115Chatbot im Pilotbetrieb

[29.04.2024] Ein Chatbot soll künftig die zentrale Behördenrufnummer 115 ergänzen und so den Mitarbeitenden im Telefonservice mehr Zeit für komplexe Beratungsgespräche lassen. Derzeit wird der Service-Chatbot in zehn Pilotkommunen erprobt. Noch funktioniert er regelbasiert – also ohne KI.
Hände halten Smartphone, auf dem Screen sieht man ein Chatprotokoll.

Ein 115-Chatbot für Behördenauskünfte wird derzeit pilotiert.

(Bildquelle: wrightstudio/123rf.com)

Die einheitliche Behördennummer 115 testet aktuell in mehreren Pilotkommunen einen eigenen Service-Chatbot für Fragen zu Verwaltungsleistungen. Damit ermöglicht die 115 – seit Anfang 2023 ein Produkt des IT-Planungsrats – erstmals auch einen digitalen Zugangskanal zu ihrem Serviceangebot. Indem häufig gestellte Fragen über den Chatbot unkompliziert beantwortet werden, sollen die 115-Servicecenter mehr Zeit für die telefonische Beantwortung komplexer Anliegen erhalten. Die Entwicklung und der Test des 115-Chatbots sollen zentral vom Produkt-Management der Föderalen IT-Kooperation (FITKO) koordiniert werden.

Die 115 ist nach Angaben der FITKO eine der wichtigsten telefonischen Anlaufstellen für Fragen zu Verwaltungsleistungen. Gleichzeitig steige aber auch die Nachfrage nach digitalen Service-Angeboten, und zwar sowohl bei den Bürgerinnen und Bürgern als auch in den Kommunen. Ziel der Pilotphase ist es, die aktuelle Version des 115-Chatbots unter realen Bedingungen zu testen.

Userfeedback im Fokus

Insgesamt wurden zehn Kommunen des 115-Verbunds für die Pilotphase ausgewählt. Die letzte Kommune startete Mitte April 2024 in die Pilotphase. Aktuell ist der Chatbot beispielsweise auf der Website der Stadt Frankfurt und im Bodenseekreis im Einsatz. „Über den Erfolg digitaler Lösungen entscheiden immer die Nutzerinnen und Nutzer. Wir testen daher den Chatbot in Kommunen unterschiedlicher Größe und nehmen das Feedback über verschiedene Wege auf. Bei erfolgreicher Pilotierung möchten wir den Chatbot dem gesamten 115-Verbund zur Verfügung stellen, kontinuierlich verbessern und perspektivisch auch um KI-basierte Funktionen erweitern“, erklärt Stephan Bartholmei, Leiter des Produkt-Managements bei der FITKO.

Hoher Anspruch an Richtigkeit der Informationen

Derzeit arbeitet der 115-Chatbot laut FITKO ausschließlich regelbasiert und nutzt keine KI-Sprachmodelle. Grund für die regelbasierte Ausgabe von Antworten ist der hohe Anspruch an die Richtigkeit der Informationen: Bei Aussagen zu Verwaltungsleistungen ist es unerlässlich, dass falsche oder erfundene Aussagen, wie sie bei so genannten „Halluzinationen“ einer KI vorkommen können, vermieden werden. Darüber hinaus nimmt der Schutz persönlicher Daten der Fragensteller eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Service-Chatbots ein.

Die Antworten des Chatbots zu Verwaltungsleistungen beruhen auf der gleichen Datenbank wie bei einem Anruf in einem Servicecenter. User geben ihre Frage oder ihr Anliegen in ein Chat-Fenster einer kommunalen Website ein. Der Chatbot antwortet mit Informationsbausteinen zum Thema, aus denen dann der passende ausgewählt werden kann. So erhalten die Nutzer beispielsweise bei Fragen zur Gewerbeanmeldung Informationen zur zuständigen Stelle, einem möglichen Online-Antrag oder der Bearbeitungsdauer. Im Chat-Verlauf können Nutzer die Qualität der Auskünfte bewerten und über das Chatbot-Menü ausführliches Feedback geben.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Beispiel für ein Dashboard zu Gewaltvorfällen – dargestellt mit disy Cadenza unter Verwendung von Demodaten.

BMBF/disy Informationssysteme: Gewalt im öffentlichen Dienst erfassen

[20.11.2024] Das Forschungskonsortium InGe hat einen Prototyp einer digitalen Meldeplattform für Gewaltvorfälle im öffentlichen Dienst vorgestellt. Erfasst werden können auch nichtstrafbare Vorfälle, um eine fundierte Datenbasis für Prävention zu schaffen. Grundlage ist die Software disy Cadenza. mehr...

Mehrere Teilnehmende stehen vor einer Pinnwand mit Post-Ists und überlegen.

DIN-Prozess: Mehr Qualität für digitale Services

[19.11.2024] Auf Initiative des Bundesinnenministeriums trafen sich Beschäftigte aus Verwaltung und Wirtschaft zu einem Auftaktworkshop beim Deutschen Institut für Normung (DIN). Ziel des Treffens war es, den Grundstein für verbindliche, einheitliche Qualitätsstandards für digitale Verwaltungsleistungen zu legen. mehr...

Brustbild einer Frau in einem dunklen Raum, über deren Gesicht farbiger Programmcode projiziert wird.

Open Data Forum: Offen für die Zivilgesellschaft

[19.11.2024] Das Open Data Forum öffnet sich ab sofort für die Zivilgesellschaft. Bürgerinnen und Bürger können sich nun beteiligen und über die Nutzung und Bereitstellung offener Daten austauschen. Bisher war die Plattform nur für Behörden zugänglich. mehr...

Hamburg: Umfrage zur digitalen Teilhabe

[18.11.2024] Laut einer repräsentativen Umfrage der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz sowie der Verbraucherzentrale Hamburg nutzen die meisten Hamburgerinnen und Hamburger regelmäßig digitale Dienstleistungen. mehr...

Mann sitzt auf einem Sofa und tippt auf seinem Laptop.

Hamburg/Schleswig-Holstein: Auszeichnung für das Projekt KERN

[12.11.2024] Im Kooperationsprojekt KERN entwickeln Hamburg und Schleswig-Holstein ein Open-Source-basiertes Baukastensystem für digitale Verwaltungslösungen, das allen Bundesländern zur Verfügung steht. Die Zusammenarbeit erhielt nun den Preis für gute Verwaltung 2024. mehr...

Breitenbrunn: Mobilfunkmast in Betrieb gegangen

[12.11.2024] In Breitenbrunn wurde jetzt ein neuer Mobilfunkmast offiziell in Betrieb genommen, der durch das bayerische Mobilfunk-Förderprogramm mit 327.000 Euro unterstützt wurde. mehr...

Symbolbild Schriftformerfordernis: Silberner Kugelschreiber liegt auf einem Notizbuch, vom Lesebändchen umwickelt.

Rheinland-Pfalz: Schriftform auf dem Prüfstand

[11.11.2024] Der Ministerrat von Rheinland-Pfalz hat einen Gesetzentwurf zur Förderung elektronischer Kommunikation in der Verwaltung verabschiedet. In über 200 Einzelnormen soll die Schriftform entfallen oder durch digitale Optionen ergänzt werden. mehr...

Datawin: Bund bestellt 60 Dokumentenscanner

[07.11.2024] Die Bundesrepublik Deutschland hat im Rahmen einer neuen Ausschreibung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat 60 Dokumentenscanner des Typs InoTec SCAMAX 611 bestellt. mehr...

Grafik zur Nutzungsentwicklung bei Onlinediensten zum Aufenthalt.

Aufenthalt: Breitenwirkung in der Fläche

[06.11.2024] Vier Jahre nach der ersten Pilotierung sind die federführend von Brandenburg entwickelten OZG-Onlinedienste Aufenthalt in über 250 Ausländerbehörden in 14 Bundesländern im Einsatz. Die Entwicklung geht kontinuierlich weiter. mehr...

Symbolbild Open Source Software

Sovereign Tech Fund: Open-Source-Initiative fest etabliert

[06.11.2024] Bisher hatte der Sovereign Tech Fund, der das Open-Source-Ökosystem stärken soll, den Status eines Pilotprojekts. Nun wird die Initiative in eine selbstständige Tochtergesellschaft der Bundesagentur für Sprunginnovationen – SPRIND – eingegliedert. mehr...

Panoramablick über eine locker befahrene Autobahn bei sonnigem Wetter, Im Vordergrund eine Drohne.

Luftfahrt-Bundesamt: Drohnenregistrierung in Sekunden

[04.11.2024] Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) stellt für die Drohnenregistrierung eine vollautomatisierte Lösung zur Verfügung. Künftig können die jährlich rund 115.000 UAS-Betreiberregistrierungen sowie 56.000 Kompetenznachweise für Fernpiloten jeweils in wenigen Minuten bearbeitet werden. Bisher dauerte der Prozess rund zwei Wochen. mehr...

Portrait Frauke Greven ITZ Bund

ITZBund: Leitungsstab mit neuer Spitze

[31.10.2024] Frauke Greven ist die neue Leiterin des Leitungsstabs beim Informationstechnikzentrum Bund und wird künftig das Direktorium des zentralen IT-Dienstleisters der Bundesverwaltung bei seinen vielfältigen Aufgaben unterstützen. mehr...

Blick über einen See, in dem sich der leicht bewölkte Himmel spiegelt. Am Ufer im Hintergrund ist eine Stadt zu erkennen.

disy: Datengestütztes Wassermanagement

[24.10.2024] Klimawandelbedingte Trockenheit und Niedrigwasserphasen stellen eine zunehmende Herausforderung für zahlreiche Sektoren dar. Das BMDV-Forschungsprojekt NieTro² hat ein datengestütztes Entscheidungssystem entwickelt, das öffentliche Akteure mit aktuellen Informationen unterstützt, um nachhaltige Maßnahmen zu koordinieren. mehr...

Drei personen - zwei Männer und in der Mitte eine Frau - stehen in einem Raum vor einigen nicht genau erkennbaren Flaggen und halten gemeinsam ein Smartphone in die Kamera. Den Inhalt des Screens kann man nicht genau erkennen.

Nordrhein-Westfalen: Starkregenschutz aus der Hosentasche

[23.10.2024] Auch als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe 2021 hat der Wasserverband Lippeverband eine App entwickelt, die Bürgern helfen soll, den Überflutungsschutz ihrer Häuser zu überprüfen. Die Flood Check-App, bisher nur in ausgewählten Städten verfügbar, wird nun landesweit in Nordrhein-Westfalen ausgerollt. mehr...

Porträt von Bundes-CIO Markus Richter auf einem Diskussionspodium.

BMI: GovTalk 2024

[22.10.2024] Beim GovTalk 2024, organisiert vom BMI, diskutierten Expertinnen und Experten aus Bund, Ländern und Kommunen über zentrale Themen der Verwaltungsdigitalisierung. Anlass der Veranstaltung war die Vorstellung des eGovernment MONITOR 2024. Im Fokus standen digitale Identitäten und die Herausforderungen der föderalen Strukturen. mehr...