IT-PlanungsratStandardisierungsboard nimmt Arbeit auf
In der föderalen Verwaltungsdigitalisierung soll eine IT-Standardisierung Strukturen und ein gemeinsames Verständnis schaffen. Verantwortlich für das Festlegen übergreifender IT-Standards im föderalen Zusammenspiel ist der IT-Planungsrat – so ist es im IT-Staatsvertrag festgelegt. In seiner Frühjahrssitzung 2024 hatte der IT-Planungsrat beschlossen, ein weiteres, dafür zuständiges Gremium zu bilden: das Föderale IT-Standardisierungsboard. Dieses ist nun zu seiner ersten Sitzung zusammengetroffen, wie der IT-Planungsrat berichtet.
Akteure zusammengeführt
Unter dem Vorsitz von Bernd Schlömer, CIO des Landes Sachsen-Anhalt, und Fedor Ruhose, CIO des Landes Rheinland-Pfalz, haben sich nun zum ersten Mal die entscheidungsberechtigten Vertreterinnen und Vertreter von Bund und den drei Ländern Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen in Erfurt getroffen. Über ihre jeweiligen Spitzenverbände vertreten sind die Kommunen, die öffentlichen und die privaten IT-Dienstleister. Die Schnittstelle zur nationalen und internationalen Normierungswelt bildet der Vertreter des Deutschen Instituts für Normung (DIN). Vertreter der Föderalen IT-Kooperation (FITKO) und der Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) vervollständigen die Stammbesetzung des Föderalen IT-Standardisierungsboards als institutionelle Mitglieder. Die FITKO fungiert außerdem als geschäftsführende Stelle und führt die koordinierenden und operativen Aufgaben aus.
Agile Governance
Zentrale Aufgabe des Föderalen IT-Standardisierungsboards soll die Festlegung von strategischen Leitlinien und Prioritäten sein ebenso wie die Verantwortung für ein verbindliches Prozessmodell zur föderalen IT-Standardisierung. Das Board soll über die Umsetzung neuer Standardisierungsbedarfe entscheiden und Beschlüsse des IT-Planungsrats für die verbindliche Nutzung zukünftiger IT-Standards vorbereiten. Angestrebt wird eine Zusammenarbeit mit dem Föderalen IT-Architekturboard. Mit Blick auf künftige Entwicklungen soll die föderale IT-Standardisierungslandschaft proaktiv gesteuert werden.
„Wir wollen und müssen die Governance entschlacken, indem nicht immer 16 Länder und der Bund alles bis ins letzte Detail in epischer Breite erörtern, sondern kleinere Teams mit unterschiedlicher Perspektive professioneller zusammenwirken und auch mal auf bestehende Industriestandards verweisen. Und wir wollen die etablierten und guten Beteiligungsverfahren des DIN für den dringenden Standardisierungsbedarf nutzen sowie auch dadurch den Anschluss an die europäischen Entwicklungen besser ausschöpfen“, sagte Sachsen-Anhalts CIO Bernd Schlömer. Eine schlanke und agile Governance solle dabei mehr Tempo in die Entwicklung von Standards bringen, betonte der rheinland-pfälzische Landes-CIO Fedor Ruhose.
Erste Zwischenergebnisse im September
In seiner ersten Sitzung hat sich das Föderale IT-Standardisierungsboard mit organisatorischen Themen wie der Verabschiedung seiner Geschäftsordnung auseinandergesetzt. Im Fokus standen der Überblick über anstehende fachliche Entscheidungen, die Entwicklung der strategischen Leitlinien und die Durchführung einer Ist-Analyse der föderalen Standardisierungslandschaft. Das Föderale IT-Standardisierungsboard wird nach der Sommerpause im September 2024 zur nächsten Sitzung zusammenkommen und erste Zwischenergebnisse bewerten.
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