BürokratieabbauBundesregierung beschließt Entlastungsverordnung

[11.10.2024] Die Bundesregierung hat die Bürokratieentlastungsverordnung beschlossen, die zur Entlastung der Wirtschaft um 420 Millionen Euro pro Jahr beitragen soll. Neben dem Abbau von Anzeige- und Mitteilungspflichten sind auch Maßnahmen zur Förderung der Digitalisierung vorgesehen. Die Verordnung muss nun vom Bundesrat genehmigt werden.
Bundeskabinett auf den Stufen eines Barock anmutenden Gebäudes.

Gemeinsam gegen Bürokratie: Das Bundeskabinett bei seiner Kabinettsklausur in Meseberg im Sommer 2023, bei der Bürokratieabbau eines der zentralen Themen war.

(Bildquelle: Bundesregierung/Denzel)

Die Bundesregierung hat den vom Bundesminister der Justiz vorgelegten Entwurf einer Bürokratieentlastungsverordnung beschlossen. Die Verordnung ist Teil des Meseberger Entlastungspakets und ergänzt das Bürokratieentlastungsgesetz IV. Sie enthält Regelungen, die aus rechtlichen Gründen nicht per Gesetz, sondern nur mit einer Verordnung erlassen werden können. Verordnungen sind Rechtsakte, die aufgrund einer gesetzlichen Ermächtigung von der Regierung oder der Verwaltung erlassen werden – und nicht im Parlament. Im Mai 2024 hatte das Bundesjustizministerium den Referentenentwurf für die Bürokratieentlastungsverordnung vorgelegt.

„Erst vor zwei Wochen hat der Bundestag mit dem Bürokratieentlastungsgesetz IV eine Maßnahme aus dem Paket beschlossen. Heute legen wir mit dem abschließenden Baustein daraus nach: Die Bürokratieentlastungsverordnung entlastet die Wirtschaft um weitere 420 Millionen Euro pro Jahr. Wir bauen Anzeige- und Mitteilungspflichten ab und fördern die Digitalisierung“, sagte Bundesjustizminister Marco Buschmann. Er wies aber auch darauf hin, dass Bürokratieabbau eine Daueraufgabe sei. Nächstes Ziel seines Ministeriums sei ein „kraftvolles Jahresbürokratieentlastungsgesetz 2025“. „Ich bin überzeugt: Mit jährlichen Bürokratieabbaugesetzen können wir dauerhaft und substanziell für Entlastungen sorgen – im Interesse der Bürger, Betriebe und Behörden“, so Buschmann.

Insgesamt umfasst die Verordnung 32 Rechtsänderungen. Die Beiträge stammen aus mehreren Bundesministerien. Das Bundesministerium der Justiz hat die Vorschläge koordiniert und zusammengeführt. Die Einzelmaßnahmen lassen sich folgenden Schwerpunkten zuordnen:

  • Maßnahmen zur Förderung der Digitalisierung,
  • Abbau von Anzeige- und Mitteilungspflichten,
  • weitere Verfahrenserleichterungen und Rechtsbereinigung.

Die Verordnung zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger, der Wirtschaft sowie der Verwaltung von Bürokratie wird nun dem Bundesrat zugeleitet. Der Bundesrat muss der Verordnung zustimmen.



Stichwörter: Politik, Bürokratieabbau


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Die Grafik zeigt, was die Bürger von der digitalen Verwaltung erwarten.

eGovernment Monitor 2024: Digitale Nutzungslücke

[08.10.2024] Die Digitalisierung der Verwaltung hat das Potenzial, das Vertrauen der Bevölkerung in den Staat zu stärken. Dennoch bevorzugen viele noch den analogen Weg. Laut der Studie eGovernment Monitor 2024 erwarten die Bürgerinnen und Bürger einfache und zugängliche Onlinedienste – diese werden aber noch zu selten genutzt. mehr...

Gruppenfoto NKR und Marco Buschmann

Nationaler Normenkontrollrat: Jahresbericht 2024

[02.10.2024] Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hat seinen Jahresbericht zum Bürokratieabbau und zur besseren Rechtsetzung sowie zur Verwaltungsdigitalisierung vorgelegt. Insbesondere für die Wirtschaft sinken die Erfüllungsaufwände, für die Verwaltung steigen sie. Dennoch ist die Gesamtbilanz positiv. mehr...

Schleswig-Holstein: Amtsblatt wird digital

[02.10.2024] Das Amtsblatt für Schleswig-Holstein ist das zentrale Bekanntmachungsorgan für Satzungen, deren Geltungsbereich sich auf das ganze Land erstreckt, sowie für öffentliche und örtliche Bekanntmachungen der Landesverwaltung. Die Papierfassung wurde nun von einem Onlineportal abgelöst. mehr...

Gruppenfoto der Mitglieder des IT-Standardisierungsboars; Außenaufnahme, Sonne

IT-Standardisierungsboard: Erfolgreiche zweite Sitzung

[01.10.2024] Das vom IT-Planungsrat initierte Föderale IT-Standardisierungsboard soll strategische Leitlinien und Prioritäten zur föderalen IT-Standardisierung festlegen und ein verbindliches Prozessmodell entwickeln. Nun traf sich das Gremium in Berlin zu seiner zweiten Sitzung. mehr...

Rheinland-Pfalz: Bürokratieabbau-Paket vorgestellt

[26.09.2024] Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz hat ein umfassendes Maßnahmenpaket zum Bürokratieabbau vorgestellt. Ziel ist es, Verwaltungsprozesse zu vereinfachen, digitale Angebote auszubauen und damit Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen zu entlasten. mehr...

OZG-Rahmenarchitektur: Partizipativer Dialog

[23.09.2024] Am Konsultationsprozess zum Zielbild der OZG-Rahmenarchitektur beteiligten sich 154 Stakeholder aus verschiedenen Bereichen mit über 700 Kommentaren. mehr...

Bundesregierung: Reduzierte Finanzierung für KI in der Hochschulbildung

[23.09.2024] Die Förderinitiative „KI in der Hochschulbildung“ soll im kommenden Jahr mit einem geringeren Budget fortgeführt werden. Nachdem in den Jahren 2022 bis 2024 jährlich 33 Millionen Euro zur Verfügung standen, sind im Haushaltsentwurf für 2025 nur noch 17,63 Millionen Euro vorgesehen. mehr...

Avision: Großauftrag von Bundesministerien

[23.09.2024] Der Scanner-Hersteller Avision und das IT-Systemhaus Safetec konnten sich jetzt gemeinsam einen Großauftrag des Bundesinnenministeriums und des Justizministeriums NRW sichern. Die Beschaffung umfasst eine vierstellige Anzahl an Dokumentenscannern, die in den kommenden Jahren an Behörden ausgeliefert werden. mehr...

Porträt von Staatskanzleichef Dirk Schrödter vor weißem Hintergrund.

Schleswig-Holstein: Schrödter kritisiert Kürzungen

[20.09.2024] Scharfe Kritik an den geplanten Kürzungen im Bereich Digitalisierung im Bundeshaushalt kommt aus Schleswig-Holstein. Digitalisierungsminister Dirk Schrödter warnt vor einer Gefährdung der digitalen Souveränität Deutschlands. mehr...

Porträt Bernd Schlömer

Sachsen-Anhalt: Verwaltung wird immer digitaler

[17.09.2024] Sachsen-Anhalts Landes-CIO Bernd Schlömer gibt einen Überblick über den Stand der digitalen Verwaltungstransformation und des Gigabitausbaus. In den Bereichen Breitband- und Mobilfunkausbau, OZG-Umsetzung und Open Data kommt das Land demnach gut voran. mehr...

Mitglieder des IT-Planungsrates, März 2024

Hessen: Umsetzungskompetenz für den IT-Planungsrat

[13.09.2024] Um die Umsetzungskompetenzen und die Wirksamkeit des IT-Planungsrats an verschiedenen Stellen konstruktiv zu stärken, hat der Hessische Landtag das Gesetz zum Zweiten Staatsvertrag zur Änderung des IT-Staatsvertrags verabschiedet. mehr...

Blick auf das Gebäude der HZD

Hessen: HZD bleibt als Einheit bestehen

[09.09.2024] Als zentraler IT-Dienstleister und Full-Service-Provider soll die Hessische Zentrale für Datenverarbeitung (HZD) auch weiterhin als Einheit erhalten bleiben. Darauf einigten sich das Finanz- und das Digitalministerium des Landes. In den kommenden Monaten sollen Details der weiteren Entwicklung erarbeitet werden. mehr...

Sachsen: Digitalagentur zieht Zwischenbilanz

[06.09.2024] Mit der Digitalagentur hat der Freistaat Sachsen vor rund zweieinhalb Jahren eine zentrale Anlaufstelle für Fragen der digitalen Transformation von Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung geschaffen. Eine nun gezogene Zwischenbilanz fällt positiv aus. mehr...

Porträt Denis Alt

Rheinland-Pfalz: Neuer CIO ernannt

[06.09.2024] Denis Alt ist neuer Beauftragter der rheinland-pfälzischen Landesregierung für Informationstechnik und Digitalisierung. Er tritt damit die Nachfolge des bisherigen CIO/CDO Fedor Ruhose an, der seinerseits im Juli zum Chef der Staatskanzlei ernannt wurde. mehr...