DVZ M-V / evoilaContainer-Technologie im Public Sector

[06.07.2021] Das Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern (DVZ M-V) unterstützt öffentliche Verwaltungen bei der digitalen Transformation. Seine Anwendungen und Fachverfahren virtualisiert der IT-Dienstleister in Containern und betreibt sie auf einer auf Container-Technologie basierenden Plattform.
Die DVZ M-V GmbH unterstützt als langjähriger Partner die digitale Transformation des Public Sector.

Die DVZ M-V GmbH unterstützt als langjähriger Partner die digitale Transformation des Public Sector.

(Bildquelle: DVZ M-V GmbH)

Das Onlinezugangsgesetz (OZG) und die Digitale Agenda stellen die Weichen für die digitale Zukunft des öffentlichen Sektors. Bei der Umsetzung unterstützt die Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH (DVZ M-V) mit Sitz in Schwerin. Die eigenständige GmbH zählt rund 600 Mitarbeiter, Gesellschafter ist das Land Mecklenburg-Vorpommern. Als langjähriger und kompetenter Partner des öffentlichen Sektors beschäftigt sich das Unternehmen mit den modernen Verwaltungsabläufen und -prozessen einer vernetzten Gesellschaft von morgen. Das Leistungsportfolio umfasst Beratungs-, Betriebs-, Entwicklungs-, Beschaffungs- und Infrastrukturleistungen. Zu seinen Kernkompetenzen gehören Consulting- und Compliance-Leistungen ebenso wie die Entwicklung eigener Applikationen, Dienste und Servicemodelle. In den Bereichen Justiz, Innere Sicherheit, Personenstandswesen oder Geoinformation sind die DVZ-Fachapplikationen vollumfänglich in die Arbeit der Verwaltung integriert.
Die verschiedenen Anwendungen und Fachverfahren virtualisiert die DVZ M-V in Containern. Diese werden nun auf einer neuen Plattform, basierend auf Container-Technologie, bereitgestellt und betrieben. Die Plattform ermöglicht es dem DVZ, bestehende Anwendungen zu modernisieren, neue moderne Lösungen zu entwickeln, Sicherheit zu gewährleisten und neue Produkte schneller auf den Markt zu bringen. Dadurch kann sich das DVZ als Innovationstreiber und Vorreiter im Markt positionieren und Kunden aus dem öffentlichen Sektor bei der digitalen Transformation aktiv unterstützen.

Partner der öffentlichen Verwaltung sein

Kosteneffizienz, Sicherheit, Datenschutz, Automatisierung und Effizienzsteigerung spielen bei Digitalisierungsthemen in der öffentlichen Verwaltung eine wichtige Rolle. Mit der Covid-19-Pandemie stehen zusätzliche Herausforderungen ins Haus – zahlreiche Ministerien und Behörden mussten beispielsweise in kurzer Zeit auf mobiles Arbeiten umstellen. Auch ist es für die DVZ M-V wichtig, die Datensouveränität zu wahren. Da der öffentliche Sektor traditionell vor allem mit monolithischen Anwendungen arbeitet, besteht darüber hinaus ein erhöhtes Risiko, dass Applikationen veralten. Langfristig fehlen hier möglicherweise Entwickler oder Unternehmen, die die Lösungen pflegen und aktualisieren.
Mit dem OZG müssen Containerlösungen künftig auf einer modernen Plattform laufen und von Drittanbietern ausgeführt werden. Das Landesrechenzentrum der DVZ M-V wurde somit vor einem Jahr vor die große Herausforderung gestellt, mit der Container-Technologie ein neues Betriebsmodell zu etablieren. Es sollten nicht wie bisher nur Server virtualisiert, sondern Services in Containern betrieben werden. Getrieben wird diese Initiative auf Landes- und Bundesebene mit Etablierung der föderalen Bundescloud.

Kundenanforderungen besser lösen

Auch angesichts steigender Kundenanforderungen suchte das DVZ nach den besten Möglichkeiten, die der Markt bietet. „Unsere Kunden aus dem öffentlichen Dienst erwarten heute viel detailliertere Informationen als früher: Was verbraucht mein System, mit wie vielen Ressourcen läuft es, gibt es Sparpotenziale?“, erklärt Ralph Rehbein, Sachgebietsleiter Systemtechnik bei der DVZ M-V und Leiter eines zehnköpfigen Teams. „Außerdem sorgen sich viele Kunden um das Thema Sicherheit und die Gefährdung durch Malware.“ Nicht der Preis stehe für das DVZ deshalb an erster Stelle, sondern Sicherheit, Realisierbarkeit und Zukunftsfähigkeit, sagt Rehbein. Da die DVZ M-V umfassend auf Virtualisierung setzt, besteht außerdem seit dem Jahr 2009 eine intensive Zusammenarbeit mit dem Unternehmen VMware. „Jeder neue Service und jedes System wird dahingehend geprüft, ob es virtuell betrieben werden kann. Das ist unser Grundsatz“, sagt Rehbein. Da die DVZ M-V mit VMware sehr zufrieden ist, sollte die Virtualisierungstechnologie nach Möglichkeit erhalten bleiben.

Kubernetes Grid hat überzeugt

All das galt es im Auswahlprozess der neuen Anwendung zu berücksichtigen. „Wir haben uns verschiedene Marktlösungen angeschaut“, berichtet Sachgebietsleiter Rehbein. „Tanzu Kubernetes Grid hat uns überzeugt und sich in vielen Kriterien vom Wettbewerb abgesetzt. Aufgrund der Integration mit unserer Server-Virtualisierungsplattform passt es außerdem nahtlos ins Leistungsportfolio.“ Innerhalb kürzester Zeit wurde das Projekt dann in Zusammenarbeit mit dem Partner evoila group umgesetzt – für die DVZ M-V ein Deep-Dive in die Container-Technologie. „Innerhalb von nur drei Monaten konnten wir eine neue Plattform konzipieren und aufbauen, andere brauchen dafür zwei Jahre“, fasst Rehbein zusammen. Die neue Plattform arbeitet mit Kubernetes-Clustern. Die Integration in die bereits seit über zehn Jahren fest verankerte Virtualisierungstechnologie war eines der ausschlaggebenden Argumente für die Auswahl. Die DVZ M-V führt heute alle Workloads von Virtuellen Maschinen (VMs) bis hin zu Containern problemlos gemeinsam auf einer Virtualisierungsplattform aus. Integrationen mit weiteren Lösungen ermöglichen es, sowohl VMs als auch Container zu verwalten und Firewall-Regeln für bestimmte Anwendungen zu implementieren.

Schnelligkeit und Sicherheit

Mit der neuen Container-Technologie findet laut Rehbein ein Umdenken in den Köpfen statt. „Der Umgang mit Containern bricht mit allen klassischen Vorgehensweisen und Methoden, die bis dato etabliert wurden.“ DevOps-Teams müssen Entwicklung und Betrieb gleichzeitig übernehmen, bisher getrennte Abteilungen arbeiten eng zusammen, es gibt viel übergreifende Interaktion. Ziel ist es, erste Services ab Mitte 2021 mithilfe von drei Containerumgebungen produktiv zu betreiben. Von einem großen Vorteil profitiert die DVZ M-V aber schon heute: Die Bereitstellungszeit für Applikationen konnte von Wochen auf Minuten reduziert werden. Dies funktioniert nicht ganz ohne Reibungsverluste, erklärt Sachgebietsleiter Rehbein: „Im nächsten Schritt müssen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Container-Technologie heranführen und Akzeptanz schaffen. Priorität für 2021 wird sein, alle Beteiligten dazu zu befähigen, mit Containern zu arbeiten.“ Denn Herzstück der DVZ M-V sind Eigenentwicklungen, die sich bereits seit vielen Jahren in der Praxis bewährt haben. Die neue Plattform wird den Entwicklungsprozess neuer Anwendungen beschleunigen sowie die Anpassung und Modernisierung bestehender Fachapplikationen sowohl inhaltlich als auch technologisch vorantreiben. Das ist allerdings kein Prozess, der von heute auf morgen passiert. „Durch die Bereitstellung der Container-Plattform inklusive einer DevOps-Umgebung wird gegenüber dem traditionellen Applikationsbetrieb viel Zeit eingespart, welche wir aktiv nutzen, um neue, kreative Lösungen zu entwickeln.“

Neue Ziele im Blick

Mit der neuen Plattform hat die DVZ M-V den Grundstein gelegt, um öffentliche Institutionen sowohl in Mecklenburg-Vorpommern als auch bundesweit bei der digitalen Transformation aktiv zu unterstützen. Aktuell arbeitet das Unternehmen bereits an weiteren Projekten mit dem Ziel, neue Services auf Basis der bestehenden Plattform zu entwickeln und zu vertreiben.

Emma Deil-Frank ist Senior Account Manager bei der Maisberger PR Agentur.




Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Infrastruktur
Eine Gruppe von acht Personen steht auf einem violett ausgeleuchteten Podium, im Hintergrund ein Banner mit der Aufschrift: Once Only Trechnical System.

BMI: EU-weites Once Only erprobt

[20.12.2024] Deutschland beteiligte sich am fünften Projectathon der EU-Kommission in Brüssel, um das grenzüberschreitende Once-Only-Prinzip zu testen. Erfolge wie das Projekt DENLAT und die grenzüberschreitende Gewerbeanmeldung zeigen, wie Daten effizient zwischen Mitgliedstaaten ausgetauscht werden können. mehr...

Composite: ein in blau gehaltener schemenhafter Computer-Arbeitsplatz, davor die Illustration eines Dokuments mit einem Schloss daran

BA/DRV/DGUV: Multi-Cloud-Strategie für Sozialversicherungen

[19.12.2024] Die Bundesagentur für Arbeit, die Deutsche Rentenversicherung und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung haben einen Rahmenvertrag mit dem Multi-Cloud-Broker Computacenter geschlossen. Dieser ermöglicht Zugriff auf Clouddienste von US-Hyperscalern und europäischen Anbietern. mehr...

S-Management Services: Neuer Service zur Aktualisierung von XÖV-Standards

[08.11.2024] S-Management Services bietet jetzt einen neuen Service, der es öffentlichen Verwaltungen erleichtern soll, stets aktuelle Versionen der XÖV-Standards einzusetzen. mehr...

Thüringen: NOOTS in Bundesverantwortung

[07.11.2024] Der Freistaat Thüringen unterstützt den Vorschlag von Bremen und Sachsen-Anhalt, dass die Bundesländer dem Bund die Verantwortung über eine wichtige föderale IT-Plattform überlassen. mehr...

Rechenzentrum von innen, Blick in eine Gasse mit blau beleuchteten Server-Racks.

OSBA: Sovereign Cloud Stack bleibt

[30.10.2024] Die Plattform Sovereign Cloud Stack wird nur noch bis Jahresende vom Bundeswirtschaftsministerium finanziert. Ein neu gegründeter Zusammenschluss von Open-Source-Unternehmen innerhalb der Open Source Business Alliance wird auch in Zukunft zentrale Ergebnisse absichern und die Weiterentwicklung der Standards gewährleisten. mehr...

MACH: Bundestemplate vor der Einführung

[25.10.2024] Bundesbehörden können mit dem neuen Bundestemplate MACH alle haushaltsrelevanten Vorgänge standardisiert und digitalisiert ausführen. Als erstes testet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ab 2025 die neue Lösung. mehr...

Das Bild zeigt einen Bildschirm mit einer Ansicht des Programms disy Cadenza.

Disy/Ionos: Datensouveräne Umgebung

[04.10.2024] Das Karlsruher Unternehmen Disy Informationssysteme und der Cloudanbieter Ionos haben eine Kooperation gestartet, um innovative und datenschutzkonforme Software-as-a-Service-Lösungen anzubieten. mehr...

Das Bild zeigt Oliver von Kleist, Partner Manager Cloud bei ]init[, und Tim Kartali, Head of Global Partner Sales bei IONOS.

init / Ionos: Gebündelte Kräfte für Verwaltungscloud

[24.09.2024] Um digitale Cloudlösungen im öffentlichen Sektor voranzutreiben, haben die Unternehmen init und Ionos eine Kooperation vereinbart. Ziel ist es, sichere und skalierbare Plattformen anzubieten, die speziell auf die Anforderungen der Verwaltung zugeschnitten sind. mehr...

Das Bild symbolisiert das Thema Cloud Computing.

Delos Cloud: Erste Dienste für 2025 geplant

[23.09.2024] Die Delos Cloud für die öffentliche Verwaltung soll im kommenden Jahr an den Start gehen. Die Partner Delos Cloud, Microsoft und Arvato Systems haben jetzt Verträge unterzeichnet, die den Betrieb und die Zusammenarbeit sicherstellen. mehr...

Das Bild zeigt eine stilisierte Platine mit enem Cloud-Symbol und dem Schriftzug SAP.

SAP: Milliarden für sichere Cloudlösungen

[20.09.2024] In den kommenden zehn Jahren will SAP mehr als zwei Milliarden Euro in die Entwicklung hochsicherer Cloudlösungen für den öffentlichen Sektor und stark regulierte Branchen investieren. mehr...

Rechenzentrum von innen, Blick in eine Gasse mit blau beleuchteten Server-Racks.

Bayern: Neuer ELSTER-Standort

[05.09.2024] Mit rund 22 Millionen aktiven Benutzerkonten gilt ELSTER als eines der erfolgreichsten E-Government-Verfahren Deutschlands. Östlich von München wurde nun ein neuer Rechenzentrumsstandort eingeweiht, der zur Ausfallsicherheit beitragen soll. mehr...

Bayern/Sachsen: Zukunftsweisende KI-Forschung

[08.08.2024] Energieeffiziente Hardware und entsprechende Softwarekomponenten für KI-Anwendungen will eine länderübergreifende Hochschulkooperation im Forschungsprojekt GAIn (Next Generation Al Computing) entwickeln. Die Freistaaten Bayern und Sachsen bezuschussen das Projekt mit insgesamt sechs Millionen Euro. mehr...

Hochwasserwarnschild vor einer überfluteten Fläche

Niedersachsen: Stabssoftware CommandX wird erprobt

[30.07.2024] Das Land Niedersachsen pilotiert in Kreis Uelzen die Stabssoftware CommandX. Diese soll im Katastrophenfall die Kommunikation aller Stäbe und Stellen vereinfachen und beschleunigen. Bis zum Jahresende soll die Lösung an zahlreichen Stellen in ganz Niedersachsen ausgerollt sein. mehr...

Das Bild zeigt die Außenansicht der Firmenzentrale von Bechtle.

Bechtle: Großauftrag für Apple-Geräte

[29.07.2024] Der IT-Dienstleister Bechtle liefert 300.000 Apple-Geräte im Wert von bis zu 770 Millionen Euro an Bundesbehörden. Bei der Abwicklung des Auftrags wird Bechtle von Materna unterstützt. mehr...

Die deutsche Delegation auf dem 4. Projectathon in Brüssel.

Registermodernisierung: Once-Only für Geburtsnachweis erprobt

[18.07.2024] In Brüssel fand zum vierten Mal der Projectathon statt. Das Event bringt die EU-Mitgliedstaaten zusammen, um deren Beiträge zur Once-Only- und zur Single-Digital-Gateway-Umsetzung interoperabel zu testen. Der deutschen Delegation gelang der grenzüberschreitende Nachweisaustausch im Bereich Personenstand zur Umsetzung des Once-Only-Prinzips. mehr...