Baden-WürttembergNeue Wege bei Verwaltungs-KI
Im vergangenen Jahr wurde der Prototyp des auf KI basierenden Text-Assistenz-System F13, den das Heidelberger Scale-up Aleph Apha für die Landesverwaltung Baden-Württemberg entwickelt hat, beim E-Government-Wettbewerb ausgezeichnet. F13 soll die Verwaltung beim Verarbeiten und Erstellen von Schriftvorgängen unterstützen; das zugrundeliegende KI-Sprachmodell Luminous erfüllt die Transparenzpflichten der europäischen KI-Verordnung und setzt auf Datensicherheit und Transparenz.
Seit Ende Oktober ist nun der Roll-out von F13 in den Landesministerien, beim Rechnungshof und der Landesoberbehörde IT Baden-Württemberg (BITBW) abgeschlossen. Das Vorhaben sei auch im Kontext digitaler Souveränität zu sehen, so eine Meldung der Landesregierung. Deren Stellenwert nehme angesichts globaler Unsicherheiten weiter zu: „Angesichts der aktuellen geopolitischen Herausforderungen dürfen wir nicht länger nur über digitale Souveränität für unsere Verwaltung sprechen. Es gilt sicherzustellen, dass der Staat langfristig gut aufgestellt ist und dass keine zusätzlichen technischen Abhängigkeiten entstehen“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Rahmen einer Ministerratssitzung, bei der auch die nächsten Schritte für ein KI-Ökosystem vorgestellt wurden.
Weitere Funktionen und Schulungsangebote
Bisherige Nutzungszahlen sowie das Feedback zu F13 zeigen, dass das Interesse der Verwaltung an KI hoch ist. Der Staatskanzlei-Chef Florian Stegmann sagte, Baden-Württemberg wolle bei der KI-Entwicklung nun noch stärker vorangehen und F13 als leistungsstarke KI-Basis für die gesamte Verwaltung im Land ausbauen, damit alle Interessierten F13 nutzen könnten. Allerdings könne nur mit einem tiefergehenden Verständnis der KI-Technologie und insbesondere auch der richtigen Nutzung das volle Potenzial der neuen Version von F13 ausgeschöpft und die digitale Transformation der Verwaltung erfolgreich vorangetrieben werden, so Stegmann. Daher werden nun verstärkt Schulungsangebote wie Workshops, E-Learning-Angebote oder eine Prompt-Bibliothek unterbreitet.
Gemeinsame Softwaregrundlage für Verwaltungs-KI
Der modulare Aufbau von F13 ermöglicht es, perspektivisch immer mehr Aufgaben mithilfe von F13 zu erledigen. „Gemeinsam mit unseren Partnern und unserem Ökosystem schaffen wir in Baden-Württemberg somit die Grundlage für leistungsfähige KI-Assistenz in der Verwaltung. Mit den neuen Chat-Funktionen wird F13 somit zum ‚schwäbischen Taschenmesser‘, also zum universellen Werkzeug, das jegliche Textverarbeitung beherrscht“, sagt Stegmann.
Auch solle der „dutzendfachen Entwicklung identischer KI-Funktionalitäten“ entgegengewirkt werden. Dazu soll eine gemeinsame Softwaregrundlage für KI in der Verwaltung entstehen. „Wir laden alle interessierten Partner ein, daran mitzuwirken. So wollen wir perspektivisch eine geeignete KI-Grundlage in Baden-Württemberg und darüber hinaus entstehen lassen“, kündigte Staatsminister Stegmann an.
Datenschutz und KI gemeinsam denken
Der Landesbeauftragte für Datenschutz (LfDI), Tobias Keber, betont die Notwendigkeit, Datenschutz und Künstliche Intelligenz von Anfang an zu integrieren, um Risiken zu minimieren und Vertrauen zu schaffen. Ein datenschutzkonformer Ansatz fördert die Akzeptanz und stärkt Innovationen, von denen sowohl Unternehmen als auch öffentliche Stellen profitieren. Baden-Württemberg setzt auf eine menschenzentrierte und datenschutzkonforme KI.
Der LfDI wurde frühzeitig in die KI-Entwicklung eingebunden, und derzeit wird das Landesdatenschutzgesetz auf seine Eignung für KI-Anwendungen überprüft. Ein Diskussionspapier des LfDI zu KI und Datenschutz liefert dafür die Grundlage. Zudem bereitet sich das Land auf die EU-KI-Verordnung vor. Um Datenschutzprobleme zu vermeiden, bietet Baden-Württemberg über die F13-Anwendung einen sicheren Zugang zu KI-Systemen. Der IT-Dienstleister BITBW betreibt dafür landeseigene KI-Modelle und hat die nötige Infrastruktur aufgebaut.
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