AKDBBundID trifft auf EUDI-Wallet
Die European Digital Identity Wallet – kurz: EUDI-Wallet – ist eine digitale Brieftasche, in der alle EU-Bürger ihre Identitätsnachweise und amtliche Dokumente hinterlegen können. Die Mitgliedsstaaten müssen sie bis 2026 einführen.
In der zweiten Aprilwoche hat der IT-Dienstleister msg systems Digitalexperten aus Wirtschaft und Verwaltung zu einer dreitägigen Workshop-Reihe nach Berlin eingeladen. Das Thema: die Zukunft der BundID im Zusammenhang mit der EUDI-Wallet. Mit einem eigenen Workshop präsent waren auch Vertreter der AKDB, die drei konkrete Anwendungsfälle vorstellten. Wie die AKDB berichtet, waren der Einladung von msg systems mehr als 100 Personen aus Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltung gefolgt. Gepaart mit Fachvorträgen zur BundID, Paneldiskussionen mit unterschiedlichster Besetzung sowie Impulsvorträgen aus Dänemark habe die Veranstaltung gezeigt, dass Deutschland mit der BundID technologisch zur Anbindung an die EUDI-Wallet bereits auf einem guten Weg sei.
EU-Wallet und nationale Identifikationslösungen
Ziel der EUDI-Einführung ist, dass sich Nutzende aus der gesamten Europäischen Union künftig mit ihrer jeweiligen eIDAS-konformen nationalen Wallet in der BundID registrieren und anmelden können. Diese neue Zugangsart soll dann in sämtlichen Online-Diensten verwendet werden können, die an die BundID angeschlossen sind – derzeit sind das mehr als 1.000 Online-Dienste und Plattformen. Sachbearbeitende in der Verwaltung können über die BundID wiederum einen Nachweis ins Postfach der antragstellenden Person senden.
Die AKDB benötigte nach eigenen Angaben nur wenige Monate der Planung, um die entsprechende Technologie innerhalb von drei Wochen zu implementieren und drei Anwendungsfälle der EUDI-Wallet zu entwickeln, die während des Workshops präsentiert wurden: die digitale Wohnungsummeldung, die digitale Vollmacht und die digitale Immatrikulationsbescheinigung.
Verwaltung erhält Zugang zu neuen Funktionen
Am zweiten Tag präsentierte Dänemark die MitID – das dänische Äquivalent zur BundID. Dabei zeigten sich auch die Erfolgsfaktoren einer digitalen Identifikationslösung: Es gilt, einen echten Vorteil zu generieren, die Usability sicherzustellen und den Fokus auf stark frequentierte Anwendungsfälle zu setzen. So wurde bei der dänischen Lösung etwa die Verbindung zum Bankensektor frühzeitig umgesetzt. Das habe bei den nördlichen Nachbarn „einen richtigen Boost bewirkt“, so die AKDB in ihrem Workshop-Bericht.
Für die deutsche EUDI-Wallet haben sich aus der Workshop-Reihe konkrete Anforderungen ergeben. Im nächsten Schritt wird nun das Bundesinnenministerium gemeinsam mit der AKDB und weiteren Beteiligten die oben erwähnten Funktionen der BundID auf einer Integrationsumgebung der AKDB bereitstellen, um der deutschen Verwaltung schon heute den Zugang dazu anzubieten.
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