Sachsen-AnhaltAlle juristischen Staatsprüfungen elektronisch
Im Jahr 2019 hat Sachsen-Anhalt als erstes Bundesland in Deutschland das elektronische Staatsexamen – das so genannte E-Examen – für die zweite juristische Staatsprüfung in der Juristenausbildung erfolgreich eingeführt. Damit hatte das Land in eigenen Worten eine bundesweite Vorreiterrolle übernommen. Nun meldet das Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz, dass in diesem Jahr das E-Examen auch für die erste juristische Staatsprüfung eingeführt werden soll. Im August 2024 sollen Studentinnen und Studenten der Rechtswissenschaften in Sachsen-Anhalt erstmals die Möglichkeit haben, die Klausuren im Rahmen der ersten juristischen Prüfung am Laptop anstatt handschriftlich abzulegen. Das haben das Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt und die Martin-Luther-Universität (MLU) Halle-Wittenberg vereinbart. Zuständig für Organisation und Durchführung beider staatlicher Prüfungen ist das Landesjustizprüfungsamt (LJPA) Sachsen-Anhalt, das organisatorisch zum Justizministerium gehört.
„Wir erweitern konsequenterweise unser Erfolgsprojekt, welches seit Beginn auf eine durchweg positive Resonanz gestoßen ist. Die staatlichen Prüfungen des ersten und des zweiten juristischen Examens können in Sachsen-Anhalt ab Sommer 2024 dann vollständig am Computer geschrieben werden. Wir gehen damit nicht nur mit der Zeit, sondern entsprechen vor allen Dingen auch dem Ansinnen der Studentinnen und Studenten, die in einer digitalen Welt auch die Prüfungen vollständig am Rechner absolvieren wollen“, erklärte Sachsen-Anhalts Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz, Franziska Weidinger. Seit der Einführung des E-Examens für die zweite juristische Staatsprüfung im Jahr 2019 haben insgesamt 540 Personen das zweite juristische Staatsexamen in Sachsen-Anhalt absolviert. Davon haben knapp 99 Prozent (534 Personen) das E-Examen gewählt und die Prüfung am Laptop geschrieben. Nur sechs Personen haben zwischenzeitlich das Examen handschriftlich abgelegt. In den Jahren 2022 und 2023 lag die Quote der zu prüfenden Personen, welche die zweite juristische Staatsprüfung in Sachsen-Anhalt am Rechner geschrieben haben, bei 100 Prozent.
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