NextcloudDeutsche Speicherlösung für EU-Länder
Der deutsche Cloud-Anbieter Nextcloud hat Ausschreibungen in Frankreich, den Niederlanden und Schweden für sich entschieden und kann dort künftig seinen auf Open Source Software basierenden Cloud-Speicher anbieten. Mit dieser Entscheidung setzen vor allem die Behörden in den Ländern auf Transparenz und Quelloffenheit – und darauf, dass die Daten im Zuge digitaler Souveränität europäisches Territorium nicht verlassen. Allein das französische Innenministerium plant, 100.000 Mitarbeiter mit Nextcloud-Software auszurüsten. Das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) hatte sich bereits im April 2018 für den Nextcloud-Speicher entschieden und 300.000 Mitarbeiter von Ministerien und Einrichtungen des Bundes mit entsprechender Software ausgestattet. Auch viele Hochschulen setzen auf die Speicherlösung aus Stuttgart.
Daten bleiben in Europa
Die freie Software Nextcloud ermöglicht das Speichern von Daten (Filehosting) auf einem eigenen Server. Beim Einsatz eines Clients wird der Server automatisch mit einem lokalen Verzeichnis synchronisiert. Dadurch kann von mehreren Rechnern, aber auch über einen Internetbrowser auf einen konsistenten Datenbestand zugegriffen werden. Solche Lösungen gab es bisher nur im kommerziellen Bereich. Im Gegensatz zu Speicherdiensten wie Dropbox oder die Microsoft-Lösung Onedrive muss Nextcloud auf einem privaten Server oder Webspace installiert werden. Die Integration geschieht folglich in der eigenen IT-Infrastruktur, der Betreiber muss selbst die Hardware bereitstellen. Dadurch behalten die Nutzer die vollständige Kontrolle über ihre Daten. Ziel von Nextcloud ist die Unabhängigkeit von kommerziellen Diensteanbietern im Internet.
Speicherdienste sind vor allem dort gefragt, wo mehrere Mitarbeiter über verschiedene Geräte auf einen Datenbestand zugreifen und diesen weiterverarbeiten. Für persönliche Daten wie Dokumente, Bilder, Musik und Videos bieten sich Speicherdienste ebenfalls an. Im privaten Umfeld ist der amerikanische Anbieter Dropbox beliebt, große Firmen wie Volkswagen setzen beispielsweise auf Amazon Web Services. Das Problem: Die gespeicherten Daten lagern in Rechenzentren außerhalb Europas und entziehen sich damit der Kontrolle der Nutzer. Auch ist der Datenschutz nicht gesichert.
Kein Schaden durch Dritte
Neben der Datenspeicher-Software bietet Nextcloud Onlyoffice an. Die Open-Source-Lösung für Online-Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationen soll Word, Excel und PowerPoint ersetzen. Auch LibreOffice ist eine freie Standard-Software für Bürotätigkeiten. Im Kontext der Diskussion um digitale Souveränität sind Alternativen zu den Marktmonopolisten derzeit stark nachgefragt. Ein Datenspeicher wie Nextcloud, wenn er entsprechende IT-Sicherheit bieten kann, ist Garant dafür, dass kein Schaden durch Dritte entsteht. Damit Behördenmitarbeiter allerdings auf die gewohnte Office-Umgebung von Microsoft verzichten, ist ein systematisches Change Management notwendig und wohl auch die Einführung solcher Alternativen im großen Stil.
Cloud-Strategie: Bundeskanzleramt verwirft Deutsche Verwaltungscloud
[27.06.2024] Mit einem ungewöhnlichen Schritt brüskiert das Kanzleramt alle Initiativen rund um die Deutsche Verwaltungscloud und drängt die Bundesländer zu einem Vertragsabschluss mit Delos, einer in Deutschland betriebenen Variante der Microsoft Azure Cloud. mehr...
Thüringen: KI-basierte Projektergebnisse
[06.06.2024] Das Thüringer Finanzministerium arbeitet mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena in verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten zusammen. Alle sollen sie den Zugang zu digitalen Verwaltungsdienstleistungen beschleunigen. Beim jüngsten Treffen wurden neue Ergebnisse der KI-basierten Projekte vorgestellt. mehr...
Bauwesen: Verteidigungsministerium tritt BIM Deutschland bei
[21.05.2024] Das Bundesministerium der Verteidigung tritt der Initiative BIM Deutschland – Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens bei. Das Ministerium erwartet dadurch eine beschleunigte Umsetzung wichtiger Bauvorhaben, zudem soll die Vorbildrolle des Bunds bei der Etablierung der Methode BIM gestärkt werden. mehr...
AWS: Milliardeninvestition in Brandenburg
[16.05.2024] Amazon Web Services will bis 2040 rund 7,8 Milliarden Euro in die AWS European Sovereign Cloud in Deutschland investieren. Ziel der Initiative ist es, Europas Bedarf an digitaler Souveränität zu unterstützen und die digitale Transformation voranzutreiben. mehr...
Bundeswehr: Electronic Knee Boards für Piloten
[15.05.2024] Die Luftwaffe ersetzt herkömmliche Pilotenhandbücher durch Electronic Knee Boards, die vertrauliche Daten mit der sicheren Container-Lösung SecurePIM von Materna Virtual Solution schützen. mehr...
Low-Code-Plattform: ServiceNow gewinnt Rahmenvertrag
[13.05.2024] Das US-amerikanische IT-Unternehmen ServiceNow hat den Zuschlag für einen Rahmenvertrag zur Einführung von Low-Code/No-Code-Technologien im öffentlichen Sektor erhalten. Das vom ITZBund beauftragte Projekt soll die Digitalisierung und Automatisierung öffentlicher Arbeitsprozesse vereinfachen. mehr...
Niedersachsen: Teams für die Landesverwaltung
[26.04.2024] Künftig wird Microsoft Teams in der niedersächsischen Landesverwaltung eingesetzt. Möglich macht dies eine Vereinbarung mit Microsoft über wesentliche Datenschutzfragen. mehr...
GovTech Campus Deutschland: BSI erarbeitet sichere Cloud
[09.04.2024] Cloud Computing gilt als Rückgrat und Treiber der Digitalisierung in vielen Bereichen, auch bei der Verwaltungsdigitalisierung. Nun ist das BSI dem GovTech Campus Deutschland beigetreten, wo es im Rahmen eines Reallabors die Sicherheit von Public Clouds untersuchen und verbessern will. mehr...
Infrastruktur: Container-Plattformen erobern die IT-Landschaft
[04.04.2024] Container-Technologie hat sich weltweit als De-facto Standard in der IT-Infrastruktur etabliert, was ihren umfassenden Einsatz auf Cloud-Plattformen und auch in den Rechenzentren der öffentlichen Verwaltung unterstreicht. Für einen effizienten Betrieb dieser Technologie sind jedoch spezielle Plattformen notwendig, die eine optimale Verwaltung und Orchestrierung der Container ermöglichen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Eine Cloud für die Landesverwaltung
[04.04.2024] Das nordrhein-westfälische Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung und der Landesbetrieb IT.NRW setzen künftig auf Cloud-basierte Lösungen. Die Unternehmen Ionos und Computacenter erhielten den Auftrag für Aufbau und Betrieb einer umfassenden Cloud-Lösung für die Landesverwaltung. mehr...
Schleswig-Holstein: Einstieg in den Umstieg
[03.04.2024] Schleswig-Holstein setzt künftig auf einen digital souveränen IT-Arbeitsplatz in der Landesverwaltung. Die Beschäftigten werden in einem ersten Schritt auf das lizenzfreie Programm LibreOffice umsteigen. Auch beim Betriebssystem, der Kollaborationsplattform, dem Verzeichnisdienst, Fachverfahren und Telefonie soll ein Wechsel zu freier Software erfolgen. mehr...
ITZBund: Private Cloud von Ionos
[02.04.2024] Das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) setzt beim Aufbau einer Private Enterprise Cloud auf die Expertise von Ionos. Diese soll die digitale Transformation der Bundesverwaltung vorantreiben und höchsten Sicherheitsstandards genügen. mehr...
Hessen: Digitale Infrastruktur schneller ausbauen
[20.03.2024] Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus fordert höhere Investitionen in die Infrastruktur. Mehr Tempo beim Ausbau von Internet-Knoten, Rechenzentren und Glasfaser sei entscheidend für Datenaustausch in Echtzeit, Sicherheit und Energieeffizienz. mehr...
BMI: Startschuss für NOOTS
[19.03.2024] Das National-Once-Only-Technical-System (NOOTS) soll es Behörden erleichtern, elektronische Daten aus Verwaltungsregistern abzurufen. Das Bundesministerium des Innern hat dazu jetzt ein Konsultationsverfahren eingeleitet. mehr...
Low-Code-Plattform: Neue Ära der Digitalisierung
[18.03.2024] Appian und Bechtle haben die Ausschreibung für einen Rahmenvertrag für Low-Code-Plattformen der öffentlichen Hand gewonnen. Damit soll die Digitalisierung in Behörden, Universitäten und Krankenhäusern vorangetrieben werden. mehr...