BundesratMehr Druck beim DigitalPakt 2.0

[11.07.2024] Mit dem DigitalPakt Schule hat der Bund Länder und Kommunen bei Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur unterstützt – bis Mai dieses Jahres. Nun verhandeln Bund und Länder über die Anschlussfinanzierung. Im Bundesrat sprachen sich die Länder für eine verlässliche Fortführung bis 2030 aus.
Gruppe von jungen Schulkindern sitzt vor einem Laptop, dahinter eine Lehrerin.

Die digitale Ausstattung der Schulen zu finanzieren bleibt für Länder und Kommunen ein Kraftakt, der ohne Mittel des Bundes nicht zu stemmen ist.

(Bildquelle: contrastwerkstatt /stock.adobe.com)

Der erste DigitalPakt Schule ist Mitte Mai 2024 ausgelaufen. Seitdem können keine weiteren Anträge mehr gestellt werden. Zurzeit verhandeln Bund und Länder über eine Fortsetzung und Anschlussfinanzierung. Schon im ersten Pakt hatte sich gezeigt, dass es dauerhaft erhöhter Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur bedarf – etwa für nachhaltige Neuanschaffungen von Hardware, aber auch von Inhalten und Bildungsmedien sowie technischen Support, Wartung und IT-Administration bei den Schulträgern.
Wie Niedersachsen berichtet, haben alle Bundesländer nun in einer gemeinsamen Entschließung die Bundesregierung im Bundesrat aufgefordert, den DigitalPakt Schule auch in den Jahren 2025 bis 2030 mit mindestens 1,3 Milliarden Euro jährlich verlässlich fortzuführen. Damit wollen die Länder den Druck auf das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erhöhen. Sie folgen damit einem Entschließungsantrag, der ursprünglich von Niedersachsen eingebracht worden war.

Ländervertretung findet klare Worte

Mit umfassenden Investitionen und Projekten haben Bund, Länder und Kommunen in den vergangenen fünf Jahren über den DigitaPakt Schule spürbar positive Impulse für eine zukunftsweisende Digitalisierung schulischer Bildung gegeben. Jetzt komme es darauf an, diesen Pakt aufrechtzuerhalten und die digitale Infrastruktur inklusive entsprechender Lernmittel weiter auszubauen. Die weit über den Schulbereich hinausreichende Bedeutung einer modernen und hochwertigen Bildungslandschaft, die auch die Digitalität einbezieht, sei das Fundament für die Zukunftsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands, betonten die Länder im Bundesrat.

Digitalpakt ist ein Erfolgsmodell

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte hob besonders hervor, dass die Digitalisierung der Schulen „wesentlich für den Erfolg unsers Bildungssystems und für mehr Bildungsgerechtigkeit ist. Digitale Kompetenz ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass unsere Kinder ihren Lebensweg eigenverantwortlich und erfolgreich gestalten können“. Das sei in der Corona-Pandemie offensichtlich geworden, in der es in Bremen nur mithilfe des DigitalPakts gelungen sei, die erforderliche flächendeckende Hardware-Ausstattung umzusetzen. „Der Digitalpakt Schule ist ein Erfolgsmodell, auf das Bund, Länder und Kommunen stolz sein können“, so Bovenschulte. Nun sei es jedoch essenziell, an dieser Stelle nicht nachzulassen – das Ziel sei noch nicht erreicht. Die Länder seien bereit, ihren Teil zu einem zweiten Digitalpakt beizutragen; doch auch der Bund müsse sich weiter engagieren, denn „die Länder haben schlicht nicht das Geld, die anstehenden Aufgaben alleine zu stemmen“.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Sachsen-Anhalt: Digitalrat startet zweite Amtszeit

[12.08.2024] Der Digitalrat Sachsen-Anhalt startet in seine zweite Amtszeit. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales, betont die Bedeutung der Expertise des Gremiums für die weitere Digitalisierung des Landes, insbesondere im ländlichen Raum. mehr...

Schleswig-Holstein: OZG-Änderungsgesetz kann digitale Souveränität stärken

[06.08.2024] Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und die Verwaltung können mit dem Inkrafttreten des OZG-Änderungsgesetzes von einer schnelleren Verwaltungsdigitalisierung profitieren, so der schleswig-holsteinische Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. Insbesondere für digitale Souveränität eröffneten sich Chancen. mehr...

Schild Welcome were open, Symboldbild Open Source Software

Bund: Open Source bevorzugt

[26.07.2024] Eine Anpassung am E-Government-Gesetz hat der Bund verabschiedet. Demnach soll der Nutzung von Open Source Software in der Bundesverwaltung künftig Vorrang eingeräumt werden. mehr...

OZG-Änderungsgesetz: Reform tritt in Kraft

[26.07.2024] Es ist der Schlusspunkt unter einem aufwendigen Verfahren: Mit Inkrafttreten des OZG-Änderungsgesetzes ist die Reform des Onlinezugangsgesetzes nun abgeschlossen. mehr...

Das Bild zeigt Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit.

Bundesagentur für Arbeit: Zugang zu eServices mit BundID

[23.07.2024] Leistungen der Arbeitsagenturen, Jobcenter und Familienkassen können jetzt mit der BundID beantragt werden. mehr...

Blau-weißer Stander mit Rautenmuster (Bayernflagge) weht im Wind, im Hintergrund blauer Himmel.

Bayern: Verwaltung muss arbeitsfähig bleiben

[15.07.2024] Bayerns Digitalminister sieht die konsequente Digitalisierung der Verwaltung als wichtige Möglichkeit, um den künftigen Ruhestand der Babyboomer-Generation und den dadurch entstehenden Fachkräftemangel zu kompensieren. Es gelte, die Potenziale von Standardisierung, Zentralisierung und KI zu nutzen. mehr...

Ergebnisbericht Konsultationsprozess Phase 1 zum „Zielbild der OZG-Rahmenarchitektur“ - Cover

OZG-Rahmenarchitektur: Ergebnisbericht zur Konsultation

[15.07.2024] Im Rahmen der Erarbeitung eines Zielbilds für die künftige gemeinsame OZG-Rahmenarchitektur hat von Oktober 2023 bis Januar 2024 ein begleitender und partizipativ gestalteter Konsultationsprozess stattgefunden. Dessen Ergebnisse liegen jetzt vor. mehr...

Konferenzbühne mit dunklem Hintergrund, darauf ein Speaker im Anzug mit Mikro in der Hand.

SEMIC-Konferenz: Kooperation für ein interoperables Europa

[12.07.2024] Auf der diesjährigen SEMIC-Konferenz, die unter dem Motto „Interoperable Europe: From Vision to Reality“ in Brüssel stattfand, stellte Staatssekretär Markus Richter seine Vision eines interoperablen Europas vor. Dieses fußt auf einer engen Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten im Digitalisierungsbereich. mehr...

Cover des PD-Strategiepapiers "Der Weg zur öffentlichen hand von morgen"

PD: Reformagenda für den Public Sector

[09.07.2024] In einem Strategiepapier entwirft das Beratungsunternehmen PD ein Zielbild für den Public Sector von morgen. Um den Public Sector zukunftsfähig zu machen, reichen demnach Einzelmaßnahmen nicht aus. Daher will PD vier große Reformbereiche mit einem umfassenden Ansatz adressieren. mehr...

Porträtfoto von Dr. Fabian Mehring.
interview

Digitales Bayern: Der Sound der Zukunft

[05.07.2024] Bayern segelt auf Innovationskurs, sagt Fabian Mehring. Kommune21 sprach mit dem Digitalminister des Freistaats über die Reorganisation seines Ressorts, seine Pläne für einen innovativen Staat und die Rolle der Kommunen dabei. mehr...

Cover des eGovernment Benchmark Report 2024

eGovernment Benchmark 2024: Nutzerzentrierung ist der Schlüssel

[05.07.2024] Laut dem jüngsten eGovernment-Benchmark-Report der Europäischen Kommission haben die europäischen Staaten bei der Bereitstellung digitaler Behördendienste stetige Fortschritte gemacht. Raum für Optimierungen gibt es insbesondere bei grenzüberschreitenden Diensten und bei Dienstleistungen, die von regionalen und kommunalen Behörden erbracht werden. mehr...

Porträtfoto Dörte Schall

Rheinland-Pfalz: Neue Digitalministerin ernannt

[03.07.2024] Neue Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung in Rheinland-Pfalz wird Dörte Schall. Der bisherige CIO/CDO der Landesregierung, Fedor Ruhose, soll Chef der Staatskanzlei werden. mehr...

Thüringer Landes-CIO Hartmut Schubert im dunklen Anzug am Rednerpult, im Hintergrund eine blaue Wand.

Thüringen: Zehn Millionen Euro für kommunale Digitalisierung

[02.07.2024] Das Land Thüringen will die kommunale Digitalisierung mit zehn Millionen Euro fördern. Das geht aus der neuen Thüringer E-Government-Richtlinie hervor, die jetzt offiziell veröffentlicht wurde. Gefördert werden unter anderem digitale Fachverfahren und Schnittstellen, IT-Sicherheits-Maßnahmen und die interne Prozessoptimierung. mehr...

Cover des Jahresberichts 2023 des Sächsischen NKR.

Bürokratieabbau: Jahresbericht des Sächsischen Normenkontrollrats

[01.07.2024] Mit der Erfüllungsaufwandsdarstellung neuer Regelungen soll der Sächsische Normenkontrollrat zu mehr Transparenz beitragen und Erkenntnisse zum Bürokratieabbau in Sachsen wie auch im bundesweiten Vergleich liefern. Nun liegt der Jahresbericht für 2023 vor. mehr...