ZukunftskongressDen künftigen Aufgaben stellen

[10.06.2022] Den drängenden Herausforderungen, denen sich Staat und Verwaltung in Gegenwart und Zukunft zu stellen haben, widmet sich der 8. Zukunftskongress Staat & Verwaltung Ende Juni. Zu den Highlights zählt der CIO-Dialog am Abend des ersten Kongresstages.
Leitveranstaltung für Deutschland im digitalen Aufbruch: der 8. Zukunftskongress.

Leitveranstaltung für Deutschland im digitalen Aufbruch: der 8. Zukunftskongress.

(Bildquelle: Wegweiser Media & Conferences GmbH; Simone M. Neumann)

Der 8. Zukunftskongress Staat & Verwaltung, der vom 20. bis 22. Juni 2022 im Berlin Congress Center (bcc) stattfindet, sieht sich als Leitveranstaltung für Deutschland im digitalen Aufbruch und setzt in diesem Jahr inhaltlich neue Maßstäbe: Die Themen des Kongresses werden sich laut Veranstalter Wegweiser an den „10 Zukunftsaufgaben für Staat und Verwaltung bis 2025“ orientieren. Diese geben einen Überblick über die wichtigsten Herausforderungen, denen sich die Verwaltung aktuell zu stellen hat.
Ein Schwerpunkt des Kongresses ist das Onlinezugangsgesetz (OZG). Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass das ursprünglich gesetzte Ziel, alle hierzu geeigneten öffentlichen Verwaltungsdienstleistungen bis Ende 2022 online anzubieten, nicht erreicht wird. Eine Bilanz und einen Ausblick der OZG-Umsetzung in Bund, Ländern und Kommunen bis 2025 bietet die Keynote von Ernst Bürger, Abteilungsleiter Digitale Verwaltung, Steuerung OZG beim Bundesministerium des Innern und für Heimat. Dem folgt eine Debatte, an der unter anderem Ariane Berger, Leiterin Digitalisierung im Deutschen Landkreistag, und NRW-CIO Andreas Meyer-­Falcke teilnehmen. Unter dem Titel „Erfolge, Misserfolge und Learnings der aktuellen OZG-Umsetzung in Kommunen“ werden kommunale Beispiele vorgestellt und der aktuelle Stand der OZG-Umsetzung diskutiert. Mit dabei sind unter anderem Peter Adelskamp, CDO der Stadt Essen, und Silke Lehnhardt, Leiterin des Amts für Innovation, Organisation und Digitalisierung der Stadt Wiesbaden.

Priorisierung von 35 Online-Diensten

Um die Umsetzung des OZG zu beschleunigen, hat der IT-Planungsrat jüngst eine Priorisierung beschlossen. Demzufolge sollen bis Ende dieses Jahres zumindest die 35 wichtigsten Online-Dienste im Einer-für-Alle(EfA)-Prinzip digitalisiert und flächendeckend zur Verfügung gestellt werden. Hierauf ­reagiert der 8. Zukunftskongress, indem er in mehreren Best-Practice-Dialogen das Potenzial von EfA beleuchtet, die OZG-Umsetzung zu beschleunigen. Den Voraussetzungen und Erfahrungen, die zum Gelingen des EfA-Prinzips benötigt werden, widmet sich unter anderem die Veranstaltung „Wie führt EfA zum Erfolg – 24/7 digital Verwaltungsleistungen beantragen!“ Hier diskutieren Beatrice Karch-Ott, Referentin in der Abteilung Cyber- und IT-Sicherheit, Verwaltungsdigitalisierung im hessischen Ministerium des Innern und für Sport, Mirco Sander, Leiter des Referats IT-Planungsrat und Ebenen-übergreifende Zusammenarbeit in der Abteilung Verwaltungsdigitalisierung beim hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung, Alexander Pockrandt, Bereichsleiter von B1 – Kunden-, Projekt- und Architekturmanagement bei der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung, und Michael Heinze von ekom21.
Bisher hat es für die produktive Nutzung des EfA-Prinzips oft an einem Überblick über betriebsbereite Leistungen und an rechtssicheren sowie einfachen Beschaffungswegen vor allem für Kommunen gemangelt. Diesen Missstand versucht der sich in zwei Teile gliedernde Best-Practice-Dialog „Der Marktplatz für EfA-Leistungen“ zu beheben. Dort stellen Mareike Banaszak von der FITKO und Jens Fromm von govdigital ein im Auftrag des IT-Planungsrats entwickeltes, zentrales Portal vor, das den bundesweiten Austausch digitaler Leistungen ermöglichen und zur Umsetzung des OZG beitragen soll. Zwei weitere Best-Practice-Dialoge machen auf die Vorteile von Open Source bei der Unterstützung des EfA-Prinzips aufmerksam: Christian Knebel von publicplan wird anhand des mehrfach ausgezeichneten Wirtschafts-Service-Portal.NRW zeigen, wie Open Source die Nach- und Mitnutzung vereinfacht; Michael Diepold von der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) wird zu „Open Source als EfA-Booster“ sprechen.

Hoheit über eigene Daten

Open Source Software ist auch das Stichwort für ein weiteres Schwerpunktthema des 8. Zukunftskongresses, ist an sie doch das Versprechen der digitalen Souveränität geknüpft, mit der die Hoheit über die eigenen Daten einhergeht. Diesem Thema widmet sich das Forum „Deutschland, deine Daten“, in dem Benjamin Brake, Abteilungsleiter Digital- und Datenpolitik des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, Stefan Brink, Landesbeauftragter für den Datenschutz Baden-Württemberg, Martin Hagen, Staatsrat für Haushalt, Personal und Digitalisierung bei der Freien Hansestadt Bremen, und Frank Fricke, Behördlicher Datenschutzbeauftragter der Stadt Köln, gemeinsam ins Gespräch kommen. Zum Data Driven Government sowie zu Rollen und Modellen kommunaler Datenräume als Ausgangspunkt datenbasierter digitaler Daseinsvorsorge findet außerdem ein Best-Practice-Dialog mit unter anderem Mirko Mühlpfort, Stadt Leipzig, und Elvan Korkamaz-Emre, Mitglied des Deutschen Bundestags, statt.
Zur Aufrechterhaltung der digitalen Souveränität zählt auch die Abwehr von Cyber-Attacken. Hier hat im vergangenen Jahr vor allem der Angriff auf die Verwaltung des Landkreises Anhalt-Bitterfeld für Aufsehen gesorgt. Diesem Thema widmet sich die Fachkonferenz „Cyberbedrohung der öffentlichen Verwaltung – Ist die Cloud die Rettung?“ Die Diskussion bestreiten Sabine Griebsch, CDO des Landkreises Anhalt-Bitterfeld, Philipp Krüger, Accenture, Martin Schallbruch, CEO von govdigital, und Lars Wentorp, CIO und Head of IT der Hamburg Port Authority.

Highlight: CIO-Dialog

Ein Highlight des 8. Zukunftskongresses ist der am ersten Abend anberaumte CIO-Dialog zum Thema „Harmonisierung der Strategien in Bund, Ländern und Kommunen & Beschleunigung der operativen Umsetzung“. In der Debatte vertreten sind Ralf Kleindiek, CDO des Landes Berlin, Christian Pfromm, CDO der Freien und Hansestadt Hamburg, Fedor Ruhose, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz, Bernd Schlömer, Staatssekretär für Digitalisierung im Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, sowie Ina-Maria Ulbrich, Staatssekretärin im Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern.
Dem folgt gleich am nächsten Morgen mit einem Plenum zur Reformagenda 2025 das nächste Highlight: Die Keynote wird die Schirmherrin des Zukunftskongresses, Bundesinnenministerin Nancy ­Faeser halten. Nicht zuletzt dürfen sich Besucher auf die Kommunalforen der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) zu „Wirksame Digitalisierung: Per­spektiven einer kommunalen Neuausrichtung“ sowie der Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, Vitako, zu „Digitalisierung, Automatisierung, Konsolidierung“ freuen.

Thomas Nolte




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