ZABAusländische Hochschulabschlüsse bewerten
Eine Zeugnisbewertung der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) ebnet Akademikerinnen und Akademikern mit einem Hochschulabschluss aus dem Ausland den Weg in den deutschen Arbeitsmarkt. Mithilfe der durch die ZAB vorgenommenen Zeugnisbewertung lässt sich ein Abschluss in einer anderen Sprache und aus einem anderen Bildungssystem besser einordnen und verstehen. Das ist wichtig für mögliche Arbeitgeber, aber auch für den Antrag auf ein Visum oder eine Blaue Karte EU muss die Vergleichbarkeit eines ausländischen Abschlusses mit einem deutschen Abschluss nachgewiesen werden.
Nun berichtet das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) auf seiner Infowebsite zur Verwaltungsdigitalisierung über eine neue digitale Plattform zur Zeugnisbewertung. Diese ermöglicht die vollständig digitale, medienbruchfreie Beantragung, Bewertung und Ausstellung von Hochschulabschlüssen von ausländischen Fachkräften. Umgesetzt wurde die Plattform von der ZAB gemeinsam mit dem BMI und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Durch enge Zusammenarbeit zur Umsetzung
Gestartet war die Entwicklung der Plattform mit einem Digitalisierungslabor im Oktober 2022, in dem die teilnehmenden Expertinnen und Experten eine erste Zielvision entwickelten. Das BMI und die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK), deren Sekretariat die ZAB als Abteilung unterstellt ist, unterzeichneten im Anschluss eine Kooperationsvereinbarung zur technischen Umsetzung. Daraufhin wurde die Plattform in 12 Monaten Entwicklungszeit umgesetzt. Die Beta-Phase startete im Dezember 2023, seit dem 15. Februar 2024 können potenzielle Fachkräfte aus allen Ländern Zeugnisbewertungen beantragen. Seit März gehen etwa 2.500 Anträge pro Woche ein.
Die modular aufgebaute Plattform greift auf verschiedene Low-Code-Technologien und Open Source Software zurück. Dazu zählen etwa die Antrags- und Registrierungskomponente sowie der Siegeldienst zur Echtheitsprüfung. Einzelne Bausteine sollen in künftigen Digitalisierungsprojekten der ZAB wiederverwendet werden, etwa in der „Auskunft zur Berufsqualifikation“, die bald zur Verfügung stehen soll.
Vereinfachte Prozesse – schnellere Bearbeitung
Ohne digitale Plattform dauerte die Bearbeitung bis zu drei Monate – nun hat sich die Bearbeitungszeit deutlich reduziert, heißt es vonseiten des BMI. Dies sei auch möglich, weil mit der Digitalisierung Prozessschritte vereinfacht werden konnten. So bietet die Plattform einen Vorabcheck, der gleichzeitig die ZAB entlastet, ein dynamisches Antragsformular inklusive Dokumenten-Upload sowie eine Auswahl an Bezahlverfahren. Zudem können Nutzende den Status ihres Antrags einsehen und mit der ZAB in Kontakt treten. Die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter haben über die neue Plattform Zugriff auf das Zahlungsmanagement, eine Datenbank mit allen wichtigen Informationen für die Antragsbearbeitung sowie Workflows mit automatischen Statuswechseln.
Die Zeugnisbewertung wird mit einem digitalen Siegel im Postfach der Antragsteller hinterlegt. Unternehmen und Behörden können die Echtheit der Zeugnisbewertung mithilfe eines öffentlichen Tools auf der ZAB-Website schnell verifizieren, dazu genügt ein Foto des digitalen Siegels.
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