StudieAlternativen zur Festplattenvernichtung

[21.03.2022] Behörden und öffentliche Einrichtungen in Deutschland geben jedes Jahr 6,4 Millionen Euro für die Vernichtung und den Austausch von Datenspeichern aus – trotz nachhaltiger Alternativen. Dies ergab eine Studie des Datenvernichtungs-Unternehmens Blancco.

Die auf Datenlöschung und -vernichtung spezialisierte Blancco Technology Group hat eine Studie über Richtlinien und Verfahrensweisen zur Datenvernichtung von IT-Geräten in Verwaltungen und öffentlichen Einrichtungen veröffentlicht. Für die Studie wurden 596 IT-Verantwortliche öffentlicher Einrichtungen in neun Ländern befragt, darunter 70 Verantwortliche in Deutschland. Demnach geben die befragten Behörden und öffentlichen Einrichtungen in Deutschland – darunter etwa Verwaltungseinrichtungen, aber auch Abfallwirtschaftsunternehmen und Krankenhäuser – insgesamt 1,9 Millionen Euro für die physische Vernichtung von Solid State Drives (SSDs) aus. SSDs werden als Wechseldatenspeicher, aber auch in Laptops, Desktops und Servern genutzt. Hinzu kommen Kosten für die Anschaffung von SSDs als Ersatz in Höhe von 4,5 Millionen Euro. Dadurch summieren sich die Ausgaben auf 6,41 Millionen Euro für die Vernichtung von IT-Geräten, die in den meisten Fällen wiederverwendet werden könnten – vermeidbare Kosten in oftmals finanziell limitierten öffentlichen Einrichtungen, urteilt die Blancco-Studie.

Ökologische Kosten vs. Sicherheitsbedenken

Vor dem Hintergrund sich rasant vermehrenden Elektroschrotts untersucht die Studie auch die aktuellen Bemühungen des öffentlichen Sektors um nachhaltige Alternativen. 51 Prozent der Befragten in Deutschland stimmten demnach zu, dass die Wiederverwendung von SSDs besser für die Umwelt ist als die physische Vernichtung. Zudem geben fast alle Studienteilnehmer (93 Prozent) an, dass ihre Einrichtung einen Plan zur Verringerung der Umweltauswirkungen durch die Vernichtung von IT-Geräten hat. Trotzdem setzt weniger als ein Viertel (21 Prozent) der befragten Einrichtungen Pläne zur Wiederverwendung von SSDs auch aktiv um. Eine Rolle mögen dabei sicherheitsrechtliche Erwägungen spielen: In vielen Fällen ist eine physische Vernichtung von Festplatten vorgeschrieben, wenn darauf geheime Daten gespeichert sind. Für Datenträger ohne Verschlusssachen sind aber auch andere Datenvernichtungslösungen möglich.

Zu viele Datenträger werden vernichtet

Anscheinend wird in öffentlichen Einrichtungen nicht immer ausreichend nach verlangter Sicherheitsstufe differenziert und SSDs werden pauschal vernichtet. Die Gründe sind vielfältig: So gaben 36 Prozent der Befragten an, dass die physische Vernichtung von SSDs mit Verschlusssachen in ihrem Land gesetzlich vorgeschrieben sei und sie daher alle SSDs ungeachtet des Inhalts vernichten. 39 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die physische Vernichtung günstiger ist als andere Lösungen zur Datenvernichtung, etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) kennt keine anderen Verfahren. 36 Prozent glauben, dass es keine zugelassene Lösung für ein anderes Verfahren gibt. In den befragten Einrichtungen in Deutschland werden gemäß der Umfrage 47 Prozent der Geräte oder externen Festplatten zur physischen Vernichtung an einen externen Dienstleister übergeben. Dies ist der höchste Anteil aller untersuchten Länder.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass sich Verwaltungen und andere öffentliche Einrichtungen weltweit zwar zu mehr Nachhaltigkeit verpflichten, dass aber nur wenige ihre gefassten Pläne auch konsequent umsetzen. Dies führe auch zu hohen Kosten für die Vernichtung und den Ersatz von SSDs. Da die Ausgaben öffentlicher Einrichtungen immer im Fokus stünden, sei es dringend erforderlich, dass nachhaltige Alternativen geprüft würden, welche die Lebensdauer von Geräten verlängern, absolute Datensicherheit am Lebensende von SSDs bieten und letztlich der öffentlichen Hand Kosteneinsparungen in Millionenhöhe ermöglichen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Stlisierte Darstellung eines Bücherstapels und einiger Euro-Scheine und -Münzen.

Sachsen-Anhalt: Komplett digitale BAföG-Anträge

[04.07.2024] In Sachsen-Anhalt können Anträge auf Sozialleistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) bereits seit 2020 online gestellt und bearbeitet werden. Nun erfolgt der letzte Schritt zum vollständig elektronischen Verfahren: Mit Einführung der E-Akte können die Anträge auch revisionssicher elektronisch abgelegt werden. mehr...

Kollage: Foto eines Bürogebäudes, über das links das EMAS-Logo gelegt ist mit Text „EMAS geprüftes Umweltmanagement Reg. No. DE-110-00044“

ITZBund: EMAS erfolgreich eingeführt

[25.06.2024] An elf seiner Liegenschaften hat das ITZBund die Audits nach den hohen Anforderungen des Europäischen Umwelt-Management-Systems EMAS erfolgreich absolviert. Der IT-Dienstleister sieht sich als Wegbereiter für eine nachhaltige Digitalisierung in der gesamten Bundes-IT. mehr...

Baden-Württemberg: Förderung für LoRaWAN

[21.06.2024] Fraunhofer IAO und das IAT der Universität Stuttgart sollen die Anwendung von LoRaWAN in baden-württembergischen Kommunen erforschen und praxistaugliche Anwendungsfälle entwickeln. Das Land unterstützt das Vorhaben mit 383.000 Euro. mehr...

3d Rendering, ein helles Tablet mit visualisierter Smart City

BMWSB: Stufenplan für „Smarte Städte und Regionen“

[14.06.2024] Einen Stufenplan für „Smarte Städte und Regionen“ hat das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) verabschiedet. Er soll ein Rahmenwerk für die Digitalisierung der Stadt- und Regionalentwicklung schaffen. Vorgeschlagen wird unter anderem die Einrichtung eines Marktplatzes für digitale Lösungen. mehr...

Illustration/Compositebild in verschiedenen Blautönen, Weiß und Gelb mit dem Logo von Beteiligung NRW.

Nordrhein-Westfalen: Erfolgsgeschichte für Online-Partizipation

[04.06.2024] Seit gut zwei Jahren stellt das Land Nordrhein-Westfalen seinen Ministerien, Landes- und Kommunalverwaltungen eine Beteiligungsplattform zur Verfügung, mit der diese eigene Beteiligungsverfahren durchführen können. Das Angebot kommt an: Über 260 Mandanten wurden inzwischen umgesetzt. mehr...

forsa-Umfrage: Begrenztes Vertrauen in KI

[29.05.2024] Datengesteuertes Handeln in Politik und Verwaltung, unter Rückgriff auf vielfältige Daten aus unterschiedlichsten Quellen – das ist eine der Möglichkeiten, die Künstliche Intelligenz eröffnet. Viele Deutsche fühlen sich bei dem Gedanken, dass der Staat mit KI Entscheidungen trifft, aber eher unwohl, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. mehr...

In einem hellgrau gestrichenen, freundlicher Raum steht eine Frau an einem Flipchart, um sie herum eine Gruppe von Personen, die zuhört.

FITKO: OZG-Erfahrungsaustausch in Erfurt

[28.05.2024] Auf Einladung der FITKO treffen im Rahmen des OZG-Erfahrungsaustauschs Vertreterinnen und Vertreter von Bund und Ländern regelmäßig zusammen. Wichtige Themen des letzten Treffens in Erfurt waren der Roll-out von OZG-Leistungen in die Fläche und die Anbindung von Fachverfahren sowie die Registermodernisierung. mehr...

Screenshot der Startseite des bayrischen Karriereportals "Sei daBay"

Bayern: Karriereportal ab sofort online

[22.05.2024] Auf einer zentralen Website versammelt Bayern alle Informationen über die Beschäftigung beim Land als Arbeitgeber, verschiedene Berufsbilder und Einstiegsoptionen und natürlich Jobangebote im öffentlichen Dienst. Über die integrierte Stellenbörse ist es möglich, sich direkt online zu bewerben. mehr...

Das Bild zeigt eine Bühne des Creative Bureaucracy Festival auf der kostümierte Menschen Musik machen.

Festival: Kreativität trifft auf Bürokratie

[10.05.2024] Am 13. Juni beginnt in Berlin das 7. Creative Bureaucracy Festival. Über 200 Referenten aus 40 Nationen stellen auf vier Bühnen ihre Ansätze zur Transformation der Verwaltung vor. Höhepunkte sind Diskussionen über digitale Methoden, nachhaltige Verwaltung und Künstliche Intelligenz. mehr...

Bienenkorb in der Sächsischen Staatskanzlei im virtuellen 360-Grad-Rundgang

Sachsen: Virtueller Einblick in die Staatskanzlei

[07.05.2024] Zum 120-jährigen Jubiläum der Sächsischen Staatskanzlei gewährt ein digitaler Rundgang nun Einblicke in die reiche Geschichte und Architektur des historischen Gebäudes. mehr...

Das Bild zeigt Thomas Petri, den Bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz.

EU-Daten-Governance: Hilfe zur Orientierung

[06.05.2024] Seit Herbst 2023 regelt der Data-Governance-Rechtsakt den Binnenmarkt für Daten in der EU. Eine neue Orientierungshilfe des Bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz soll nun Klarheit schaffen und öffentliche Stellen bei der Anwendung der neuen Regelungen unterstützen. mehr...

Hände halten Smartphone, auf dem Screen sieht man ein Chatprotokoll.

115: Chatbot im Pilotbetrieb

[29.04.2024] Ein Chatbot soll künftig die zentrale Behördenrufnummer 115 ergänzen und so den Mitarbeitenden im Telefonservice mehr Zeit für komplexe Beratungsgespräche lassen. Derzeit wird der Service-Chatbot in zehn Pilotkommunen erprobt. Noch funktioniert er regelbasiert – also ohne KI. mehr...

Das Bild zeigt die Tabelle des Bitkom-Länderindex 2024 mit Hamburg, Berlin und Bayern an der Spitze.

Bitkom-Ranking: Spitzenreiter mit Lösungen von cit

[25.04.2024] Die drei Spitzenreiter im Digitalisierungsindex des Branchenverbands Bitkom nutzen die Low-Code-Plattform cit intelliForm für die Umsetzung digitaler Anträge und Bürgerservices. mehr...

Eine junge Frau und ein älterer, grauhaariger Mann sitzen gemeinsam vor einem Laptop, auf dessen Bildschirm sie blicken.

Bayern: Beratung für digitale Einsteiger

[19.04.2024] Das bayernweite Projekt „zusammen digital“ will Menschen, die bisher nur geringe digitale Fähigkeiten haben, darin unterstützen, digitale Alltagsangebote zu nutzen. Nun gab der bayerische Digitalminister Fabian Mehring den Startschuss für die nächste Projektphase, bei der 16 weitere der barrierearmen Beratungsorte entstehen sollen. mehr...

Blick auf einen Schreibtisch mit Laptop, Aktenn und einer männlichen Person mit hellem Oberhemd.

Riverbed-Studie: Digitales Erlebnis im öffentlichen Sektor

[17.04.2024] Mit der fortschreitenden Digitalisierung rückt auch das digitale Erlebnis stärker in den Fokus – der Eindruck, den jemand auf Basis der digitalen Interaktion von einem Unternehmen oder einer Organisation gewinnt. Eine Studie beleuchtet, wie dieses Thema im Public Sector gesehen wird. mehr...