ThüringenSouveräne Cloud

[09.07.2024] Der Freistaat Thüringen setzt auf eine eigene souveräne Verwaltungscloud. Diese wird im landeseigenen Rechenzentrum aufgebaut und betrieben.
Symbol Cloud Computing, Hand tippt auf digitale Wolke

Der Freistaat Thüringen will mit einer landeseigenen Verwaltungscloud seine digitale Souveränität sicherstellen.

(Bildquelle: melpomen/123rf.com)

Im Zuge der deutschlandweiten Entwicklung hat der Freistaat Thüringen in den vergangenen Monaten die aktuell angebotenen Cloud-Lösungen intensiv geprüft. Im Ergebnis setzt der Freistaat nach Angaben seines Finanzministeriums auf standardisierte und höchste sicherheitstechnische Vorgaben wie sie in der Konzeption der Deutschen Verwaltungscloud festgelegt sind. Thüringen-CIO Hartmut Schubert sagte im Rahmen der heutigen (9. Juli 2024) Kabinettbefassung: „Mit der Thüringer Verwaltungscloud, die im landeseigenen Rechenzentrum aufgebaut wird, ist Thüringen Vorreiter unter den Bundesländern.“

Die Thüringer Verwaltungscloud wird laut der Pressemeldung des Finanzministeriums im neuen Rechenzentrum des TLRZ in Ilmenau durch Bedienstete des Landes betrieben und basiert größtenteils auf Open Source Software. Während der Errichtung der Thüringer Verwaltungscloud werden die Aspekte der Deutschen Verwaltungscloud berücksichtigt und auch Container-basierte Cloud-Lösungen nach den Vorgaben der Deutschen Verwaltungscloud aufgebaut.

„Thüringen bleibt so weiterhin Herr über seine Daten und stellt damit die digitale Souveränität sicher. Ziel ist es, dass der Staat nicht in eine zu starke Abhängigkeit von einzelnen Software-Herstellern gerät. Der Staat muss eigenständig agieren können. Deshalb werden Open-Source-Produkte eingesetzt. Diese schonen gleichzeitig den IT-Haushalt und tragen Anforderungen der IT-Sicherheit Rechnung“, erklärt der CIO weiter.

Nachnutzung erwünscht

Der CIO berichtete dem Kabinett, dass immer mehr Anbieter von Software-Lösungen ihr Angebotsportfolio um Cloud-Dienste erweitern. Perspektivisch gehen die Hersteller dazu über, Software gegen regelmäßige Gebühren möglichst nur noch in den Rechenzentren der Hersteller zu betreiben. Das habe jedoch zur Folge, dass Software auch nicht mehr auf landeseigenen Systemen betrieben und so deren Integrität sichergestellt werden könne.

Die „Deutsche Verwaltungscloud-Strategie – Föderaler Ansatz“ schaffe nunmehr die Grundlagen für die Beschreibung einer souveränen Deutschen Verwaltungscloud der öffentlichen Hand. Sie verfolge den Ansatz, dass Cloud-Angebote durch die IT-Dienstleister der Länder standardisiert und souverän angeboten und innerhalb von Bund und Ländern nachgenutzt werden können. Mit diesem Ansatz können aktuelle Projekte wie Open CoDE und openDesk in der Deutschen Verwaltungscloud betrieben werden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Infrastruktur
Ministerien und Ämter des Freistaats Bayern können künftig Anwendungen aus der  Kubernetes-Cloud nutzen.
bericht

Cloud-Strategie: Bundeskanzleramt verwirft Deutsche Verwaltungscloud

[27.06.2024] Mit einem ungewöhnlichen Schritt brüskiert das Kanzleramt alle Initiativen rund um die Deutsche Verwaltungscloud und drängt die Bundesländer zu einem Vertragsabschluss mit Delos, einer in Deutschland betriebenen Variante der Microsoft Azure Cloud. mehr...

Eine Kaffeetasche steht im Vordergrund des Bildes auf einem Tisch, im Hintergrund sin schemenhaft Menschen zu erkennen, die zusammensitzen in einem großen Raum mit leeren Tischen.

Thüringen: KI-basierte Projektergebnisse

[06.06.2024] Das Thüringer Finanzministerium arbeitet mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena in verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten zusammen. Alle sollen sie den Zugang zu digitalen Verwaltungsdienstleistungen beschleunigen. Beim jüngsten Treffen wurden neue Ergebnisse der KI-basierten Projekte vorgestellt. mehr...

Ein roter Bauhelm liegt auf dem Asphaltboden, im Hintergrund unscharf eine Baustelle.

Bauwesen: Verteidigungsministerium tritt BIM Deutschland bei

[21.05.2024] Das Bundesministerium der Verteidigung tritt der Initiative BIM Deutschland – Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens bei. Das Ministerium erwartet dadurch eine beschleunigte Umsetzung wichtiger Bauvorhaben, zudem soll die Vorbildrolle des Bunds bei der Etablierung der Methode BIM gestärkt werden. mehr...

Das Bild zeigt einen stilisierten Datenstrom aus Nullen und Einsen. Im Hintergrund die europäischen Sterne.

AWS: Milliardeninvestition in Brandenburg

[16.05.2024] Amazon Web Services will bis 2040 rund 7,8 Milliarden Euro in die AWS European Sovereign Cloud in Deutschland investieren. Ziel der Initiative ist es, Europas Bedarf an digitaler Souveränität zu unterstützen und die digitale Transformation voranzutreiben. mehr...

Das Bild zeigt das innere eines Cockpits, zu sehen ist auch das Electronic Knee Board.

Bundeswehr: Electronic Knee Boards für Piloten

[15.05.2024] Die Luftwaffe ersetzt herkömmliche Pilotenhandbücher durch Electronic Knee Boards, die vertrauliche Daten mit der sicheren Container-Lösung SecurePIM von Materna Virtual Solution schützen. mehr...

Das Bild zeigt eine virtuelle Darstellung im Raum mit dem Begriff Low Code, auf die eine Hand weist.

Low-Code-Plattform: ServiceNow gewinnt Rahmenvertrag

[13.05.2024] Das US-amerikanische IT-Unternehmen ServiceNow hat den Zuschlag für einen Rahmenvertrag zur Einführung von Low-Code/No-Code-Technologien im öffentlichen Sektor erhalten. Das vom ITZBund beauftragte Projekt soll die Digitalisierung und Automatisierung öffentlicher Arbeitsprozesse vereinfachen. mehr...

Das Bild zeigt Niedersachsens Innenstaatssekretär Stephan Manke.

Niedersachsen: Teams für die Landesverwaltung

[26.04.2024] Künftig wird Microsoft Teams in der niedersächsischen Landesverwaltung eingesetzt. Möglich macht dies eine Vereinbarung mit Microsoft über wesentliche Datenschutzfragen. mehr...

Zwei Männer in formaler Office-Kleidung stehen vor einer grauen Betonwand.

GovTech Campus Deutschland: BSI erarbeitet sichere Cloud

[09.04.2024] Cloud Computing gilt als Rückgrat und Treiber der Digitalisierung in vielen Bereichen, auch bei der Verwaltungsdigitalisierung. Nun ist das BSI dem GovTech Campus Deutschland beigetreten, wo es im Rahmen eines Reallabors die Sicherheit von Public Clouds untersuchen und verbessern will. mehr...

bericht

Infrastruktur: Container-Plattformen erobern die IT-Landschaft

[04.04.2024] Container-Technologie hat sich weltweit als De-facto Standard in der IT-Infrastruktur etabliert, was ihren umfassenden Einsatz auf Cloud-Plattformen und auch in den Rechenzentren der öffentlichen Verwaltung unterstreicht. Für einen effizienten Betrieb dieser Technologie sind jedoch spezielle Plattformen notwendig, die eine optimale Verwaltung und Orchestrierung der Container ermöglichen. mehr...

Composite-Bild einer Computer-Tastatur, die Enter-Taste mit einem Cloud-Symbol

Nordrhein-Westfalen: Eine Cloud für die Landesverwaltung

[04.04.2024] Das nordrhein-westfälische Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung und der Landesbetrieb IT.NRW setzen künftig auf Cloud-basierte Lösungen. Die Unternehmen Ionos und Computacenter erhielten den Auftrag für Aufbau und Betrieb einer umfassenden Cloud-Lösung für die Landesverwaltung. mehr...

Zwei junge Menschen (männlich und weiblich) sitzen gemeinsam in einem Büro vor einem Computer-Bildschirm.

Schleswig-Holstein: Einstieg in den Umstieg

[03.04.2024] Schleswig-Holstein setzt künftig auf einen digital souveränen IT-Arbeitsplatz in der Landesverwaltung. Die Beschäftigten werden in einem ersten Schritt auf das lizenzfreie Programm LibreOffice umsteigen. Auch beim Betriebssystem, der Kollaborationsplattform, dem Verzeichnisdienst, Fachverfahren und Telefonie soll ein Wechsel zu freier Software erfolgen. mehr...

Das Bild zeigt eine stilisierte Platine mit einem Cloud-Symbol in der Mitte.

ITZBund: Private Cloud von Ionos

[02.04.2024] Das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) setzt beim Aufbau einer Private Enterprise Cloud auf die Expertise von Ionos. Diese soll die digitale Transformation der Bundesverwaltung vorantreiben und höchsten Sicherheitsstandards genügen. mehr...

Das Bild zeigt die Verkabelung von Servern am Internet-Knoten DE-CIX in Frankfurt.

Hessen: Digitale Infrastruktur schneller ausbauen

[20.03.2024] Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus fordert höhere Investitionen in die Infrastruktur. Mehr Tempo beim Ausbau von Internet-Knoten, Rechenzentren und Glasfaser sei entscheidend für Datenaustausch in Echtzeit, Sicherheit und Energieeffizienz. mehr...

BMI: Startschuss für NOOTS

[19.03.2024] Das National-Once-Only-Technical-System (NOOTS) soll es Behörden erleichtern, elektronische Daten aus Verwaltungsregistern abzurufen. Das Bundesministerium des Innern hat dazu jetzt ein Konsultationsverfahren eingeleitet. mehr...