D21-Digital-IndexSonderauswertung für Thüringen

[18.03.2025] Eine Sonderauswertung des D21-Digital-Index zeigt: Thüringen liegt bei digitalen Kompetenzen auf Bundesniveau, doch bestehen Unterschiede nach Alter, Geschlecht und Bildung. Eine geplante Digitalkompetenzoffensive soll Vorbehalte abbauen und digitale Bildung stärken.
Balkendiagramm zu digitalen Basiskompetenzen im Vergleich Bund/Thüringen

Die Thüringer Gesellschaft ist grundlegend auf die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung vorbereitet.

(Bildquelle: Digitalagentur Thüringen)

Der D21-Digital-Index wird bundesweit ermittelt und bildet jährlich den Status quo der Digitalisierung in der Gesellschaft ab – kürzlich hat die Initiative D21 die aktuelle Studie für 2024/25 vorgelegt (wir berichteten). Eine Sonderauswertung dieser Hauptstudie liefert nun auch detaillierte Einblicke in die Digitalgesellschaft Thüringens. Digitalminister Steffen Schütz stellte die Ergebnisse in Erfurt vor. Demnach hat der Freistaat durchaus das Potenzial zum digitalen Vorzeigeland – allerdings müsse auch die Skepsis gegenüber der Digitalisierung überwunden werden. Zwar sind digitale Kompetenzen und der Zugang zu digitaler Technik in Thüringen auf ähnlich hohem Niveau wie im Bund. Dennoch betrachten die Menschen in Thüringen ihre eigenen digitalen Fähigkeiten noch skeptisch, und es gibt gewisse Vorbehalte gegenüber der digitalen Entwicklung.

Gleichauf mit kleinen Unterschieden

Die Sonderauswertung zeigt, dass Thüringen insgesamt auf Augenhöhe mit dem Bund liegt, sich jedoch innerhalb der Bevölkerung Unterschiede zeigen. Männer bewerten ihre digitalen Fähigkeiten höher als Frauen und stehen der Digitalisierung aufgeschlossener gegenüber. Dieser „Digital Gender Gap“ zeigt sich bundesweit, ist in Thüringen aber ausgeprägter. Auch nach Alter gibt es Unterschiede: Während bundesweit vor allem Jüngere digitalaffin sind, gilt das in Thüringen nicht durchgehend. So schätzen die 14- bis 29-Jährigen ihre Kompetenzen niedriger ein als die 30- bis 49-Jährigen und liegen auch hinter Gleichaltrigen im Bund. Menschen ab 65 Jahren hingegen sind in Thüringen digital kompetenter und aufgeschlossener als ihre Altersgenossen im Bund.

Digitalkompetenzoffensive geplant

„Wenn wir die Digitalisierung von Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft in Thüringen erfolgreich umsetzen wollen, müssen wir die Vorbehalte in der Gesellschaft abbauen, das digitale Selbstbewusstsein der Menschen im Freistaat durch moderne Bildungsangebote erhöhen und das Vertrauen in die Vorteile des digitalen Wandels vergrößern. Das gelingt vor allem, wenn wir digitale Verwaltungsleistungen so gestalten, dass sie das Leben der Menschen spürbar erleichtern, sich dadurch die Servicequalität des Verwaltungshandelns erhöht“, betont Minister Schütz. Geplant sei eine Digitalkompetenzoffensive, zudem sollen Angebote wie die Unterstützung durch Digitallotsen entstehen, damit jede und jeder von den Chancen der Digitalisierung profitieren kann. „Mit Blick auf das geplante Sondervermögen des Bundes ist es notwendig, dass weitere Investitionen in die digitale Bildung getätigt werden“, betont der Minister.

Die Sonderauswertung des D21-Digital-Index wurde von der Digitalagentur Thüringen erstellt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung im Freistaat ab 14 Jahren, knapp 1.000 Thüringerinnen und Thüringer wurden dazu im Juli 2024 befragt. (sib)





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