimmen sich die Digitalverantwortlichen der Länder bei einer Sonder-Digitalministerkonferenz ab. Im Fokus stehen unter anderem eine Föderalismusreform, klare KI-Rahmenbedingungen und mehr Tempo beim Infrastrukturausbau. mehr...
D21-Digital-Index: Digitale Resilienz als Schlüssel
[10.03.2025] Alljährlich liefert D21 mit dem Digital-Index ein umfassendes Lagebild zum Digitalisierungsgrad in Deutschland. Nun hat die Initiative ihre Studie für 2024/25 vorgelegt. Demnach verändern digitale Technologien Gesellschaft und Wirtschaft tiefgreifend – die Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit werden aber weitgehend unterschätzt. mehr...
Thüringen: Infrastruktursondervermögen auch für Digitalisierung
[10.03.2025] Thüringens Digitalminister Steffen Schütz fordert den Bund auf, das geplante Infrastruktursondervermögen für Digitalisierungsvorhaben zu öffnen. Der Bund soll in offene Cloud-Infrastrukturen und sichere Netze investieren, um unabhängiger von Tech-Konzernen zu werden. mehr...
Initiative D21/DigitalService des Bundes/SPRIND: Neuausrichtung der Digitalpolitik
[07.03.2025] Die Initiative D21, der DigitalService des Bundes und die Agentur SPRIND skizzieren in einem neuen Paper Handlungsempfehlungen für eine künftige Digitalpolitik. Ein zukunftsfähiger Staat brauche klare Zuständigkeiten, bessere digitale Infrastruktur und einen Kulturwandel in der Verwaltung. mehr...
Thüringen: Landesregierung beruft Digitalbeirat
[05.03.2025] Das Landeskabinett Thüringen hat die Berufung des Digitalbeirats beschlossen. Das unabhängige 18-köpfige Gremium soll die Landesregierung zu Fragen der Verwaltungsdigitalisierung, Technologie und Cybersicherheit beraten und Digitalisierungsprojekte begleiten. mehr...
D21: Digitalstrategie hat Kernziele verfehlt
[28.02.2025] Die scheidende Bundesregierung hat sich mit ihrer Digitalstrategie vom August 2022 ehrgeizige Ziele gesetzt: Deutschland sollte bis zum Ende der Legislatur spürbar digitaler sein. In einer Vorschau auf den Digital-Index 2024/25 zieht die Initiative D21 eine ernüchternde Bilanz. mehr...
Brandenburg: Auf dem Weg zu vernetzten Registern
[28.02.2025] Der NOOTS-Staatsvertrag will bereits in der Verwaltung vorliegende Daten behördenübergreifend digital zugänglich machen, um für mehr Nutzerfreundlichkeit digitaler Verwaltungsleistungen zu sorgen. Das brandenburgische Landeskabinett hat dem Vertrag jetzt zugestimmt. mehr...
Schleswig-Holstein: Partnerschaftsabkommen mit NIIS
[26.02.2025] Schleswig-Holstein hat ein Partnerschaftsabkommen mit dem Nordic Institute for Interoperability Solutions unterzeichnet, in dem digital fortschrittliche Regierungen zusammenarbeiten. Ziel ist unter anderem, den digitalen Datenaustausch und grenzüberschreitendes E-Government voranzutreiben. mehr...
Bitkom: Abschlussbericht zur Digitalpolitik der Ampel
[24.02.2025] Der Bitkom zieht Bilanz: Die Bundesregierung hat nur 38 Prozent ihrer digitalpolitischen Vorhaben umgesetzt, jedes zehnte Projekt blieb unangetastet. Der Verband kritisiert die bisher schwierige Ressortkoordination und fordert für die neue Legislatur ein echtes Digitalministerium. mehr...
Initiative D21: Deutschlands Zukunftsfähigkeit sichern
[21.02.2025] Die Initiative D21 fordert eine entschlossene Digitalpolitik von der kommenden Bundesregierung. Ein „Digital Only“-Leitbild für die Verwaltung, eine Kompetenzoffensive und systematische Cybersicherheitsbildung sollen digitale Teilhabe ermöglichen und eine digitale Spaltung verhindern. mehr...
Statement: Digitalisierung an den Kabinettstisch
[21.02.2025] Digitalisierung gehöre nicht auf Wahlplakate, sondern an den Kabinettstisch, schreibt Professor Volker Gruhn, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender des IT-Dienstleisters adesso, in einem Kommentar zur bevorstehenden Bundestagswahl. Von der kommenden Regierung wünscht er sich ein Digitalministerium. Und zwar ein echtes. mehr...
NKR: Empfehlungen für die nächste Bundesregierung
[20.02.2025] Für die kommende Legislaturperiode hat der Nationale Normenkontrollrat (NKR) konkrete Handlungsempfehlungen für die nächste Bundesregierung formuliert. Diese fordern dazu auf, Deutschland einfacher, effizienter und moderner zu gestalten. mehr...