Creative Bureaucracy FestivalDie Verwaltung muss agiler werden

[14.06.2022] Das Creative Bureaucracy Festival will herausragende Beispiele für innovative Verwaltung weltweit zeigen. Es hat jetzt zum fünften Mal stattgefunden. Über die Dringlichkeit, mit der eine strukturelle Transformation der Verwaltung angegangen werden muss, herrschte weitgehend Einigkeit.
Das Creative Bureaucracy Festival bringt Innovatoren aller Ebenen des öffentlichen Sektors zusammen.

Das Creative Bureaucracy Festival bringt Innovatoren aller Ebenen des öffentlichen Sektors zusammen.

(Bildquelle: Creative Bureaucracy Festival)

Am 2. Juni 2022 fand zum fünften Mal das Creative Bureaucracy Festival in Berlin statt, ein vom Beratungsunternehmen PD und der Falling Walls Foundation ausgerichtetes, internationales Forum für Innovatoren aller Ebenen im öffentlichen Sektor. Etwa tausend Gäste aus Verwaltung, Politik und Gesellschaft diskutierten erfolgreiche Innovationen im Public Sector – nach zwei Pandemiejahren erstmalig wieder in einer Präsenzveranstaltung.
Das Grußwort sprach Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt. Er betonte, dass Innovation und Krisenresilienz für die Zukunft der Kommunen entscheidend seien. Das Motto des Koalitionsvertrags „Mehr Fortschritt wagen“ gelte auch für die Bürokratie. Die Bundesregierung wolle die Bürokratie und die Verwaltungen agiler machen und ein Beispiel dafür sein, dass Kooperation und Zusammenarbeit das Richtige sind, so Schmidt. Neben Schmidt waren unter den Sprechern auch Bauministerin Klara Geywitz, Bundes-CIO Markus Richter und Berlin-CDO Ralf Kleindiek, der Präsident des Bundesverwaltungsamts Christoph Verenkotte sowie weitere Fachleute aus Österreich, den USA und Australien.
Dringenden Nachholbedarf sehen die Festivalgäste vor allem in den Bereichen der strukturellen Transformation der Verwaltung, so die Falling Walls Foundation in einer Zusammenfassung der Ergebnisse des Festivals. Aber auch in der Weiterbildung von Fachkompetenzen und dem ganzheitlichen Einsatz von Technologien müsse noch viel passieren. Angesichts der aktuellen und zukünftigen Krisen müsse die Verwaltungsreform klar im Fokus der politischen Agenda stehen. Arbeitsprozesse müssten agil gestaltet und in Projekten – nicht als Linienarbeit – gedacht werden, so die Falling Walls Foundation.

Auszeichnung für kreative Vorreiter

Wie bereits in den Vorjahren wurden auch beim diesjährigen Creative Bureaucracy Festival Vorreiter und Innovatoren mit dem Creative Bureaucracy Award ausgezeichnet. Der Preis geht an Akteure, die sich im öffentlichen Sektor für Innovationen einsetzen, aber oft übersehen werden. In diesem Jahr ging die erste der drei Auszeichnungen an Mykhailo Fedorov, den ukrainischen Vizepremierminister und Minister für digitale Transformation, der damit für die erfolgreiche Digitalisierung der Ukraine gewürdigt wurde. Ein weiterer Award wurde an Kotchakorn Voraakhom vergeben, eine thailändische Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin, die damit für ihr nachhaltiges Engagement und den Beitrag zur grünen Stadtentwicklung der thailändischen Hauptstadt Bangkok anerkannt wurde. Der dritte Award ging an Brian K. Smith, den Director of Performance and Innovation der US-amerikanischen Stadt Minneapolis. Er wurde für die Polizeireform ausgezeichnet, die mit dem Tod von George Floyd den Anstoß für Black Lives Matter gab.
Der Creative Bureaucracy Festival Award „Young Faces – Young Spaces“ für die kreative Beteiligung junger Menschen an der Gestaltung öffentlicher Räume ging im Jahr 2022 an die Gemeinde Bleckede aus Niedersachsen. Dieser Award wird von der Hertie-Stiftung unterstützt.
Der Termin für das nächste Creative Bureaucracy Festival steht bereits fest: Es soll am 15. Juni 2023 stattfinden.





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